Das Zentrum für Digitalisierung an der PH Weingarten
04.06.2019: Auf dem Weg zu einer Hochschulstrategie im Umgang mit der Digitalisierung in Lehre und Studium hat die Pädagogische Hochschule Weingarten (PHW) Anfang 2019 das Zentrum für Digitalisierung (ZenDi) eingerichtet. Im Interview mit e-teaching.org erläutern Dr. Michael Schäfer, Dr. Erika Ladurner und Carina Sommer aus dem ZenDi-Team die Einbindung des ZenDi in die Hochschule und geben einen Einblick in ihren Aufgabenbereich. Dabei schildern sie auch erste Erfahrungen der PHW im Rahmen einer Peer-to-Peer-Beratung zu Strategien für die Hochschulbildung im digitalen Zeitalter.
Im Februar 2019 wurde an der PHW das Zentrum für Digitalisierung eingerichtet. Aus welchem Bedarf heraus wurde das ZenDi gegründet?
ZenDi-Team: Das ZenDi wurde vom Rektorat im Februar 2019 als zentrale Stabsabteilung bei der Rektorin eingerichtet. Es ist eine kleine, hochspezialisierte Abteilung und steht für die (Weiter-)Entwicklung von Strategien, Strukturen und Services der Pädagogischen Hochschule Weingarten im Zuge der Digitalisierung. Personell und fachlich ist das ZenDi aus dem ehemaligen Zentrum für Informations- und Medientechnologie (ZIMT) entstanden, womit neue Schwerpunktbildungen für die Digitalisierung von Lernen und Lehren einerseits und die technischen Basisdienste andererseits umgesetzt werden.
Welche Aufgaben hat das ZenDi an der PHW?
ZenDi-Team: Im Fokus steht die digitale Unterstützung der Transformation von Systemen, Prozessen und Angeboten in Studium, Lehre und Weiterbildung. Zu den Aufgaben des ZenDi gehören auch die klassischen E-Learning- und verschiedene Plattform-Services sowie Bereiche der Anwenderbetreuung.
Ganz zentral für das ZenDi ist die Lehrendenqualifizierung und -unterstützung zum Thema Bildung in digitalen Zeiten: Wir konzentrieren uns dabei auf zwei Hauptpfeiler als Grundlage für die praktische Umsetzung von Beratungs- und Serviceleistungen:
- Erstens die Inhaltsarbeit, das bedeutet, die Zusammenarbeit mit Lehrenden und Fächern bei der Entwicklung von Lehr-Inhalten, deren Ziel eine fachbezogene und allgemeine Digitalkompetenz der Studierenden ist, die diese wiederum an die Schüler weitergeben. Der nächste Schritt in diesem Prozess werden individuelle Gespräche mit den einzelnen Fächern der PHW sein, so wie es auch im kleineren Kreis im Rahmen der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung (AWW) mit anderen Zielgruppen und Rahmenbedingungen bereits geschieht, um Vorhandenes zusammenzustellen und Anforderungen zu identifizieren.
- Zweitens die Methodenarbeit, also Lehrendenqualifizierung sowie Support zu digitalen Werkzeugen und Methoden. Dabei kann das neu gegründete ZenDi auf die Erfahrungen und Expertise der im ZenDi aufgegangenen zentralen E-Learning-Services sowie auf die Erfahrungen aus den Blended-Learning-Szenarien, die in der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung standardmäßig eingesetzt werden, zurückgreifen. Eine weitere wichtige Basis dieses Kerngeschäfts wird natürlich die Arbeit an der weiteren hochschulischen Auseinandersetzung mit Bezug auf Umsetzungsszenarien des mit Spannung erwarteten Empfehlungsbericht der Peer-to-Peer-Strategieberatung im Rahmen des Kooperationsprojektes StraDi-BW von Stifterverband und MWK Baden-Württemberg sein.
