Universität St. Gallen

Die Universität St. Gallen beschäftigt sich mit dem Thema E-Learning in Zusammenhang mit der neuen Studienreform, die als feste Säule eine spezifische Form des Selbststudiums einplant.

Bei der Implementierung von E-Learning verfolgt die Uni St. Gallen einen Top-down-Ansatz. Was den Innovationsgrad einzelner E-Learning-Projekte anbelangt, stehen neben den expliziten Leuchtturmprojekten zumeist kleinere Entwicklungsschritte, d. h. niedrigschwellige Lernumgebungen mit geringerem Innovationsgrad für die Beteiligten, im Vordergrund, um eine grosse Breitenwirkung und Akzeptanz zu erzielen. Da die Studienreform an der Hochschule St. Gallen einen drastischen Wandel im Lehr- und Lernverhalten für die Studierenden aber auch Dozierenden bedeutete, wurde zunehmend auf Massnahmen des Change Managements zurückgegriffen. 

Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die Rahmendaten und die Strategieentwicklung der Universität St. Gallen. Zu den Implementierungsdimensionen Didaktik, Technologie, Ökonomie, Organisation und Kultur gelangen Sie über einen Klick auf die jweilige Kategorie. Die Fallstudie der Universität St.Gallen steht Ihnen außerdem als PDF zur Verfügung.

Falls Sie Interesse an der Lektüre der vollständigen Studie von Seufert & Euler (2005) zu den Universitäten Basel, St. Gallen, Stuttgart und Zürich haben, können Sie diese als PDF herunterladen.

Rahmendaten

Studierende ca. 5 000
Lehrende 220 Dozierende, davon 75 ProfessorInnen
Fakultäten St. Gallen besitzt eine Betriebswirtschaftliche, Volkswirtschaftliche, Juristische und Kulturwissenschaftliche Abteilung. Insgesamt umfasst die Universität mehr als 25 Institute und Forschungszentren.
E-Learning Seit 1999 beschäftigt sich die Universität St. Gallen auf strategischer Ebene mit dem Thema E-Learning. Innerhalb eines Reformpakets wurde das E-Learning-gestützte Selbststudium mit 25 % im Curriculum der Hochschule verankert.

Strategieentwicklung

Die Universität St. Gallen besitzt keine eigenständige E-Learning-Strategie, sondern E-Learning ist Teil der Studienreform ("Neukonzeption Lehre (NKL)»). Innerhalb dieser Studienreform absolvieren die Studierenden insgesamt 25 % des Gesamtstudiums in Form eines E-Learning-gestützten Selbststudiums. Die Studienstruktur beruht auf drei Säulen: Dem Kontaktstudium (Präsenzver-anstaltungen), dem Selbststudium und dem Kontextstudium, in dem die Studierenden fachübergreifende Kompetenzen (z. B. Reflexions-, Handlungskompetenzen) erlernen. Der Einsatz von E-Learning wird als ein Instrument gesehen, das Selbststudium zu unterstützen. Ziel des Studiums an der Universität St. Gallen ist es neben der fachlichen Ausbildung schrittweise Kompetenzen zum kooperativen Selbstlernen mit neuen Medien aufzubauen. Für die Einführung und nachhaltige Implementierung von E-Learning an der Universität St. Gallen ist das Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP) zuständig, d.h. die Implementationsstrategie beruht auf einem klaren Top-down-Ansatz, da sich auf Grund der Verankerung innerhalb der Studienreform alle Dozierenden mit den neuen didaktischen Konzepten auseinandersetzen und diese fachspezifisch umsetzen müssen. Im Zuge der Studienreform wurde auch ein Qualitätsmanagementsystem implementiert. Ein Bestandteil ist das neue hochschuldidaktische Zentrum. 

Strategische Anbindung
  • E-Learning als Teil der Studienreform («Neukonzeption Lehre»), unterstütztes Selbststudium als eigenständige Studienform
Initiator
  • Universitätsleitung
Kernelemente der Strategie
  • Umsetzung Bologna-Reform durch neue Studienarchitektur
  • Aufbau einer neuen Studienform («unterstütztes Selbststudium») zur Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen
  • Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems
Zuständigkeit der Umsetzung
  • Rektorat (insb. Prorektoren «Lehre» und «Qualitätsentwicklung»)
  • Arbeitseinheit unter Leitung eines Fakultätsmitglieds
  • Umsetzung der Leitideen innerhalb der Fachbereiche
Ansatzpunkte für Implementierungsstrategie
  • Strategiebezogene Projektförderung, Budget
  • Kompetenzzentrum
  • Begleitende Forschung