Uni Graz
Die Institutionalisierung von E-Learning an der Universität Graz war maßgeblich geprägt durch die Gründung der Akademie für neue Medien und Wissenstransfer im Jahr 2005. Damit wurde die Basis zur Bündelung von E-Learning Aktivitäten an der Universität Graz geschaffen. Mit der E-Learning Strategie 2015-2018 werden aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen beim Einsatz neuer Medien in der Lehre aufgegriffen, um die kontinuierliche Verbesserung der Lehrqualität weiter voranzutreiben.
An der Universität Graz wird E-Learning in unterschiedlichsten Konstellationen (von Blended -Learning Szenarien über Online-Lehrveranstaltungen bis hin zu E-Assessments) eingesetzt. Wesentliche Elemente sind dabei das Lernmanagementsystem Moodle und die Prüfungssoftware Perception für elektronische Prüfungen. E-Learning Serviceleistungen an der Universität Graz werden in der Hauptsache von zwei Einrichtungen angeboten:
- Von der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer durch die Bündelung von spezifischer methodischer bzw. didaktischer E-Learning-Expertise
- Von der Abteilung Informationsmanagement (UNI-IT) durch die Bereitstellung der technischen Infrastruktur
Ein bedeutender Schritt für die Verankerung von E-Learning an der Universität Graz war die Gründung der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer im Jahr 2005. Ziel war es, einen institutionellen Rahmen für Mitarbeiter/innen zu schaffen, die sich mit dem Einsatz neuer Bildungstechnologien in Forschung, Lehre und Weiterbildung befassen.
Die Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer ist ein überfakultärer Leistungsbereich, der organisatorisch dem Vizerektorat für Studium und Lehre zugeordnet ist und von Beiräten und Mitgliedern beraten wird. Die Beiräte (u.a. die Studiendekane aller Fakultäten) bilden dabei die Basis für die strategische und inhaltliche Ausrichtung, die Mitglieder (v.a. engagierte Lehrende) unterstützen die Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer kontinuierlich bei ihren Aufgaben und dienen als MultiplikatorInnen für den Einsatz von E-Learning an der Universität.
Auf inhaltlicher Ebene gliedert sich die Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer in die Fachbereiche Contentmanagement, Kompetenzportfolios, Mediendidaktik sowie Qualitätsmanagement & Innovation. In jedem dieser vier Fachbereiche bietet die Akademie Lehrenden der Universität Graz unterschiedliche Dienstleistungen an. Gleichzeitig werden gemeinsam mit den Mitgliedern und den Lehrenden sowie mit Kooperationspartnern neue Lehr-Lern-Szenarien, Projekte und Modelle für den Einsatz neuer Medien im Bildungsbereich entwickelt. Die Akademie für neue Medien und Wissenstransfer ist demgemäß eine Serviceeinrichtung, die Lehrende bei der Verwendung neuer Medien in der Lehre unterstützt und so zur Qualitätsverbesserung von Studium und Lehre beiträgt. Andererseits ist sie auch eine Innovationsabteilung, in der neue Bildungstechnologien hinsichtlich ihrer didaktischen Einsatzmöglichkeiten getestet werden. Die damit verbundenen Erfahrungen fließen in das Dienstleistungs- und Produktportfolio ein. Entsprechend versteht sich die Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer als Third-Space-Dienstleistungseinrichtung, die sich durch Serviceorientierung und Innovationsbereitschaft gleichermaßen auszeichnet.
Zur Qualitätsverbesserung von Studium und Lehre durch den Einsatz von E-Learning werden von der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer spezifische E-Learning - Angebote und Leistungen angeboten. So gibt es laufend Schulungen und Beratungen zum Einsatz neuer Medien für Lehr- und Lernzwecke. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Universitätsbedienstete, steht in einigen Fällen aber auch Studierenden und externen Personen offen. Daneben gibt es mit eDidactics ein Fortbildungsprogramm für den Einsatz von Technologien in der Hochschullehre, das von der Universität Graz koordiniert und von der Steirischen Hochschulkonferenz als Zusammenschluss aller neun steirischen Hochschulen angeboten wird und mit einem Zertifikat abgeschlossen werden kann.
Neben Schulungs- und Beratungsangeboten stehen zur Unterstützung von Konzeption und Durchführung von mediengestützten Lehr- und Lernszenarien die mediendidaktische Modellsammlung, die mediendidaktische Werkzeugsammlung sowie das Moodle-Praxisbuch zur Verfügung.