Wichtig ist uns dabei, dass die Motivation zur Digitalisierung im Methodenbereich aus der Inhaltsarbeit kommt und somit authentisch und zielgerichtet auf gesellschaftliche Teilhabe ist. Unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit der E-Learning-Abteilung im ZIMT und aus älteren Projekten, wie z.B. dem umfassenden Großprojekt Virtualisierung im Bildungsbereich (VIB) zur Jahrtausendwende, sowie natürlich der kontinuierlichen E-Learning-Gremienarbeit, lässt uns schließen, dass eine Fokussierung auf Zweck-Mittel-Betrachtungen in bestimmten Lehr-Lern-Konstellationen an Hochschulen weder ausreicht um Methoden und Kompetenzen zur Digitalisierung in die Breite zu bringen, noch dem gesellschaftlichen Digitalisierungsdiskurs angemessen ist.
Wie ist das ZenDi in die Gesamtstruktur der PHW eingebunden?
ZenDi-Team: Das ZenDi ist eng vernetzt mit dem Rektorat, um stets direkt an strategischen Fragestellungen mitzuarbeiten. Eine ergänzende Verzahnung gibt es mit den Bereichen IT, Medientechnik und Campusmanagement. Dabei konzentriert sich das Campusmanagement auf Digitalisierungsprozesse und -produkte im Verwaltungsbereich, das ZenDi unmittelbar auf die Kernaufgaben Lehre und Lernen. Auch mit der Bibliothek gibt es Berührungspunkte, beispielsweise bei den Themen OER, Literaturverwaltung, Open Access und, weiter gefasst, der Digital Literacy.
Aufgrund seines Ursprungs im ehemaligen ZIMT ist das ZenDi außerdem bereits als der Hochschulansprechpartner in Sachen digitales Lernen und Lehren vielfältig extern vernetzt: in der Landesinitiative Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND BW), mit den anderen 5 PHs Baden-Württembergs im E-Learning-Arbeitskreis der PHs (ELAK), in der E-Learning-Community der Internationalen Bodenseehochschule (IBH) sowie im Hochschulforum Digitalisierung (HFD).
Welche Ressourcen stehen Ihnen für Ihre Arbeit zur Verfügung?
ZenDi-Team: Zum ZenDi gehören derzeit 2,5 Vollzeitstellen sowie eine wissenschaftliche und eine studentische Hilfskraft. Die Rollen im ZenDi verteilen sich auf Leitung, Digital Learning Manager (50%) und Digital Transformation Manager. Außerhalb des ZenDi sind die Abteilungen IT & Medientechnik (ITM) und Campusmanagement (CM) für die technische Infrastruktur sowie techniknahe Verwaltungsservices zuständig, ohne die Digitalisierung nicht denkbar ist. Das ZenDi selbst stellt die Lernplattform moopaed und das integrierte E-Portfolio-System Mahara zur Verfügung, sowie die dazu gehörigen Services für die Lehrenden und Studierenden der PHW. Die Video- und Webkonferenzdienste des DFN, sowie der Landesdienst bwSync&Share, zu denen das ZenDi PHW-seitig Support bietet, sind ebenfalls wichtige Säulen der digital unterstützten Lehre und Zusammenarbeit. An Geräten stehen dem ZenDi über die grundlegende Mitarbeiterausstattung des ITM hinaus verschiedene mobile Devices und ein digitales Display zur Erprobung digitaler Szenarien zur Verfügung.
Könnten Sie uns eine typische Aufgabe/ Anfrage, mit der Sie in Ihrem Arbeitsalltag konfrontiert sind, beispielhaft schildern?
