EU-Kommission
Innerhalb der EU-Kommission haben verschiedene General-Direktionen (GD) einen direkten Bezug zum Thema E-Learning: Federführend ist die GD „Bildung und Kultur“ (Education & Culture, EAT), weitere involvierte GDs sind die GD „Forschung und Innovation“ (Research & Innovation, RTD), die GD „Beschäftigung, Soziales und Integration“ (Employment, Social Affairs & Inclusion, EMPL) sowie die GD "Gemeinsame Forschungsstelle" (Joint Research Center, JRC). Darüber hinaus gibt es eine Reihe in den Bereich E-Learning involvierte Dienststellen und Netzwerke auf EU-Ebene.
Für die konkrete Abwicklung der Programme der EU-Kommission u.a. im Bereich Bildung ist seit 2006 die „Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur" (EACEA) mit Sitz in Brüssel verantwortlich. Die Exekutivagentur agiert unter der Leitung der GDs "Bildung und Kultur" (EAC), "Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien" (CONNECT), "Migration und Inneres" (HOME) sowie "Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe" (ECHO). Die Agentur leistet zunächst Unterstützung bei der Durchführung der Projekte, die keine politischen Entscheidungen voraussetzen und berät bei sachbezogenen und finanziellen Fragen, u.a. bei dem Programm Erasmus+.
An der GD "Gemeinsamen Forschungsstelle" der Europäischen Kommission werden u.a. Forschungsarbeiten zum Thema "Open Education" durchgeführt.
Die EACEA bietet auf ihrer Seite nicht nur Informationen zu allen aktuellen Förderprogrammen, sondern auch einen Überblick über die EU-Förderprogramme der Jahre 2007 bis 20013.
Darüber hinaus hast sich europaweit eine Reihe von Netzwerken und Initiativen zum E-Learning gegründet, die den Erfahrungsaustausch fördern und an den Programmen und Ausschreibungen partizipieren. Eine Übersicht von Initiativen auf EU-Ebene erhalten Sie im Portal.
Eine umfassende Übersicht über "eLearning in Forschung, Lehre und Weiterbildung im Ausland" bis zum Jahr 2006 bietet das E-Learning-Hintergrundpapier des Büros für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags.
Ausgewählte aktuelle europäische Initiativen im Bereich der Hochschulentwicklung
Initiative „Die Bildung öffnen“ (Opening up Education)
Im September 2013 hat die EU-Kommission die Initiative „Die Bildung öffnen“ ("Opening up Education") gestartet und die geplanten Maßnahmen vorgestellt, darunter Leitlinien für im Rahmen von Erasmus+ und Horizont 2020 geförderte Projekte. Als Teil der Initiative wurde das Portal OpenEducationEuropa.eu ins Leben gerufen, auf dem Lehrkräfte und Lernende nach einschlägigen, frei zugänglichen Lehr- und Lernmaterialien suchen und sich über die vielen hochwertigen Lehr- und Lernmaterialien, die in Europa erstellt werden, informieren können. Die Kommission stellt über Erasmus+ und Horizont 2020 Mittel für in diesem Bereich tätige Einrichtungen bereit. Im Rahmen von Erasmus+ geförderte Projekte müssen das Kriterium der freien Zugänglichkeit erfüllen, wonach alle Lehr- und Lernmaterialien dank offener Lizenzen für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen.
Initiative HEinnovate
Ebenfalls im Jahr 2013 wurde zusammen mit der OECD die Initiative HEinnovate ins Leben gerufen. HEinnovate ist ein online Tool, das Hochschuleinrichtungen ermöglicht, Ihre Institution im Hinblick auf ihr innovatives und unternehmerisches Profil einzuschätzen. HEInnovate umfasst sieben Bereiche zur Selbsteinschätzung: (1) Leadership und Governance, (2) Organisatorische Kapazität: Finanzierung, Menschen und Anreize, (3) Unternehmerisches Lehren und Lernen, (4) Vorbereitung und Unterstützung von Unternehmern, (5) Wissensaustausch und Zusammenarbeit, (6) Internationalisierung, (7) Wirkungsanalyse. HEinnovate ist kein Benchmarking-Tool. Es ist vielmehr gedacht als ein Instrument, das Hochschulen dabei helfen soll, ihre Institution als Unternehmen weiter zu entwickeln und das vorhandene innovative Potential besser auszuschöpfen.
Forschungsarbeit zum Thema "Open Education" an der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU
Gleichzeitig wurde an der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission ("Joint Research Centre (JRC)") die bereits zuvor begonnene Forschungsarbeit zum Thema "Open Education" weiter ausgedehnt. Neben einer Studie zur Nutzung von MOOCs (http://moocknowledge.eu), wurde unter dem Titel Opening Up Education ein konzeptioneller Rahmen entwickelt, der Hochschulen helfen soll, sich weiter zu öffnen.
Dieser Rahmen identifiziert zehn Bereiche, in denen sich Hochschulen öffnen können, und ermöglicht Hochschulen anhand einer Checkliste zu identifizieren, in welchen vorhandene Ideen und Initiativen weiter vorangetrieben werden könnten. Anders als bei HEinnovate liegt der Schwerpunkt nicht auf dem unternehmerischen Denken der Hochschulen – obwohl auch dieses gefördert und vorausgesetzt wird. Es geht vielmehr darum, den Zugang zu Hochschulbildung zu verbessern und Hochschuleinrichtungen dabei zu helfen, zu identifizieren in welchen Bereichen sie sich mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand weiter öffnen könnten, um ihre Bildungsangebote leichter zugänglich und damit auch attraktiver zu machen.