Texte schreiben mit KI: Chancen, Herausforderungen und Perspektiven für die Hochschullehre

12.12.2024: Im Rahmen des e-teaching.org-Workshops „Schreiben mit KI – gemeinsam ausprobieren, anwenden und diskutieren“ haben die beiden Teilnehmer Christian Funk und Dr. Malte Miram ein Gespräch mit der KI-Schreibexpertin Nadine Lordick von der Ruhr-Universität Bochum geführt und für e-teaching.org aufgezeichnet. Im Interview gibt Nadine Lordick einen grundlegenden Einblick in generative Künstliche Intelligenz und geht auf die Möglichkeiten und Grenzen des (wissenschaftlichen) Schreibens mit generativen Modellen ein.

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Nadine Lordick (Ruhr-Universität Bochum)

Der sinnvolle Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (genKI) bzw. von generativen Modellen beschäftigt die Hochschullehre in zahlreichen Anwendungsfeldern. Insbesondere die Möglichkeiten und Grenzen von genKI in allen Phasen des wissenschaftlichen Schreibprozesses stellen eine Herausforderung für Lehrende sowie Didaktikerinnen und Didaktiker dar. Der von e-teaching.org im November 2024 veranstaltete Workshop „Schreiben mit KI – gemeinsam ausprobieren, anwenden und diskutieren“ hat sich drei Tage lang diesem Thema gewidmet und dabei Raum zum Ausprobieren, Diskutieren und Reflektieren eröffnet. Neben technischen und rechtlichen Grundlagen von KI, ethischen Herausforderungen und Fragen des Prompt-Engineerings stand dabei immer das praktische Ausprobieren von verschiedenen KI-Tools im wissenschaftlichen Schreib- und Arbeitsprozess im Zentrum.

In diesem Kontext ist ein Interview mit Nadine Lordick, der Referentin des Workshops, entstanden. Nadine Lordick ist Mitarbeiterin im Projekt KI:edu.nrw, im Schreibzentrum der Ruhr-Universität Bochum tätig und Mitglied von VK:Kiwa, dem Virtuellen Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz. Das Gespräch greift die verschiedenen Themen des Workshops auf, widmet sich dem Schreibprozess allgemein, der möglichen Rolle und Grenzen von generativen Modellen. Ausgehend von der technischen Funktionsweise stellt Nadine Lordick dabei fest, dass KI keinen Sinn produziert. Das generative Modell halluziniere immer, „und der Sinn und die Entscheidung darüber, ob das jetzt richtig ist oder falsch, liegt bei uns Menschen.“ Mit Blick auf das (wissenschaftliche) Schreiben und Lernen betont Nadine Lordick im Gespräch zudem die Notwendigkeit von fachspezifischen Aushandlungsprozessen und von Transparenz in der Nutzung der genKI. Schreibdidaktikzentren an Hochschulen können inhaltliche Einführungen in die Thematik bieten, die Aushandlung, was eine sinnvolle KI-Nutzung ist und die Vermittlung dieses Wissens in Lehre und Studium müsse aber in und durch die verschiedenen Fachdisziplinen laufen.

Ganz im Sinne des Workshops wurden in unterschiedlichen Arbeitsschritten der Interview-Vor- und Nachbereitung verschiedene genKI-Tools eingesetzt. Um dieses Vorgehen möglichst transparent zu machen, haben die beiden Interviewer Christian Funk und Malte Miram ergänzend zur Audioaufnahme auch die Dokumentation des Arbeitsprozesses bereitgestellt.

Beitragende

Christian Funk ist Soziologe und Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Er ist zuständig für die Studierwerkstatt und Hochschuldidaktik, lehrt in empirischen Methoden und forscht in den Themenfeldern
Didaktik, Subjektivierung und Raum.
Nadine Lordick studierte Germanistik und Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und war nach ihrem Studium wissenschaftliche Mitarbeiterin in der germanistischen Mediävistik am Lehrstuhl von Prof. Dr. Regina Toepfer zuerst an der TU Braunschweig,
dann an der JMU Würzburg. Im März 2022 startete sie im Projekt KI:edu.nrw an der Ruhr-Universität Bochum, wo sie sich seitdem mit dem wissenschaftlichen Schreiben und ‚Künstlicher Intelligenz‘ beschäftigt.
Dr. Malte Miram ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Programmmanager für Qualifizierung und Weiterbildung im Hochschulforum Digitalisierung im Stifterverband.