Das E-Assessment-System EASy
28.01.2010: Hohe Studierendenzahlen und knappe finanzielle Ressourcen erschweren die Durchführung regelmäßiger Übungen im Studium der Informatik. Der Einsatz von E-Assessment-Systemen stellt hier eine vielversprechende Lösung dar. In einem Erfahrungsbericht stellen Dr. (des.) Susanne Gruttmann, Prof. Dr. Herbert Kuchen und Dipl.-Wirtschaftsinf. Claus Usener vom Institut für Wirtschaftsinformatik das System vor und thematisieren beispielhaft die Potenziale einer Computerunterstützung des Übungsbetriebs im Informatikstudium.
Neben einfachen kognitiven Lehr- und Lernzielen sind im Studium der Informatik vor allem Lehr- und Lernziele höherer kognitiver Ordnung von Bedeutung. Nur durch regelmäßiges und sorgfältig betreutes Üben lassen sich die meisten informatischen Fähigkeiten erwerben. Doch hohe Studierendenzahlen und knappe finanzielle Ressourcen erschweren die Durchführung solcher regelmäßiger Übungen. Der Einsatz von E-Assessment-Systemen stellt hier eine vielversprechende Lösung dar.
Aktuell auf dem Markt etablierte Systeme bieten jedoch oft nur einfache elektronische Aufgabentypen an, die den komplexeren Anforderungen im Informatikstudium kaum gerecht werden. Um dennoch elektronische Systeme zur Überprüfung von Lernfortschritten im Studium einsetzen zu können, wurde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster das E-Assessment-System EASy entwickelt. Mit EASy können sowohl einfache Aufgabentypen wie Multiple-Choice als auch anspruchsvollere und komplexere Aufgabentypen wie etwa mathematische Beweise und Programmieraufgaben in Java durchgeführt werden. Damit kann nun eine elektronische Durchführung von Übungen in hoher Qualität im Studium sichergestellt werden.
Bereits in einem frühen Entwicklungsstadium wurde EASy an der WWU Münster in einer Lehrveranstaltung eingesetzt, um auf Basis einer formativen Evaluation die Stärken und Schwächen des Systems zu ermitteln, die Prozesse generell zu verbessern und EASy langfristig zu etablieren. Inzwischen liegen bereits Evaluationsergebnisse von größeren Studierendengruppen sowie von betreuenden Tutoren vor.