ZenDi-Team: Das ZenDi wird neben seinen Daueraufgaben bei Plattformbetreuung, Strategieentwicklung etc. dann aktiv, wenn ein neues Tool oder ein neuer Service bewertet werden soll und Vorschläge oder Strategien zum Umgang damit an der PHW benötigt werden. Als aktuelles Beispiel kann hier ZOERR dienen, das Zentrale OER-Repositorium der Hochschulen in Baden-Württemberg. ZOERR ist eine kooperative Plattform zum Austausch von Open Educational Resources und wurde im Rahmen des Hochschulnetzwerks Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND BW) aufgebaut. Das ZenDi hat sich bei einer Produktvorstellung über ZOERR informiert, offene Fragen mit Entwicklern bzw. Organisatoren geklärt, sich Gedanken dazu gemacht, wie die Plattform servicemäßig an der PHW eingebunden werden könnte und Stakeholder, wie z. B. das Rektorat und die Hochschulbibliothek, über die Plattform und deren mögliche Integration an der PHW beraten und informiert. In diesem Zusammenhang wurden vom ZenDi auch Ideen zur rechtlich sicheren Anwendung von ZOERR durch PHW-Nutzer entwickelt. Gemeinsam mit dem Rektorat und der Bibliothek entwickelt das ZenDi eine Richtlinie/Strategie zum Thema OER. In der Folge werden Bibliothek und ZenDi ein Betriebskonzept entwickeln, und im Rahmen der Hochschuldidaktik eine entsprechende Vor-Ort-Fortbildungsveranstaltung für die PHW zum Thema anbieten. Auch bei größeren Förderanträgen von Wissenschaftlern und Professoren der PHW arbeitet das ZenDi mit, wenn die Antragsstellung digitale Themen beinhaltet.
Mit der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung (AWW) gibt es an der PHW eine weitere Einrichtung, die sich u.a. mit digitaler Lehre befasst und dabei neue Unterrichtsformen und Studienangebote erprobt. Wie gestaltet sich hier der Austausch von AWW und ZenDi?
ZenDi-Team: Seit 2014 bietet die Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung (AWW) als Einrichtung der Hochschule Lehrangebote im Bereich Weiterbildung an. Diese werden - weil berufsbegleitend - u.a. im Blended-Learning-Format ausgebracht. In diesem kleinen Rahmen wendet die AWW bestimmte Methoden und Prozesse an und sammelt somit als „Living Lab” Erfahrungen, die für das ZenDi als zentraler Dienstleister in größerem Maßstab für die gesamte Lehre von Interesse sind. Das ZenDi wiederum stellt der AWW als zentraler Dienstleister mit der Lernplattform moopaed, dem E-Portfolio-System Mahara, dem Support zu Adobe Connect des DFN sowie seiner zentralen Infrastruktur und Expertise wichtige Grundlagen für ihre Arbeit zur Verfügung. Zum fachlichen und organisatorischen Austausch wurde ein regelmäßiger Jour Fixe beider Einrichtungen ins Leben gerufen. (Anmerkung der Redaktion: Die AWW als Living Lab wird in einem weiteren Erfahrungsbericht auf e-teaching.org vorgestellt.)
Die PHW wurde im Rahmen des baden-württembergischen Projekts „StraDi-BW: Peer-to-Peer-Beratung der Hochschulleitung zu Strategien für die Lehre im digitalen Zeitalter“ für eine Peer-to-Peer-Beratung ausgewählt. Seit dem Frühjahr 2019 befinden Sie sich also im Beratungsprozess. Welche Rolle übernimmt das ZenDi hier bei der Beratung und insgesamt bei der Entwicklung einer Strategie für die PHW?
ZenDi-Team: Sowohl die Initiative zur Einwerbung des Projekts StraDi-BW, d.h. die Teilnahme an der Peer-to-Peer-Beratung zur Reflexion der eigenen Strategieentwicklung für die Lehre im digitalen Zeitalter – gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Stifterverband – als auch deren Umsetzung war gleich zum Start des ZenDi ein erster Erfolg, der in hervorragender Weise zur Neugestaltung des Bereichs beiträgt.
Seit Frühjahr 2019 befinden wir uns derzeit (Mai/Juni 2019) im laufenden StraDi-BW-Projekt, das wir hier kurz aus Sicht der beratenen Hochschule beschreiben, sozusagen als ergänzende Schilderung zum e-teaching.org-Online-Event Strategien für Hochschullehre im digitalen Zeitalter mit dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD).
Schon der erste Schritt, die Bildung eines hochschulinternen Projektteams, war eine spannende Aufgabe für das ZenDi, das als Organisationsteam und Ansprechpartner für den Koordinator des Stifterverbands fungiert: Das Involvieren von Akteuren, Auswahl und Zusammenstellung des Projektteams einerseits mit nicht zu vielen Mitgliedern, andererseits mit dem Mandat, Einfluss- und Breitenwirkung, das Thema Lehre/Lernen im digitalen Zeitalter auch im Nachgang des Projektes nachhaltig mitzugestalten.
