eAssessment im Testcenter der Universität Bremen
Der „eAssessment“ Dienst der Universität Bremen und das angegliederte Testcenter
26.01.2010
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Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) der Universität Bremen hat
mit dem Dienst „eAssessment“ und dem angegliederten Testcenter eine in
Deutschland einmalige Lösung gefunden, um E-Prüfungen in die Lehre
einzubinden. Durch entsprechende Schulungs- und Service Angebote
überzeugte das ZMML bereits 11 von 12 Fachbereichen der Universität
Bremen von der Nutzung des Testcenters.
Schon seit WS 2004/2005 werden
an der Universität Bremen E-Klausuren durchgeführt, dies geschah jedoch
zunächst an verstreuten,
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Ziele und Inhalte
Der ökonomische Vorzug einer automatisch auswertbaren Klausur, die den Korrekturaufwand erheblich senkt, ist gerade wegen des erhöhten Prüfungsaufkommens seit der Bologna-Reform ein wichtiges Argument für die Einführung eines E-Prüfungs-Systems. Gesetztes Ziel des Projektes „eAssessment“ an der Universität Bremen ist darüber hinaus jedoch die Qualitätsverbesserung von Prüfungen. Objektivität, Reliabilität und Validität sind nach dem ZMML die drei Grundkriterien mit deren Verbesserung auch die Prüfungsqualität zunimmt.
Die Validität einer Prüfung hängt maßgeblich von der Verankerung des Lernziels in der Prüfung ab. Dies zu gewährleisten ist die wichtigste und zugleich schwierigste Aufgabe des Prüfenden. Die E-Prüfung kommt den Lehrenden hier insofern entgegen, als sie über die Integration fachspezifischer Software, von Internetrecherche und von Multimedia neue Möglichkeiten der anwendungsbasierten Prüfungsformen eröffnet. Gerade bei der Validität setzt jedoch die Hauptkritik an der elektronischen Prüfung an: Sie bestehe lediglich aus Multiple-Choice Fragen und prüfe daher ausschließlich die Reproduktion von Faktenwissen ab. Allerdings ist es in E-Klausuren auch möglich, Freitexte, Kurztexte und Zahlen, Zuordnungen, Videoessays und Hörverständis abzuprüfen, außerdem können auch Multiple-Choice Fragen so gestellt sein, dass sie neben Faktenwissen auch Verständnis, Analyse- und Anwendungsfähigkeiten überprüfen. Da die Entwicklung einer didaktisch und fachlich angemessenen E-Prüfung mit einem nicht zu unterschätzendem Initialaufwand verbunden ist, setzt das ZMML auf ein hohes Maß an Unterstützung der Lehrenden in allen Phasen des computergestützten Assessments - von der Planung über die Durchführung bis zur Archivierung. Zur Qualitätssicherung des Fragenkatalogs hat das ZMML ein 6-Ebenen-Konzept entwickelt:
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Auf alle drei Faktoren kann ein elektronisches Prüfungssystem entscheidend Einfluss nehmen: Die Objektivität erhöht sich vor allem durch die computerbasierte Auswertung der Fragen. Dank der elektronischen Erfassung der Daten ist die Reliabilität der Prüfungen etwa über Konsistenzanalyen einfacher messbar. Zudem kann durch statistische Analysen der Schwierigkeitsgrad und die Trennschärfe der Fragen, Themen und Prüfungen analysiert werden, und unabhängige Durchläufe lassen sich einfacher vergleichen. |
Didaktisches Konzept
Das Projekt eAssessment demonstriert, wie mit Hilfe des Einsatzes digitaler Bildungsmedien neue prüfungsdidaktische Möglichkeiten genutzt werden können und zugleich Qualitätssicherung gewährleistet werden kann.
Die E-Prüfung ermöglicht:
Die E-Prüfung ermöglicht:
- Qualitätssicherung durch Neukonzeption der Prüfungsfragen unter Mithilfe des ZMML
- den Einsatz neuer Elemente in Prüfungen (Bsp.: Videoanalyse in Pädagogik)
- berufs- und anwendungsorientiertes Prüfen (z.B. Softwareanwendugen oder Internetrecherche)
- Motivation der Studierenden durch schnelles Feedback, Ergebnisstatistiken und Schwachstellenanalysen.
Curriculare Verankerung
Die E-Prüfung muss ebenso wie die konventionelle Prüfung der Prüfungsordnung entsprechen und ist demnach auch entsprechend im Curriculum verankert. Die elektronische Prüfung bietet jedoch mehr Flexibilität, da es möglich ist lediglich eine Zeitspanne zu setzen, in welcher die Studenten die Prüfungsleitung erbringen sollen und den genauen Zeitpunkt der Prüfung von den Studenten selbst bestimmen zu lassen. Durch den geringeren Korrekturaufwand für Dozenten ermöglicht das System das studienbegleitende - formative- Abprüfen des Stoffes.
