Digital Learning Map 2020
Was macht Lernen mit digitalen Medien an Hochschulen erfolgreich? Das untersuchte das vom BMBF geförderte Projekt Digital Learning Map 2020 (LearnMap). Das dreijährige Projekt lief von 2017 bis Anfang 2020 am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen und betrachtete das Thema Digitalisierung von Hochschulen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Das Projekt zielte darauf ab, einen strukturierten Überblick über Erfolgsfaktoren digitaler Hochschulbildung zu geben, der (1) Vergleiche zwischen unterschiedlichen Lösungen ermöglicht und so die Bewertung neuer Ansätze und Konzepte zulässt, (2) die hochschulübergreifende Anwendung von Werkzeugen und Methoden fördert und Empfehlungen für die didaktische Gestaltung von Lehre und Lernen mit digitalen Medien macht sowie (3) Aussagen zu erfolgsversprechenden Vernetzungs- und Förderstrategien erlaubt, um Synergieeffekte zu nutzen und innovative Ansätze breitenwirksam umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wurden nationale und internationale empirische Studien zu Gelingensbedingungen von Hochschullehre mit digitalen Medien analysiert und strukturiert aufbereitet. Darauf aufbauend wird ein Rahmenmodell entwickelt, das relevante kognitive, soziale und motivationale Prozesse für wirksames Lernen mit digitalen Medien darstellt. Das Modell komprimiert das in der Literaturanalyse extrahierte pädagogische, (fach-)didaktische und lernpsychologische Wissen und macht es somit für die Praxis zugänglich.
Eine weitere Zielsetzung des Projektes war die Vernetzung von Forschung und Praxis. Um diese Ziel angemessen zu erreichen, wurden neben der wissenschaftlichen Arbeit Produkte für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt, die den Dialog inter- und intrasdiziplinär anregen sollen.
Die Digital Learning Map
Seit September 2018 ist die Datenbank Digital Learning Map online. Sie wurde in Kooperation mit e-teaching.org und dem Hochschulforum Digitalisierung aufgebaut und kartographiert Projekte, Initiativen und Produkte digitaler Hochschullehre aus ganz Deutschland. Sie gibt Lehrenden einen strukturierten Überblick über Praxisbeispiele, die zeigen, wie digitale Medien in der Hochschule didaktisch sinnvoll eingesetzt werden können. Lehrenden können verschiedene Lösungen miteinander vergleichen und auf eigene Herausforderungen übertragen. Das fördert eine hochschul- und fächerübergreifende Anwendung von Werkzeugen und Methoden. Lehrende können die Sammlung nutzen, um sich von neuen Ideen inspirieren zu lassen, Kontakt zu den Ansprechpersonen aufzunehmen oder Ihre eigenen Praxisbeispiele zu teilen.
Das Benchmarking-Tool
Das Benchmarking-Tool hilft Hochschulstrategien für die Digitalisierung der Lehre zu bewerten und vergleichbar zu machen. Das Tool unterstützt Hochschulen bei der Erhebung des Ist-Zustandes und zeigt auf dieser Basis Entwicklungsmöglichkeiten auf. Die Entwicklung des Benchmarking-Tools basiert auf bestehender Fachliteratur und Interviews mit Expertinnen und Experten. Das Tool integriert vergleichbare Tools und Bewertungssysteme und schließt alle wichtigen Hochschulbereiche, also Lehre, Forschung und Verwaltung, mit ein. Es benennt insgesamt 11 Themenfelder: Leitbild, Strategie, Entscheidungsstrukturen, Innovationskultur, Finanzierung und Ressourcen, Infrastruktur und Ausstattung, Qualitätsmanagement, Support-Strukturen, Anreizsysteme, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Lernstand und Curriculum. Jedes der 11 Themenfelder besteht aus einer Beschreibung des Optimal-Zustandes, also dem Benchmark. Um herauszufinden, wie stark ein Benchmark an einer Hochschule ausgeprägt ist, gehören zu jedem Benchmark 12 Indikatoren. Die Indikatoren beziehen sich auf konkrete Maßnahmen, die Hochschulen umsetzen können und die dazu beitragen, den Idealzustand des Benchmarks zu erreichen. Leitungspersonen an Hochschulen bewerten nun die Umsetzung der Indikatoren an Ihrer Hochschule auf einer 4-stufigen Skala: Die Maßnahme ist entweder nicht umgesetzt, gerade in Planung, wird zurzeit umgesetzt oder ist schon erreicht. Auf Basis der Bewertung aller 12 Indikatoren pro Benchmark erhalten Hochschulen eine Rückmeldung, wie stark die Benchmarks ausgeprägt sind.
Projektlaufzeit:
03/2017–02/2020
Ansprechpartner:
Johannes Moskaliuk
Tel.: +49 7071 979-104
j.moskaliuk@iwm-tuebingen.de
Ehemalige Projektmitarbeiter:
Bianca Diller
Elke Kümmel