E-Learning-Förderung in der Schweiz
Die E-Learning-Aktivitäten in der Schweiz wurden von einem großen E-Learning-Programm begleitet, das sich Swiss Virtual Campus nannte. Begleitend zum Förderprogramm entstand eine Communityplattform. Wichtiger Akteur im Bereich E-Learning ist außerdem SWITCH, eine Organisation, die den schweizer Hochschulen technische Dienstleistungen zur Verfügung stellt. Im folgenden Artikel stellen wir Ihnen die E-Learning-Programme und Aktivitäten in der Schweiz vom Start des großen E-Learning-Förderpramms Swiss Virtual Campus bis heute vor.
Förderprogramm Swiss Virtual Campus
Das große nationale E-Learning-Förderprogramm der Schweiz nannte
sich
Swiss Virtual Campus
und gliederte sich in eine Impulsphase (2000-2003) und eine
Konsolidierungsphase (2004-2007/2008). In beiden Projektphasen wurden mit einem
Finanzrahmen von ca. 60 Millionen Franken insgesamt 112 Projekte realisiert (Bloch, 2009).
Ziel des Bundesprogramms SVC war es „zur Modernisierung und Qualität des Schweizer Hochschulwesens beizutragen, die Entwicklung von E-Learning in den Bildungseinrichtungen zu fördern und dieses nach dem Konzept des Blended Learning in die Studienpläne der Hochschulen zu integrieren".
Im Zentrum der Impulsphase standen die Entwicklung von hochwertigen und innovativen Didaktikmethoden und deren sinnvolle Verknüpfung mit den technischen Möglichkeiten des Internets. Eine Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen sollte erreicht werden, indem an jedem Projekt mehrere Hochschulen beteiligt waren. Die vom Swiss Virtual Campus angestrebte virtuelle Mobilität sollte mittels eines Kreditpunktesystems sichergestellt werden. Im Rahmen der Konsolidierungsphase wurden an allen Hochschulen der Schweiz Kompetenz-, Service- und Produktionszentren (CCSP) auf- bzw. ausgebaut.
Die Programmverantwortung lag bei der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK). Mit Beginn der Konsolidierungsphase wurde die operative Führung des Programms der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS) übertragen. Nach Ende des Programms SVC ging die Verantwortung für den Bereich E-Learning an die Hochschulen über.
Die Ergebnisse des Swiss Virtual Campus sind dokumentiert in der Broschüre “Virtueller Campus Schweiz. Konsolidierungsphase – 2004-2008. CCSP, Projekte und Mandate. Überblick. SVC November 2008“. http://www.virtualcampus.ch/pdf/svc-brochure-de.pdf
Forum New Learning: eine Community of Practice
Das Projekt Forum New Learning entstand im Rahmen der Impulsphase
des SVC. Umgesetzt wurde die Idee zur Gründung eines Kompetenznetzwerks zum
Erfahrungsaustausch zwischen den Projektbeteiligten, aber auch anderen
E-Learning-Interessierten. Im Laufe von zwei Jahren hat sich daraufhin eine
virtuelle Gemeinschaft von Lehrkräften gefestigt. Es wurden beispielsweise
unter dem Begriff „Learning Objects“ Methoden und Anwendungen neuer
Lerntechnologien an Hochschulen gesammelt und zur Verfügung gestellt. Ebenfalls
wurden umfangreiche FAQ-Listen rund um den Einsatz von Medien in der Lehre
erstellt.
Nach Ablauf des Förderprogramms Anfang 2009 wurden die
Vernetzungsaktivitäten des Forum New Learning von
eduhub.ch
übernommen, einem
Serviceportal, das von SWITCH betreut wird. eduhub.ch soll weiterhin den Erfahrungsaustausch
zwischen E-Learning-Akteuren an schweizer Hochschulen unterstützen. Das Portal
bietet einen Veranstaltungskalender, Informationen zu den verschiedenen
Arbeitsgruppen sowie zu den technischen Dienstleistungen für Hochschulen von
SWITCH. An Communityaktivitäten gibt es zum einen die Special Interest Groups
(SIG), die sich regelmäßig zu bestimmten E-Learning Themen wie E-Assessment,
OER, E-Portfolios usw. austauschen zum anderen die
Educational Technology
Working Group, ein Austauschforum für die E-Learning-Supporteinrichtungen der
schweizer Hochschulen.
Einmal monatlich finden eduhub-Webinare statt, also Online-Veranstaltungen, in
denen verschiedene Hochschulen E-Learning-Aktivitäten vorstellen oder aktuelle
Fragen und Themen behandeln.
SWITCH - Informatikdienste für Lehre und Forschung
1985 initiierte das Schweizer Parlament ein gezieltes Förderprogramm, das unter anderem ein finanzielles Kontingent für den Aufbau der Teleinformatikdienste für Lehre und Forschung vorsah. Am 22. Oktober 1987 wurde die Stiftung „SWITCH (Serving Swiss Universities) – Teleinformatikdienste für Lehre und Forschung" an schweizer Hochschulen gegründet. Beteiligt waren Vertreter der Schweizerischen Eidgenossenschaft sowie der damals acht Hochschulkantone. Der Auftrag von SWITCH: Informations- und Kommunikationstechnologien im Dienst von Lehre und Forschung der Schweiz schaffen, fördern und erhalten. Neben den Schweizer Hochschulen sind heute im Stiftungsrat auch der Bund, die Universitätskantone sowie bildungspolitische Gremien vertreten.
Switch stellt den Hochschulen verschiedene technische
Dienstleistungen zur Verfügung wie SWITCHcast, einen Service zum Streaming,
also der Liveübertragung, von Vorlesungen unf SWITCHpoint, das die
Online-Kollaboration und –Kommunikation mittels Adobe Connect unterstützt. Weitere
Angebote von SWITCH sind die
SWITCHcollection,
eine Digitale Bibliothek in der Lernmaterialien (reusable learning objects) wie
Kurse, Module, Bilder, Videos und Textdokumente zu finden sind. Ebenso unterstützt
SWITCH Plattformdienste wie den Aufbau und die Verknüpfung von Lernplattformen.