Digitalisierung als Medium und Gegenstand im Lehramtsstudium – Das Projekt UDIN

12.10.2022: Der Erfahrungsbericht stellt das Forschungs- und Entwicklungsprojekt UDIN vor, das Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe I digital und inklusiv in Research Learning Communities betreibt. Die Autorinnen und Autoren gehen dabei insbesondere auf ein Seminar für Lehramtsstudierende ein, die im Rahmen ihres Studiums für ein Semester im Projekt mitwirken und unter anderem ihre Kompetenzen im Einsatz digitaler Medien im Unterricht reflektieren und ausbauen können.

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Jessica Bau, Dr. Anke B. Liegmann, Michel Le, Prof. Dr. Kathrin Racherbäumer und Marion Schwehr

Aufgrund der als immer heterogener wahrgenommenen Gruppe der Lernenden im Schulkontext rückt die Notwendigkeit, mit Diversität konstruktiv umzugehen, verstärkt in den Fokus der wissenschaftlichen, pädagogischen und öffentlichen Diskussion. Digitale Medien eröffnen in diesem Sinne vielfältige und neue Möglichkeiten zur Inklusion. Allerdings zeigt sich bei der Digitalisierung, dass Kompetenzen im Bereich Digitalität ungleich verteilt sind. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt UDIN (Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe I digital und inklusiv in Research Learning Communities) greift diese Herausforderung auf und entwickelt und erprobt digitale und inklusive Lernarrangements für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (Racherbäumer et al. 2020, Breiwe 2021). Indem die entwickelten Lernarrangements im Projekt UDIN in Schulen in sozial deprivierter Lage eingesetzt werden, soll ein Beitrag zum Abbau von Bildungsbarrieren geleistet werden.

Eine Besonderheit des Projekts UDIN besteht darin, dass Lehramtsstudierende aktiv einbezogen werden: In einem Modul ihres Studiengangs nehmen Studierende für ein Semester an sogenannten Research Learning Communities teil, die eine Wissenschaft-Praxis-Kooperation ermöglichen, in die schulische und universitäre Akteure involviert sind. Ziel ist, dass die Studierenden im Rahmen des bildungswissenschaftlichen Anteils ihres Studiums in die konkrete Arbeit der Unterrichtsentwicklung und teilweise auch in die Erprobung der Lernarrangements einbezogen werden.

Auf der inhaltlichen Ebene wird der Erwerb von Grundlagenwissen zu den Themen Inklusion und Digitalität angeregt. Eine umfangreiche Sammlung von digitalen Tools für den schulischen Unterricht ermöglicht zudem die Erprobung und kritische Reflexion in Hinblick auf deren inklusives Potenzial. Da auch die Lehre im Projekt UDIN pandemiebedingt ausschließlich als Distanzlehre auf den digitalen Raum verwiesen ist, kommen vielfältige digitale Tools zum kollaborativen Arbeiten während der virtuellen Seminarsitzungen zum Einsatz.

Im Erfahrungsbericht stellen die Autorinnen und Autoren Jessica Bau, Dr. Anke B. Liegmann, Michel Le, Prof. Dr. Kathrin Racherbäumer und Marion Schwehr das Projekt UDIN detailliert vor. Sie zeigen zudem auf, wie Lehramtsstudierende im Projekt mitwirken und wie sie dies auf ein Unterrichten in einer digitalisierten Welt vorbereitet. Im begleitenden Podcast sprechen Jessica Bau und Michel Le mit einigen Lehramtsstudierenden über ihre Erfahrungen mit digitalen Tools in der Lehre und ihre Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Forschenden im Projekt UDIN.

UDIN ist ein Verbundprojekt der Universitäten Duisburg-Essen und Siegen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (FKZ 01JD1909A/B) gefördert.

Beitragende

Jessica Bau ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen und Projektkoordinatorin im Projekt UDIN. Sie ist Dozentin im Theorie-Praxis-Projekt, im Rahmen dessen Studierende die Möglichkeit
zur kooperativen Unterrichtsentwicklung mit Akteuren aus der Schulpraxis erhalten.
Michel Le ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Bildungswissenschaften im Forschungs- und Entwicklungsprojekt UDIN an der Universität Duisburg-Essen.
Dr. Anke B. Liegmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen und leitet das Verbundprojekt UDIN (gemeinsam mit Kathrin Racherbäumer, Universität Siegen).
Kathrin Racherbäumer ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schul- und Unterrichtsentwicklung an der Universität Siegen und leitet gemeinsam mit Anke B. Liegmann das Verbundprojekt UDIN.
Marion Schwehr ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Verbundprojekt der Universitäten Siegen und Duisburg-Essen UDIN ("Unterrichtsentwicklung digital und inklusiv in Research Learning Communities" https://digi-ebf.de/udin) und lehrt an der Universität
Siegen im Bereich Schul- und Unterrichtsentwicklung.

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