Produktrahmen

E-Learning Produkte bestehen auf der einen Seite aus Software sowie Content, auf der anderen Seite aus Dienstleistungen, z.B. Schulungen, Zertifikaten oder der Wartung von Inhalt und Technik.

Das Angebot der E-Learning Anbieter lässt sich in folgende Segmente unterteilen.

1. Lerninhalte (Content)
2. Anwendungen (Applications)
3. Technik (Hardware)
4. Service, Dienstleistungen, Support
5. Full Service Provider

Ein Full-Service-Anbieter von E-Learning Produkten übernimmt Produktdesign, Preisbildung, Bereitstellung von Inhalten, didaktische Planung, Bereitstellung von Software, Marketing, Distribution sowie den Lernprozess begleitende Dienstleistungen und andere Support-Leistungen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die kommerziellen Anbieter einen Vorsprung im Bereich Service und Technik besitzen. Unter Serviceleistungen versteht man Öffentlichkeitsarbeit (Marketing), Vertrieb sowie die Kundenakquirierung und –betreuung.

Als Stärke der Hochschulen kann die Erstellung hochwertiger aktueller forschungsnaher Inhalte angesehen werden, da diese auf Grund des Fachwissens in Bildungsinstitutionen schneller und kostengünstiger produziert werden können. Von Interesse für den Weiterbildungsmarkt sind dabei hauptsächlich Sequenzen und Module mit begrenztem Umfang und unter einer Stunde Laufzeit, da sie sich flexibel in bestehende Curricula integrieren lassen und diese Form den Bologna-Richtlinien entspricht. Die Module sollten handlungsorientiert und vor dem Hintergrund der individuellen Erfordernisse einsetzbar sein.
Auch wenn Dienstleistungen bisher nicht zur Stärke der Hochschulen gehören, sollten sie dennoch ergänzend zum Inhalt angeboten werden (Dohmen & Simons 2003). Als Contentlieferanten bietet sich den Hochschulen dabei die Möglichkeit mit kommerziellen Anbietern zusammenarbeiten, die das Angebot in eine bereits bestehende Service- und Technik-Struktur einbinden. Kooperationspartner können sowohl private als auch öffentliche Bildungsanbieter sein, wie z.B. die Volkshochschulen.

Preisstruktur

Die Kostenstruktur und Preispolitik von Weiterbildungsangeboten ist zu großen Teilen relativ undurchsichtig. Die Preisspanne ist so weitläufig wie das Angebot. Dieses reicht vom Verkauf einer CD-ROM bis zur Vermarktung eines kompletten Studiengangs. Unterschiedlich sind auch die Zahlungsmodalitäten. Einmalige Zahlungen stehen neben Abrechnungen nach Semester, Kurs oder Modulen (Cleuvers, 2003). Die Erlösmodelle lassen sich nach Zielgruppen unterscheiden: Unternehmen präferieren das „Pay-per-Use“ Modell, akademische Kunden Lizensierungsmodelle mit vereinbarten Nutzungsbedingungen und private Kunden begrüßen vor allem Werbe- oder Sponsorenfinanzierte Angebote (Michel & Pelka, 2003).

Beispiel:

  • Der Virtuelle Weiterbildungsstudiengang Wirtschaftsinformatik (kurz VAWI) ist ein kostenpflichtiges Angebot der Universitäten Duisburg-Essen und Bamberg. Die Kosten für das Studium liegen bei c.a. 8 000 EURO.
Letzte Änderung: 08.04.2015