Mailinglisten
Mailinglisten ermöglichen das Verteilen von Nachrichten an eine große Anzahl von E-Mail-Adressen. Auf diese Weise können Informationen an Gruppen gesendet werden und es lässt sich ein asynchroner Nachrichtenaustausch innerhalb einer Gruppe von Personen organisieren.
Beiträge auf Mailinglisten werden in Form von E-Mails an die E-Mail-Adresse der Mailingliste gesendet und automatisch an alle Mitglieder der Liste verteilt. Damit eignet sich eine Mailingliste sehr gut, um Kommunikation innerhalb einer größeren Gruppe zu organisieren. Wie auch beim Versenden von E-Mails handelt es sich dabei um asynchrone Kommunikation. Das Senden und Empfangen von Nachrichten kann zeitlich versetzt erfolgen.
Eine Software organisiert die Verteilung der Nachrichten. Mit einer entsprechenden Mailinglisten-Software lässt sich eine Mailingliste sehr genau auf ihren individuellen Zweck abstimmen. So kann beispielsweise festgelegt werden, ob Nachrichten auf der Liste durch einen Moderator freigegeben werden müssen, ob sich Mitglieder selbst an- und abmelden können oder ein Archiv aller Nachrichten der Liste angelegt wird. Moderne Listen verfügen zudem über ein Webinterface, mit dem die Nutzenden mithilfe eines Browsers individuelle Einstellungen vornehmen können.
Welche Einsatzmöglichkeiten Mailinglisten in der Lehre und Betreuung Studierender bieten und wie sie gestaltet werden sollten, wird im Bereich Didaktisches Design unter der Rubrik Mediengestaltung mit spezifischen Informationen zur Mailingliste beschrieben.
Details
Mailinglisten sind deutlich komplexer als sie zunächst scheinen. Ihr Funktionsumfang geht weit über das Senden von Nachrichten an eine Gruppe hinaus. Nachfolgend werden die wichtigsten Punkte im Umgang mit Mailinglisten beschrieben.
An- und Abmelden
Für das An- und Abmelden an Mailinglisten existieren unterschiedliche Wege. Meist besteht auf einer Webseite die Möglichkeit eine E-Mail-Adresse in ein Formular einzutragen und sie an den Betreiber der Liste zu versenden, um so einen Antrag auf Aufnahme stellen. In einem zweiten Schritt erhält man eine E-Mail mit einem Link, auf den zur Bestätigung geklickt werden muss. Manchmal muss der Aufnahmeantrag zuvor durch einen Listenmoderator genehmigt werden. Die Abmeldung erfolgt auf ähnliche Weise in einem ebenfalls zweistufigen Verfahren.
Die meisten Mailinglisten verstehen auch Mail-Kommandos, die eine Anmeldung unabhängig von Webseiten erlauben. Dazu muss zunächst die E-Mail-Adresse der entsprechenden Liste bekannt sein. Für die Anmeldung an die Mailingliste newsletter(at)e-teaching.org wird beispielsweise eine leere E-Mail an newsletter-join(at)e-teaching.org gesendet. Die Mailinglisten-Software prüft automatisch die Anfrage und sendet das Ergebnis der Anfrage zurück. In der Regel wird man dann aufgefordert, die Anmeldung zu bestätigen. Die Abmeldung erfolgt auf ähnliche Art. Im gezeigten Beispiel wird eine leere E-Mail an Newsletter-unsubscribe(at)e-teaching.org gesendet und damit ein Antrag auf Abmeldung gestellt, der wieder in einem zweiten Schritt bestätigt werden muss.
Moderierte und unmoderierte Mailinglisten
Mailinglisten können moderiert oder unmoderiert organisiert werden. In moderierten Mailinglisten entscheidet eine Moderatorin/ein Moderator, welche Beiträge (auch Postings genannt) an die Mitglieder der Liste versendet werden. In unmoderierten Mailinglisten werden dagegen alle Beiträge direkt verteilt.
Nachrichtenarchive
Die meisten Mailingliste verfügen über die Möglichkeit alle gesendeten Nachrichten zu archivieren. Je nach Einstellung der Mailingliste ist das Nachrichtenarchiv frei zugänglich, kann nur von Mitgliedern der Mailingliste eingesehen werden, oder wird gar nicht erst angelegt.
Mailinglisten erstellen
In der Regel wird Ihre Hochschule oder Einrichtung einen eigenen Listenserver betreiben und dessen Administrator wird dann die gewünschte Mailingliste für Sie einrichten. Informieren Sie sich am besten beim Hochschulrechenzentrum über die verschiedenen Möglichkeiten. Sollte das Rechenzentrum keinen eigenen Listenserver betreiben, regen Sie die Einrichtung eines solchen an. Falls Ihre Institution keinen Zugang zu einem Listserver zur Verfügung stellen kann, aber Zugang zum Deutschen Forschungsnetzwerk (DFN) hat, können Sie darüber eine Mailingliste einrichten. Informationen dazu erhalten Sie auf den Informationsseiten zu E-Mail-Verteilerlisten fuer Wissenschaft und Forschung.
Vorteile
Eine Mailingliste ist ein sehr niederschwelliges Austauschmedium. Jede Person, die sich in einem digitalen Umfeld bewegt, besitzt zumindest eine E-Mail-Adresse. Zur Nutzung einer Mailingliste wird lediglich die E-Mail-Adresse benötigt und eine Möglichkeit diese abzurufen. Es besteht keine Abhängigkeit von einem speziellen Dienst, einem bestimmten Programm, einer App oder einem Betriebssystem.
Nachteile
Um Kommunikation in Mailinglisten übersichtlich abzubilden, sind vertiefte Kenntnisse zum Umgang mit E-Mail-Programmen erforderlich. Erst durch den Einsatz von Filtern und einer speziellen Darstellung von Nachrichtenverläufen kann ein Diskussionsverlauf ähnlich übersichtlich abgebildet werden, wie dies in Messengern oder Foren möglich ist.
Weitere Informationen
- Projektseite zur Mailinglisten-Software Mailman
- Projektseite zur Mailinglisten-Software ListServ
- E-Mail-Verteilerlisten fuer Wissenschaft und Forschung