Der zweite, wichtige Schritt, war das Verfassen einer Selbstreflexion, die den Status Quo sowie die Stärken und Schwächen unserer Hochschule in diesem Bereich sowie die eigenen Zielvorstellungen darstellt und den Peers, die zu einem zweitägigen Beratungsworkshop im April 2019 an die PHW kamen, als Grundlage diente. Eine weitere Aufgabe für das ZenDi war, eine Agenda für die beiden Beratungstage zu verfassen. Unter anderem schlugen wir darin vor, welche Akteure in welchen Veranstaltungsformaten mit den Peers interagieren. Diese Selbstreflexion stellte das Orga-Team vor eine große Herausforderung, da Informationen aus allen Bereichen der Hochschule gefordert waren, die erst einmal zusammengetragen werden mussten.
Um den Prozess gleich im richtigen „Digitalisierungsgeist” zu starten, haben wir im Projekt generell und auch für die Erarbeitung der Selbstreflexion digitale Plattformen zur Kooperation mit dem Stifterverband und innerhalb des Projektteams eingesetzt: Zum Einen nutzen wir eine Mattermost-Instanz des HFD als Projektkanal, in dem vor allem die Kommunikation des Orga-Teams mit dem Koordinator abläuft, was sehr gut funktioniert, da es alle wichtigen Informationen zentral bündelt und diese jederzeit für alle Projektmitglieder einsehbar und nachlesbar sind. Zum anderen verwenden wir für die kooperative Erstellung der nötigen Dokumente den Cloudservice des Landes bwSync&Share mit dem integrierten Onlyoffice. Beim Einsatz der beiden Tools hat quasi die „Selbstreflexion der Selbstreflexion” gezeigt, dass auch im Zeitalter der Digitalisierung digitale Werkzeuge nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit sind, sondern dass es nach wie vor transparente und nutzerfreundliche Information und Unterstützung zu den jeweiligen Tools für die fruchtbare Online-Kooperation braucht.
Der dritte Schritt, der zweitägige Beratungsbesuch der Peers an der PHW, war das bisherige Highlight der Peer-to-Peer-Beratung. Spannende Diskussionen und Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen der PHW, wie Lehrende, Studierende, Rektorat uvm. haben wichtige Erkenntnisse für uns als ZenDi und für die Entwicklung einer Strategie für die digitale Lehre ergeben. Abwechslungsreiche interaktive Formate mit professioneller Moderation durch den Stifterverband haben uns als Hochschule zu einem besseren Verständnis der Potentiale der Digitalisierung und möglicher Schritte auf dem Weg zu einer eigenen Strategie geführt. Die Peers haben auf den Punkt gebracht, den Finger in die Wunde gelegt und interessante Zusammenhänge herausanalysiert. Besonders freuen wir uns aktuell auf den abschließenden Empfehlungsbericht des Stifterverbands nach Abstimmung mit den Peers und sind sehr gespannt auf die Ergebnisse und Erkenntnisse.
Wie Sie sehen, ein umfassendes, aufwändiges Projekt mit vielen komplexen Aufgaben, das jedoch umso wertvollere Ergebnisse bringt. Wir können die Peer-to-Peer-Beratung von HFD und Stifterverband jeder Hochschule empfehlen, die bereit ist, sich mit zentralen Fragestellungen zur Digitalisierung ihrer Lehre zu befassen. Ein zentraler Organisator und Ansprechpartner bzw. wie in unserem Fall das ZenDi als Orga-Team, ist sehr zu empfehlen.
Was sind für Sie an der PHW die vorrangigen Ziele bei der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie?
