Beratungsinhalte
Welche Bereiche sollte das Supportangebot der Hochschule abdecken, um eine nachhaltige Einbindung digitaler Medien im Lehrkontext zu erreichen?
Im Folgenden geben wir einen Überblick über zentrale Themenfelder der Hochschulberatung im Kontext von E-Teaching:
- Kommunikation und Kooperation
- (Medien-)didaktik
- Qualitätssicherung
- Technik/ Medienproduktion
- Wissensmanagement/ Archivierung /Medienverwaltung
- Rechtsfragen
- Projektmanagement
Kommunikation & Kooperation
Der intensive Erfahrungsaustausch gehört zu den wichtigsten Informations- und Motivationsquellen im Bereich E-Teaching. Der Austausch sollte durch organisatorische Begleitmaßnahmen wie Diskussionsforen, Vortragsreihen oder Arbeitsgruppen unterstützt werden.
- Mehr über technische Unterstützung von Kommunikation und Kooperation erfahren Sie im Bereich Medientechnik
- Informationen zu den Gestaltungsmöglichkeiten liefert die Kategorie Didaktisches Design.
(Medien-)Didaktik
Der Einsatz digitaler Medien vervielfältigt die möglichen Interaktionsmuster zwischen Lehrenden und Studierenden (vgl. Häfele Maier-Häfele, 2004). Lehrende erwarten Beratung, wie sie mediengestütze und Präsenzlehre kombinieren und in die Curricula einbinden können. Auch wenn von vielen Lehrenden die Beratung im Bereich Didaktik als prioritär eingestuft wird, löst diese im Hochschulalltag oft Akzeptanzprobleme aus. In der Praxis bilden meistens technische Fragen den Auslöser, um eine Beratungsstelle aufzusuchen.
- Mehr zum Thema Mediendidaktik erfahren Sie in der Kategorie Didaktisches Design.
- Die Uni Freiburg verfügt über eine Arbeitsstelle Hochschuldidaktik mit einem breiten Angebot, dass auch die Mediendidaktik umfasst.
- Auf Länderebene bietet das Hochschuldidaktische Zentrum Baden-Württembergs Weiterbildungsangebote an.
- Die Universität Dortmund verfügt über ein eigenes hochschuldidaktisches Zentrum.
Qualitätssicherung
Evaluation und Qualitätssicherung sind Themen, die die Supporteinrichtung nachhaltig verfolgen sollte. Auch die Dienstleistung des Servicecenters muss einem Qualitätssicherungsprozess unterzogen werden. Bei der Evaluation der Lehrangebote können technische Werkzeuge, wie Online-Fragebögen eingesetzt werden. Ausführlich behandelt werden verschiedene Instrumente und Methoden der Qualitätssicherung im Bereich Didaktisches Design.
Technik/Medienproduktion
Im Hinblick auf technische Fragen obliegt der Supporteinrichtung die Pflege und das Hosting der Systeme. Dazu gehört auch der Abschluss von Rahmenverträgen für spezialisierte Software Lizenzen sowie die Software Distribution.
Die Produktion von digitalisierten Lehrmaterialen is aufwändig und überfordert auf den ersten Blick viele Lehrende. Unterstützt werden können diese durch Vorlagen, Beratung und Unterstützung bis hin zur kompletten Übernahme des Produktionsprozesses.
Beratung im Bereich Technik wird nach der Didaktik als zweitwichtigstes Beratungsfeld angesehen. Idealerweise sollte die technische Beratung mit sinnvollen didaktischen Konzepten kombiniert werden. Beratung im Bereich Technik kann Hilfe zur Selbsthilfe bieten oder bei größeren Projekten kleinschrittig und prozessbegleitend stattfinden. Technischer Support sollte so organisiert sein, dass bei der Neueinführung oder Umstellung von Systemen kurzfristig mehr Supportpersonal zur Verfügung gestellt werden kann. Eine Möglichkeit ist die Zertifizierung von Studierenden für den Einsatz als EDV-Hilfskräfte.
Die mediale Aufbereitung von Lehrinhalten wird im Bereich Medientechnik näher erläutert.
Wichtige Hinweise zur Aufbereitung von Lehrinhalten für verschiedene Veranstaltungsformen finden Sie im Bereich Lehrszenarien.
Wissensmanagement/Archivierung/Medienverwaltung
Elektronische Materialien lagern oft versteckt auf den Webseiten einer Universität oder auf den Festplatten einzelner Personen. Für die systematische Archivierung brauchen Lehrende logistische und bibliothekarische Unterstützung. Zu empfehlen ist es, die Materialien in einem zentalen Archiv zu sammeln. Allerdings ist das Wissensmanagement an den meisten Hochschulen noch unterentwickelt (Seufert Euler 2004). Digitale Medien bieten neue Organisationsformen zur Wissensteilung und Informationssammlung. Mit einem systematischen Wissensmanagement kann die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Transferierbarkeit und der langfristiger Fortbestand gesichert werden.
Die Verwaltung von Medien in so genannten Medienzentren bietet auch die Möglichkeit der Kooperation mit anderen Hochschulen sowie externen Partnern.
- Mehr zum Thema Recherche erfahren Sie unter Didaktisches Design.
- Aus technischer Sicht wird das Thema Wissensmanagement im Bereich Medientechnik unter den Überschriften Distribution und Datenhaltung behandelt.
Rechtsfragen
Bei Herstellung, Vertrieb aber auch Nutzung von medialen Produkten müssen bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden. Viele Lehrende fühlen sich unsicher, wenn es um Urheberrechte und Nutzungsrechte geht. Diese Unsicherheit muss durch ein Beratungsangebot der Hochschule aufgefangen werden. Innerhalb einer rechtlichen Beratung sollte erklärt werden, wie Rechte Dritter an bestehenden Inhalten eingeholt sowie Nutzungs- und Verwertungsrechte geklärt werden können.
Weitere Informationen zum Thema Recht beinhaltet der Bereich Rechte und Verwertung.
Projektmanagement
Entwicklungen im Bereich digitaler Medien an der Hochschule starten zu einem Großteil als Projekt. Projektplanung und –steuerung erfordert Kompetenzen, die nicht bei jedem Lehrenden vorausgesetzt werden können. Von vielen Lehrenden wird der Bereich Projektmanagement jedoch als vergleichsweise unbedeutend erachtet (Seufert Euler 2004). Dies kann damit zusammenhängen, dass außerhalb wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten Projektarbeit mehr aus dem Bauch heraus koordiniert wird. Allerdings erfordert vor allem die Komplexität von E-Learning Projekten oder Verbundvorhaben eine entsprechende Projektplanung.