Die Virtualisierung des Lehrens und Lernens im Rahmen von Blended Learning entwickelt sich zügig zur Normalität an deutschen Hochschulen. Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) treiben diese Entwicklung noch einen Schritt weiter. Sie überführen nicht nur die Methoden des Lernens, sondern auch seine Inhalte in eine teilweise oder vollständig künstliche Realität. Studierende montieren an der RWTH Aachen virtuelle Motoren, arbeiten an der TU Hamburg mit virtuellen Flugzeugsystemen oder üben an der Universität Würzburg den Umgang mit schwierigen Situationen im virtuellen Klassenzimmer. Auch wenn VR und AR Anwendungen in der Lehre grafisch oft weit weniger eindrucksvoll wirken als moderne Computerspiele, zeigen neuere Studien an verschiedenen Stellen deutliche Vorteile der virtuellen gegenüber den herkömmlichen Realitätsbereichen. VR und AR in der Lehre erreichen gerade durch die didaktische Reduktion eine bessere Anpassung an heterogene Studierendengruppen, machen Inhalte anschaulicher und besser gestaltbar, erzielen bessere Verständlichkeit und vereinfachen das Lernen im Trial-and-Error Prinzip. Der Vortrag stellt eine Bandbreite an bereits realisierten VR und AR Szenarien für die Lehre vor, diskutiert den entstehenden Umsetzungsaufwand und zeigt Ergebnisse aus der empirischen Wirkungsforschung zu Virtual Reality und Augmented Reality im Bildungsbereich.

Der Vortrag findet statt im Rahmen der Vortragsreihe „Lehren und Lernen an der Hochschule“. Hier stellen renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem deutschsprachigen und internationalen Raum Ansätze und Forschungsbefunde aus der Hochschulforschung sowie Lehr-Lernforschung vor. Dabei wird ein Transfer zur Praxis der Hochschullehre und -didaktik hergestellt. Mit der Vortragsreihe erhält die interessierte Community Einblicke und Anregungen zu aktuellen Forschungsprojekten, Diskussionen und Fragestellungen im Kontext der Hochschullehre und in einem größeren Rahmen zu Themen, die praxisrelevant auch im Lehrqualifizierungsprogramm der Freien Universität diskutiert werden, z.B. Fragen zur Lernmotivation, zur forschungsorientierten Lehre, zur fachspezifischen und heterogenitätssensiblen Hochschullehre oder zum digitalen Lehren und Lernen.

Weitere Informationen können der Veranstaltungs-Webseite entnommen werden.