Keynotes
An den beiden Konferenztagen erwarten Sie drei Keynotes, die aus ganz unterschiedlichen Perspektiven das Tagungsthema beleuchten.
Dr. Maren Lübcke (HIS-HE):
„Wo führt uns der Weg hin? Eine Trendanalyse digitaler Hochschulbildung im Jahr 2030"
Im Vortrag werden die Ergebnisse der vom BMBF geförderten Studie AHEAD vorgestellt. AHEAD wagt einen Blick in die Zukunft, um Hinweis darauf zu erhalten, wie die Hochschullandschaft in Deutschland im Jahr 2030 aussehen könnte. Dabei werden insbesondere drei Entwicklungen in den Blick genommen:
- Wissens - und Kompetenzanforderungen aus der Wirtschaft sowie durch gesellschaftliche Veränderungen in einer zunehmend digitalisierten Welt,
- neue Entwicklungen in der Didaktik,
- digitale Technologien und neue Einsatzmöglichkeiten, die neue Lernformen und Lernumgebungen wahrscheinlich machen.
Kernergebnis sind vier Lernwege für die Hochschulbildung im Jahr 2030, die vom Lernenden ausgehen und für die Hochschulbildung zum Teil radikale Herausforderungen darstellen. Ergänzt wird die Präsentation durch innovative Praxisfälle, die diese Lernwege illustrieren und bereits jetzt innovative Beispiele der Hochschulbildung darstellen.
Dr. Maren Lübcke ist Soziologin und Hochschuldidaktikerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. in Hannover. Maren Lübcke beschäftigt sich schon seit langem mit Digitalisierungsprozessen im Zusammenhang mit politischer Partizipation und Interaktionsprozessen im Internet, dann im Hochschulbereich. Ihre aktuellen Arbeits- und Forschungstätigkeiten liegen im Bereich Digitalisierungsstrategien von Hochschulen, OER und E-Learning.
Prof. Dr. Josef Schrader (Univ. Tübingen|DIE):
„Wie Wissen über digitale Lernmedien praktisch werden kann - Leistungen und Grenzen von Digitalisierungsstrategien"
Dass digitale Medien Lern- und Bildungsprozesse über den gesamten Lebenslauf fördern können, gehört zu den weithin geteilten Auffassungen in Politik, Praxis und Wissenschaft. Zur Digitalisierungsdebatte gehört allerdings auch die Klage, dass immer noch eine große Kluft zwischen den Potenzialen digitaler Medien und ihrer Ausschöpfung im Alltag von Hochschulen, (Berufs-) Schulen und Weiterbildungseinrichtungen gehört. Der Vortrag skizziert auf der Grundlage empirischer Forschungsbefunde, welche institutionellen, organisationalen und personalen Faktoren die produktive Nutzung digitaler Medien fördern, welche sie behindern und was man daraus für Digitalisierungsstrategien lernen kann.
Prof. Dr. Josef Schrader ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen und Wissenschaftlicher Direktor im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE). Zu seinen Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten gehören die empirische und theoretische Lehr-/Lernforschung, die Bildung Erwachsener, die Professionalisierung des Weiterbildungspersonals, (mediengestütztes) fallbasiertes Lernen sowie Struktur und Steuerung des Weiterbildungssystems, auch in international-vergleichender Perspektive.
Prof. Dr. Christian Kohls (TH Köln):
„Digitalisierung der eigenen Lehre – warum warten, wenn’s schon geht?"
Die Nutzung digitaler Medien gehört zur Alltagswelt der Studierenden: ob digitale Mitschriften, Organisation von Lerngruppen per WhatsApp oder die Nutzung von Lernvideos auf YouTube. Während Hochschulen oft noch an ihrer Digitalisierungsstrategie arbeiten, gibt es schon heute zahlreiche Möglichkeiten für Lehrende mithilfe digitaler Medien besser an die Lebensrealität der Studierenden anzuknüpfen. Der Vortrag greift Methoden, Werkzeuge und Gestaltungsmöglichkeiten für digitalisierte Lernräume auf und zeigt, wie digitale Medien die Präsenzlehre verändern.
Prof. Dr. Christian Kohls ist Professor für Informatik, Soziotechnische Systeme am Institut für Informatik der TH Köln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Entwurfsmuster für E‑Learning – die er auch während seiner Zeit als Mitarbeiter bei e-teaching.org im Portal etablierte – sowie „Patterns for Innovation“. Im Bereich der digitalen Lehre interessieren ihn insbesondere Ansätze, die die Lücken zwischen analoger und digitaler Welt sowie den verschiedenen Lernrealitäten überbrücken („Seamless Learning“). Aktuell befasst sich Christian Kohls hier etwa mit der Gestaltung von hybriden Lernräumen. Er betreut einen „Innovationsraum“ an der TH Köln im Stil des Design-Thinking-Ansatzes.