Chancen und Herausforderungen verschiedener Settings digitaler Schreibberatung

28.04.2021: Schreibberatung zielt auf die individuelle Förderung der Schreibkompetenzen Studierender - und dafür erscheint vielen ein klassisches Beratungssetting vor Ort als am besten geeignet. Doch auch Online-Beratungen können überraschende Vorteile bieten. In ihrem Erfahrungsbericht befassen sich Dr. Stefanie Pohle (Universität Bonn), Angelina Stratmann (Hochschule für Gesundheit Bochum) und Dr. Alexander Holste (Universität Duisburg-Essen) mit der Frage, welche Chancen und Herausforderungen sich aus unterschiedlichen Settings für Online-Schreibberatungen ergeben. Dabei gehen sie von drei verschiedenen Beratungsszenarien aus, die sie an ihren Hochschulen erprobt haben.

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Dr. Stefanie Pohle, Angelina Stratmann & Dr. Alexander Holste

In der Hochschullehre müssen neben den Fachinhalten auch die für die Fächer nötigen Schlüsselkompetenzen vermittelt werden. Dazu zählt im akademischen Kontext unter anderem das Schreiben. Schon vor der Corona-Pandemie (und den online durchgeführten Semestern 2020 sowie 2020/21) wurden dazu an verschiedenen Hochschulen Online-Beratungen angeboten. Dr. Stefanie Pohle (Universität Bonn), Angelina Stratmann (Hochschule für Gesundheit Bochum) und Dr. Alexander Holste (Universität Duisburg-Essen) zeigen in ihrem Erfahrungsbericht zunächst, dass Online-Schreibberatung an Hochschulen durchaus unterschiedlich gestaltet werden kann. Dazu stellen sie - nach einführenden Überlegungen zu den Charakteristika der Schreibberatung - zunächst drei digitale Beratungsszenarien vor, die seit dem Jahr 2019 in der Praxis getestet wurden:

  • eine Online-Sprechstunde mit dazugehöriger schreibdidaktischer Blended-Learning-Veranstaltung, die vor der Pandemie online und vor Ort durchgeführt wurde, während der Pandemie ausschließlich online (Setting 1)
  • eine in ein Fachseminar eingebundene digitale Sprechstunde mit Adobe Connect® (Setting 2)
  • ein auf moodle angebotener Videokurs zur Begleitung von Schreibprojekten (Setting 3). Dieser hebt sich in seiner Konzeption und Gestaltung von den anderen Szenarien ab und wirft die Frage auf, inwieweit die Definition von Online-Beratungen erweitert werden muss.

Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit diesen Szenarien diskutieren die Autorinnen und der Autor anschließend grundsätzlich über Chancen und Herausforderungen von digitalen Schreibberatungen.

Beitragende

Alexander Holste berät, lehrt und forscht seit 2009 zu technisch-beruflichen Themen und zum wissenschaftlichen Schreiben (Universität Duisburg-Essen). Aktuell betreut er das Modul „Wissenskommunikation im Netz“ (Learning Lab/Prof. Kerres) und geht einem
Habilitationsvorhaben zu „Automatisierter Wissenskommunikation“ (Arbeitstitel) nach.
Stefanie Pohle arbeitet als Referentin bei der Max Weber Stiftung in der Funktion als Communication Officer in einem europäischen Forschungsinfrastrukturprojekt (Bereich Open Science) und freiberuflich als Schreibtrainerin und -beraterin (zertifiziert
von der PH Freiburg). Davor war sie Lehrende für Angewandte Englische Sprachwissenschaft an der Universität Bonn (2013 – 2020) und im Informations- und Bildungsmanagement einer internationalen Sportorganisation (2003 – 2013) tätig.
Angelina Stratmann, M.A., ist seit 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Gesundheit Bochum (hsg) im Bereich Schreibberatung tätig. Seit 2019 ist sie für die Konzipierung und Durchführung des zentralen Schreibberatungsangebots
im Institut für Bildung im Gesundheitswesen an der hsg verantwortlich.