Zahlreiche Portale und Sammlungen geben zudem einen Überblick, wie neue Medien in Studium und Lehre eingesetzt werden. Auf dem Podcast-Portal werden Podcasts zu verschiedenen Themen aus Forschung und Lehre bereitgestellt. Seit Beginn des Wintersemesters 2010/11 ist die Universität Graz auf iTunes U vertreten. Mit iMooX gibt es seit 2013 eine MOOC-Plattform, die gemeinsam mit der Technischen Universität Graz betrieben wird und die freie Online-Kurse (Massive Open Online Courses) zu unterschiedlichen Themen anbietet. Auf der Kompetenzportfolio-Plattform können Studierende gezielt und strukturiert individuelle Kompetenzen dokumentieren und bei Bedarf online veröffentlichen. Der Qualitätskompass "Mediengestützte Lehre" im Intranet bietet einen Überblick über verschiedene Qualitätsaspekte mediengestützter Lehre und stellt Ressourcen zur zielgerichteten Weiterentwicklung mediengestützter Lehr-Lernszenarien bereit.
Mit dem E-Learning Champion (ELCH) werden Projekte und Initiativen mit besonderem Vorzeigecharakter im Bereich der Neuen Medien ausgezeichnet. Der Preis ist einerseits Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung, soll gleichzeitig aber auch zum Einsatz neuer Medien für Studium und Lehre motivieren.
E-Learning Strategie 2015-2018
Auch wenn die Verwendung von digitalen Medien in den unterschiedlichsten Formen und Bereichen längst zum Alltag an der Universität Graz gehört, ergeben sich durch den Einsatz digitaler Medien nach wie vor viele Möglichkeiten aber auch Herausforderungen für die universitäre Lehre. Um diese Potenziale bestmöglich zu nutzen bzw. den Herausforderungen adäquat zu begegnen, wurde im Rahmen des strategischen Projektes „Forschungsgeleitete Lehre“ die Erarbeitung einer universitätsweiten E-Learning-Strategie fixiert. Mit der E-Learning Strategie 2015-2018 wird somit der kontinuierliche Prozess der Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre weitergeführt.
In unterschiedlichen Handlungsfeldern wurden dazu Ziele und Umsetzungsmaßnahmen definiert, um
- günstige Rahmenbedingungen für den Einsatz von E-Learning zu schaffen,
- eine bestmögliche Unterstützung der Lehrenden durch zielgerichtete Beratungs-, Betreuungs-, und Serviceangebote zu gewährleisten und
- innovative Umsetzungsszenarien im E-Learning-Bereich zu fördern
Als konkrete Maßnahmen sind u.a. vorgesehen:
- die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen bzw. eines Leitfadens „E-Learning und Recht“ inkl. Moodle-Nutzungsbedingungen und Online-Prüfungen;
- die Erarbeitung eines Konzeptes zur Ausbildung und zum Einsatz von E-Tutorinnen und E-Tutoren
- die Zentralisierung der Weiterbildungsangebote für den Einsatz neuer Medien in der Lehre
- die Erarbeitung einer OER-Strategie für die Universität Graz
Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist – zumindest teilweise - von der Verfügbarkeit zusätzlicher personeller und zeitlicher Ressourcen abhängig. Daher ist nicht gewährleistet, dass alle beschriebenen Maßnahmen tatsächlich entlang der definierten Zeitachsen umgesetzt werden können.
Rahmendaten Universität Graz:
Stand Wintersemester 2015 | |
Zahl der Studierenden (ordentliche Studierende) | 27.458 15W |
Belegte Doktoratsstudien | 1.499 15W |
Zahl der internationalen Studierenden | 2.547 EU, 1043 Drittstaaten 15W |
Zahl der Lehrenden | Wissenschaftliches Personal 1351,1 (VZÄ) 2015 |
Fakultäten etc. | 1 Katholisch Theologische Fakultät, 2 Rechtswissenschaften, 3 Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, 4 Geisteswissenschaften, 5 Naturwissenschaften, 6 Umwelt-, Regional- und Erziehungswissenschaften |
E-Learning | 6 Fakultäten, 123 Institute/Zentren, 119 ordentliche Studien davon 11 Joint Degree (40 Bachelorstudien, 66 Masterstudien davon 11 Joint Degree, 2 Diplomstudien, 11 Doktoratsstudien, 21 Unterrichtsfächer/Lehramtsstudien) E-Learning Serviceleistungen an der Universität Graz werden hauptsächlich von der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer (spezifische E-Learning Expertise) und vom Informationsmanagement (technische Infrastruktur) angeboten 2005 erfolgte die Gründung der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer zur Institutionalisierung von E-Learning in Forschung, Studium und Weiterbildung 2014 wurde die E-Learning Strategie 2015 -2018 mit Fokus auf die Handlungsfelder „Verbesserung der Rahmenbedingungen von E-Learning“, Schaffung von Anreizstrukturen für E-Learning“ und „Förderung von Innovationen im E-Learning“ auf den Weg gebracht. |