Qualitätskriterien für die Erstellung von Lehr-/Lernvideos im Studium von Hebammen: Eine empirische Studie

04.10.2022: Dieser Beitrag stellt die in einer empirischen Studie gewonnenen Erkenntnisse zu Qualitätskriterien für die Erstellung von Lehr-/Lernvideos im Studium von Hebammen vor. Die identifizierten Kriterien lassen sich zwei übergeordneten Bereichen zuordnen, die im Beitrag ausführlich erläutert werden: Der didaktische Rahmen für die Erstellung der Videos und die Reduktion von Extraneous und Intrinsic Cognitive load. Neben aus der Lehrvideo-Forschung bereits bekannten Qualitätskriterien werden einige neu entdeckte Kriterien beleuchtet.

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Sarah Bernhardt, Denise Rietzke und Prof. Dr. rer. medic. Melita Grieshop

Mit der Novellierung des Hebammengesetzes (2019) wurde die fachschulische Hebammenausbildung an die Hochschulen überführt. Damit verbunden war eine Aktualisierung der beruflichen Kompetenzen für die staatliche Prüfung zur Hebamme. In der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen wird erstmalig gefordert, dass Hebammen digitale Fertigkeiten, forschungsgestützte Problemlösungen und neue Technologien für die Gestaltung einer wirtschaftlichen, effektiven und qualitativ hochwertigen Hebammentätigkeit nutzen.

Damit einher geht der zukunftsorientierte Auftrag einer Ausrichtung des Studiums an der Förderung studentischer Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsübernahme. Hier können hebammenwissenschaftliche Lehr/-Lernvideos einen Beitrag in der Lehre liefern. Welche Merkmale solche Videos haben müssen, um qualitativ hochwertige Lehre zu gewährleisten, untersuchen die Autorinnen Sarah Bernhardt, Denise Rietzke und Prof. Dr. rer. medic. Melita Grieshop (alle drei von der Evangelischen Hochschule Berlin) in diesem Beitrag anhand einer Expertinnendiskussion, die mit einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wird. Der Beitrag entstand im Rahmen des Drittmittelprojektes „PoDiZ: Potentiale der Digitalisierung fördern. Zukunftsfähige EHB“, gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Beitragende

Sarah Bernhardt ist seit Oktober 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt PoDiZ – Potenitale der Digitalisierung nutzen. Zukunftsfähige EHB. In diesem bearbeitet sie im Teilprojekt DigiHeb die Erstellung und Weiterentwicklung digitaler Lehr-Lernformate
sowie digitaler Prüfungsverfahren und den Bereich E-Health-Technologies im Studium von Hebammen. Sie ist außerdem Theorie-Praxis-Koordinatorin im Studiengang Heb-ammenwissenschaft B.Sc. an der Evangelischen Hochschule Berlin.
Prof. Dr. rer. medic. Melita Grieshop ist Hebammenwissenschaftlerin, Dipl.-Pflegepädagogin und Hebamme. Seit 2014 ist sie Professorin für Hebammenwissenschaft und Studiengangsleitung für das Bachelorprogramm Hebammenwissenschaft/Hebammenkunde an der Evangelischen
Hochschule Berlin-Zehlendorf. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der mütterlichen Gesundheit, der Versorgung von belasteten Familien und der Pädagogik-Didaktik des Hebammenwesens. Seit 2019 leitet Prof. Grieshop den Anpassungslehrgang für Hebammen aus Drittstaaten (AlHeb), seit 2021 auch das Projekt Potentiale der Digitalisierung nutzen – zukunftsfähige EHB (PoDiZ).
Denise Rietzke ist Bildungswissenschaftlerin (M. A.) und seit Oktober 2021 an der Evangelischen Hochschule Berlin wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt PoDiZ - Potentiale der Digitalisierung nutzen. Zukunftsfähige EHB. Im Teilprojekt DigiHeb bearbeitet
sie die Weiterentwicklung digitaler Lehr- Lernformate sowie digitale Prüfungsverfahren. Zudem setzt sie an der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie im Studiengang Hebammenwissenschaft (B. Sc.) an.

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