Technik
Das ZMML Bremen setzt in ihrem Testcenter stationäre PCs ein, die über ein autonomes Netzwerk verbunden sind. Der Zugang zum Internet sowie andere Funktionen, die anwendungsorientierten Prüfungen dienen, wie das Benutzen einer bestimmten Software, können gezielt verfügbar gemacht werden.
Der Prüfungsraum wurde technisch für alle zurzeit genutzten Prüfungsformen ausgestattet, aber auch für viele zukünftige Prüfungsformen gerüstet.Ausstattung:
Weitere Informationen zur Ausstattung unter: http://www.eassessment.uni-bremen.de/testcenterausstattung.php
Mit dem eigens entwickeltem Testcenter Management Tool (TMT) können Daten zwischen Prüfungsverantwortlichen und ZMML sicher ausgetauscht, Termine verwaltet und eingesehen werden sowie die wichigsten Prüfungsprozesse verfolgt und kontrolliert werden.
Der Prüfungsraum wurde technisch für alle zurzeit genutzten Prüfungsformen ausgestattet, aber auch für viele zukünftige Prüfungsformen gerüstet.Ausstattung:
- Geräuscharme Tastaturen und PCs,
- Webcams und Headsets
- Client Management-Software, die es ermöglicht alle PCs flexibel mit Software zu bestücken
- Remote-Control-Software
- 3 Beamer
Weitere Informationen zur Ausstattung unter: http://www.eassessment.uni-bremen.de/testcenterausstattung.php
Mit dem eigens entwickeltem Testcenter Management Tool (TMT) können Daten zwischen Prüfungsverantwortlichen und ZMML sicher ausgetauscht, Termine verwaltet und eingesehen werden sowie die wichigsten Prüfungsprozesse verfolgt und kontrolliert werden.
Kosten
Die Einrichtung des Testcenters hat 600.000 Euro gekostet. Die Hälfte davon würde in IT investiert und über einen HBFG-Antrag finanziert, die andere Hälfte waren Baumittel der Universität, die genutzt wurden um den Raum entsprechend herzurichten.
Zusätzliche Einnahmen entstehen durch externe Prüfungen, die im Testcenter durchgeführt werden.
Aktuell gehen etwa 2 Mitarbeiterstellen in den Dienst eAssessment ein.
Zusätzliche Einnahmen entstehen durch externe Prüfungen, die im Testcenter durchgeführt werden.
Aktuell gehen etwa 2 Mitarbeiterstellen in den Dienst eAssessment ein.
Zielgruppe
Studierende und Lehrende der Universität Bremen, sowie Anbieter externer Prüfungen (z.B. IHK).
Rahmenbedingungen
Die Etablierung eines Testcenters und die Entwicklung von Fragenkatalogen sind kostenaufwändig, lohnen sich jedoch, um die Integration von Multimedia in die Lehre und die Verzahnung von E-Learning und E-Assessment zu unterstützen. Um das Projekt aus ökonomischen Gesichtspunkten rentabel zu machen, muss es sich um eine Universität mit relativ großem Prüfungsaufkommen handeln. Nach Kosten-Nutzen-Rechnungen der Universität Bremen rentiert sich die E-Prüfung bei einem typischen Fragenkatalog ab 200 Studierenden pro Prüfung und einer mindestens zweimaligen Verwendung des Fragenkatalogs.
Zum Projekt
Website
http://www.eassessment.uni-bremen.de/index.phpAnsprechpartner/in
Zeitraum
Seit 2005 werden E-Klausuren im Rahmen des Dienstes „eAssessment“ durchgeführt, 2007 wurde das Testcenter eingerichtet
Förderung
"eAssessment im Testcenter der Universität Bremen" erhielt 2009 den mit 50.000 Euro dotierten
Medida-Prix, der in diesem Jahr vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
gestellt wurde.
Beteiligungen und Kooperationen
Durch den Kooperationsvertrag mit der
LPLUS GmbH – Bremen
steht die Prüfungssoftware für das Testcenter der Universität kostengünstig zur Verfügung. Darüber hinaus entwickelt die Firma das Programm mit den Verbesserungsanregungen des ZMML, die aus den Praxiserfahrungen in den Prüfungen entstehen, beständig weiter.
Kategorisierung
Lehrfunktion
- Feedback u. Lernerfolgskontrolle
Medieneinsatz
- Hypertext
- Simulation
- Animation
- Videoübertragung/-aufzeichnung
- Audioübertragung/-aufzeichnung
- Sonstigs
Lehrszenarien
- Übergreifend / Sonstige
Kategorie
- Lehr-/Lernszenario