ZenDi-Team: Für uns als ZenDi ist es besonders wichtig, dass die Digitalisierungsstrategie der Lehre unter diskursiver Einbindung aller Gruppen an der PH Weingarten entwickelt wird, damit diese später auch von allen mitgetragen oder im besten Sinne gelebt wird. Die Digitalisierungsstrategie soll dem besonderen Anspruch unserer PH gerecht werden, Digital Literacy hinaus in die Gesellschaft zu tragen und Schülerinnen und Schüler für eine digitale Zukunft handlungs- und anschlussfähig zu machen sowie vor dem Hintergrund der digitalen und gesellschaftlichen Transformation zu bestehen. Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern und weiteren bildungsnahen Berufen muss dementsprechend auf dem Erwerb digitaler Arbeitsweisen bereits im Studium gründen. Ein weiteres Ziel ist es, durch die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie die Rahmenbedingungen für digitale Lehr- und Lernmethoden an der PH Weingarten zu optimieren, z.B. durch die Entwicklung einer E-Learning-Satzung, die den rechtlichen Rahmen für den Einsatz digitaler Lernszenarien und Anwendungen, wie z.B. Learning Analytics schafft.
Worin sehen Sie für die PHW die größten Herausforderungen bei der Entwicklung und Implementation einer Strategie?
ZenDi-Team: Die Hauptherausforderung sehen wir in der Sonderfunktion Pädagogischer Hochschulen, wenn es um die Frage geht, was die Digitalisierung für die Lehre und das Lernen bedeutet, denn bildungswissenschaftliche Studiengänge im allgemeinen und Lehrerbildung im Besonderen haben immer diese zwei Ebenen zu beachten: Digitalisierung aus hochschuldidaktischer, methodischer Sicht und Digitalisierung aus inhaltlicher Sicht im Hinblick auf die Lehrerbildung (Ziele sind hier etwa: Medienkompetenz, Digital Literacy der Schülerinnen und Schüler, digitale Souveränität).
Auch die Heterogenität ist an der Pädagogischen Hochschule Weingarten besonders hoch: Unterschiedlichste Fächer und Fachdisziplinen treffen mit diversen Anforderungen auf eine wenig differenzierte Infrastruktur, was zu Einzelmaßnahmen in den Fächern führt, die nicht Teil einer übergeordneten Strategie oder zentralen Infrastruktur sind.
Eine weitere Herausforderung stellt die Frage dar, wie man die gesamte PH - also vom Studierenden bis zur Professorin - in den Prozess der Strategiebildung involvieren kann. Wir möchten keine Strategie zur Digitalisierung der Lehre am Reißbrett entwerfen und den Beteiligten und Angehörigen der PH auferlegen, sondern diese im diskursiven Prozess mit breiter Basis gemeinsam entwickeln. Hierfür wird derzeit eine AG Digitalisierung eingerichtet – auch ein Ergebnis der Peer-to-Peer-Beratung. Wir hoffen auf eine breite Beteiligung aller interessierten Hochschulmitglieder und einen spannenden Diskurs als Basis für eine erfolgreiche Strategieentwicklung.
Welche positiven Erkenntnisse oder Anregungen nehmen Sie, nach der ersten Beratungsrunde im Rahmen der Peer-to-Peer-Beratung, auf Ihrem weiterem Weg mit?
ZenDi-Team: Der Gewinn durch die Selbstreflexion ist für sich schon beeindruckend: Durch die Zusammenstellung, wo überall an der Hochschule Digitalisierung stattfindet, sowie durch die unterschiedlichen Abteilungen und Personen, die erneut oder ganz frisch ins Gespräch miteinander kommen. Außerdem gibt es insgesamt so viele hilfreiche Hinweise aus dem Beratungsbesuch, dass wir sicher noch einige Zeit mit der Umsetzung beschäftigt sein werden. Hierzu eine kleine Auswahl: Die Peers haben uns dazu geraten, neben großen Konzepten auch kleinen Ideen eine Chance zu geben und dabei das große Ganze im Blick zu behalten. Außerdem haben wir den Rat erhalten, zunächst ein gemeinsames Verständnis von Lehre - auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung - zu entwickeln und dieses im neuen Leitbild zu integrieren. Um für die Entwicklung unserer Strategie für die Hochschullehre ein Austauschformat zu schaffen, wurde uns empfohlen, eine entsprechende AG dafür zu schaffen: Die Einrichtung einer AG Digitalisierung zur breiten Beteiligung Interessierter bei der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie setzen wir an der PHW gerade um. Der momentan erwartete Empfehlungsbericht der Peers wird sicher noch eine Fülle weiterer Tipps und Ratschläge für uns enthalten, auf die wir schon sehr gespannt sind.