Communities
Der Begriff „Communities” bezeichnet virtuelle Gemeinschaften, die sich im Internet formieren. Sie bilden sich in der Regel themenspezifisch, d. h. über gemeinsame Arbeitsinhalte oder Interessen. Als Treffpunkt fungieren eigens eingerichtete Community-Plattformen wie Portale oder Foren, virtuelle Plattformen oder soziale Netzwerke, die die Selbstrepräsentation im Netz, den Kontaktaufbau und den wechselseitigen Austausch mit anderen Community-Mitgliedern ermöglichen und teilweise zusätzliche Funktionen zur Planung und Organisation von gemeinsamen Aktivitäten enthalten, wie z.B. Kalender oder Dateiablage.
Typische Kommunikationsmittel einer Community
Um den Austausch in einer Community zu unterstützen, gibt es einige übliche Kommunikationsmittel wie Foren, Wikis, Chats, Mailing-Listen oder Newsletter, für deren technische Umsetzung oft wenigstens Webspace auf einem Server benötigt wird. Idealerweise bietet der Server die Möglichkeit zur Verwendung einer Skriptsprache wie PHP, sowie eine Datenbank, z. B. MySQL. Erkundigen Sie sich im Rechenzentrum Ihrer Hochschule; in aller Regel steht Hochschulangehörigen Speicherplatz auf den Servern der Universität zur Verfügung.
- Forum
In Foren kann asynchron über ein Thema diskutiert werden. Zur Verwendung eines Forums wird Webspace und eine serverseitige Skriptsprache (z. B. PHP) benötigt. Häufig ist auch eine Datenbank Voraussetzung für die Einrichtung. Weiterführende Informationen finden Sie auch in der e-teaching.org-Rubrik Medientechnik unter dem Punkt Kommunikation und Kooperation. Didaktische Hinweise zur Einrichtung eines Forums erhalten Sie im Bereich Didaktisches Design. - Wikis
Wikis ermöglichen die einfache Mitarbeit an Inhalten im Internet. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür ist Wikipedia. Für die Installation einer Wiki-Engine benötigen Sie Webspace auf einem Server, der die Verarbeitung einer serverseitigen Skriptsprache erlaubt, häufig ist auch eine Datenbank notwendig. Weitere Informationen zu Wikis finden Sie im Bereich Medientechnik. - Chat
Eine Möglichkeit im Rahmen von Communities mit anderen zu kommunizieren sind Chatfunktionen. In einem Chat können Sie textbasiert und synchron kommunizieren. Wird an einem einmaligen Termin ein spezielles Thema diskutiert, wird das als Chatevent (oder auch Event Chat) bezeichnet. Ein Chatevent kann verstärkt Interesse wecken, da das Erscheinen gleichinteressierter Personen wahrscheinlich ist. Auch e-teaching.org veranstaltet regelmäßig Chat-Events, die z.B. über Adobe Connect oder soziale Netzwerke realisiert werden.
Die meisten Contentmanagement- und Lernmanagement-Systeme bieten bereits eigene Chatfunktionen an. Möchten Sie auf andere Möglichkeiten zurückgreifen, können Sie auf Instant Messenger Systeme (z.B. WhatsApp) oder soziale Netzwerke (z.B. Facebook-Gruppen) zurückgreifen. Mehr zur Unterscheidung verschiedener Chat-Varianten und zu deren Verwendung finden Sie im Artikel über Chats. - Mailing-Liste
Eine Mailing-Liste ermöglicht einen Nachrichtenaustausch per E-Mail, wobei hier schnell eine große Adressatengruppe angesprochen werden kann, da nur eine E-Mail an einen Verteiler geschickt werden muss. Jeder, der die Mailing-Liste abonniert hat, kann auch aktiv Beiträge für diese schreiben.
Um eine Mailingliste zu betreiben wird ein Listserver benötigt. An den meisten Hochschulen ist ein Listserver installiert, und es ist nur nötig vom Administrator eine neue Mailingliste anzulegen. Weiterführende Informationen finden Sie im Artikel zu Mailinglisten. - Newsletter
Ein Newsletter ist ein elektronisches Rundschreiben per E-Mail, mit dem Sie auf einfache Art und Weise Community-Mitglieder auf dem Laufenden halten können. Um einen Newsletter zu versenden, benötigen Sie lediglich einen E-Mail-Client in welchem Sie den Newsletter verfassen können.
Beispiele
- Seit Mai 2006 verfügt das Portal e-teaching.org über einen Community-Bereich. Das Verbindende der Community ist das Interesse an E-Learning und E-Teaching in der Hochschullehre. Im Community-Bereich haben die Mitglieder die Möglichkeit, ihre Expertisen darzustellen, Projekte zu präsentieren und Kontakt zu anderen E-Teachern aufzubauen. Informationen und die Registrierung zur Community von e-teaching.org finden Sie hier.
- Facebook ist das derzeit am weitesten verbreitete soziale Netzwerk. In wie weit es als „Community” bezeichnet werden kann ist angesichts der Größe und der fehlenden thematischen Ausrichtung umstritten. Jeder Benutzer von Facebook verfügt über eine Profilseite, auf der er sich vorstellen sowie Fotos und Videos hochladen kann. Auf der Pinnwand des Profils können Besucher öffentlich sichtbare Nachrichten hinterlassen oder Kommentare zu eigenen Beiträgen des Profil-Inhabers veröffentlichen. Zudem verfügt Facebook über eine Chatfunktion und die Möglichkeit in offenen oder geschlossenen Gruppen, die gewissermaßen „Sub-Communites” darstellen, zu kommunizieren. Weiterführende Informationen zu sozialen Netzwerken und deren Einsatz in der Lehre finden Sie im Bereich „Didaktisches Design”.
Weiterführende Informationen
- Im Langtext Lebensphasen von Online- Communities am Beispiel der Mediencommunity stellen Buchem & König die Evaluationsergebnisse aus Untersuchungen an der Mediencommunity 2.0 vor. Dabei können sie die Übereinstimmung des empirisch beobachteten Lebenszyklus dieser Community mit dem Modell der Community-Entwicklung von Wenger et al. zeigen.