Newsletter 45 | Mai 2019

Liebe e-teaching.org-Community,

bereits seit 15 Jahren verschickt e-teaching.org regelmäßig Newsletter mit Neuigkeiten rund um das Portal – doch die aktuelle 45. Ausgabe ist die erste, die nicht in unserem klassischen PDF-Format erscheint, sondern als Webdokument, das sich auch auf mobilen Geräten angenehm lesen lässt. (Trotzdem kann man aber weiterhin auch als PDF lesen).

Die Umstellung haben wir zum Anlass genommen, auch im Layout deutlicher zu machen, dass e-teaching.org ein Projekt des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) ist. Außerdem haben wir die Gliederung neu strukturiert. So wird der Newsletter von nun an jeweils mit einem aktuellen „Thema im Fokus“ beginnen. Diesmal geht es um die Frage: „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ Diese Frage erscheint uns so zentral, dass wir ihr sowohl in unserem aktuellen Themenspecial als auch in einer Tagung am IWM Ende Juni nachgehen wollen.

Zu beidem möchten wir Sie herzlich einladen:

Zum Auftakt der Online-Eventreihe des Themenspecials am Mittwoch, 8. Mai 2019 um 14 Uhr befasst sich Prof. Dr. Sönke Knutzen, Leiter des Instituts für Technische Bildung und Hochschuldidaktik der TU Hamburg, mit der für das ganze Themenspecial grundlegenden Frage: Was ist Hochschulbildung (im digitalen Zeitalter)?

Die Tagung am IWM am 27./28. Juni 2019 gibt in mehreren Keynotes Denkanstöße aus ganz unterschiedlichen Richtungen, bietet den Teilnehmenden aber auch die Möglichkeit, sich aktiv an der Auseinandersetzung über den „richtigen Weg” zur Hochschulbildung mit digitalen Medien zu beteiligen.

Im Newsletter finden Sie weitere Infos zum Special und zur Tagung. Wir gehen jedoch auch darauf ein, warum es uns so wichtig erscheint, den Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre nicht nur zu erproben und zu unterstützen, sondern zugleich auch kritisch zu reflektieren: Fördert er das Lernen im Sinn von „Hochschulbildung”, sollten Medien eventuell anders eingesetzt werden – oder muss unter den Bedingungen des digitalen Wandels möglicherweise das Verständnis von Hochschulbildung neu ausgehandelt werden?

Viel Spaß beim Erkunden des „neuen“ Newsletters und herzliche Grüße aus dem IWM

Anne Thillosen

1. Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg? “

Seit etwa 20 Jahren werden zunehmend digitale Medien in der Hochschullehre eingesetzt. Und obwohl Studierende auf die Frage, ob in ihrem Studium „E-Learning-Elemente“ zum Einsatz kommen, häufig mit „Nein“ antworten, zeigt sich bei genauerem Hinsehen: An den meisten Hochschulen und Universitäten werden digitale Medien in einigen Bereichen inzwischen so selbstverständlich genutzt, dass es den Beteiligten kaum noch auffällt. So gehören etwa Lernplattformen oder selbstorganisierte Lerngruppen in sozialen Netzwerken – ganz zu schweigen von inzwischen bereits „klassischen“ digitalen Medien wie PowerPoint, E-Mail oder PDF-Dokumenten – mittlerweile oftmals zum Standard. Allerdings kritisieren vor allem E-Learning-Akteure in Bezug auf solche Einsatzformen, dass damit das didaktische Potenzial digitaler Medien bei weitem nicht ausgeschöpft werde. Zudem wird häufig konstatiert, die Hochschulen im deutschsprachigen Raum würden im internationalen Vergleich in Bezug auf den Medieneinsatz in der Lehre hinterherhinken.

Vor diesem Hintergrund wird deshalb oft gefragt, wie der Weg gestaltet werden müsste, um diese Defizite zu beheben und um förder- und hochschulpolitische Maßnahmen zum Medieneinsatz an Hochschulen auszubauen, z. B. durch Digitalisierungsstrategien. Das sind berechtigte Anliegen.

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Doch das „Thema im Fokus“ möchte einen Schritt davor ansetzen. Bevor es um das „Wie“ der Weggestaltung geht, wollen wir mit Blick auf bisherige Entwicklungen und den aktuellen Stand zunächst noch einmal innehalten und fragen: Sind wir eigentlich (noch) auf dem richtigen Weg? Bei der Beantwortung dieser Frage ist auch ein Blick in die Vergangenheit aufschlussreich. Welche hochschulspezifischen Ziele sollten mit den frühen E-Learning-Förderprogrammen umgesetzt werden? Oder ging es zunächst einmal vor allem darum, auszuprobieren was „funktioniert“? Und was hat sich seit dieser Anfangszeit verändert, didaktisch, aber auch technisch und vor allem in der Nutzungskultur der Beteiligten?

Bereits die oben genannten „unauffälligen“ Beispiele zeigen, dass die Digitalisierung der Hochschullehre viele Veränderungen mit sich bringt, die den Beteiligten oft kaum bewusst sind, obwohl sie bereits weitreichende Implikationen haben. Andere, „spektakulärere“ Lernszenarien mit digitalen Medien – z. B. MOOCs (Massive Open Online Courses), die die Möglichkeit bieten, weltweit an Angeboten renommierter Universitäten teilnehmen zu können – machen noch deutlicher, dass der Einsatz digitaler Medien ganz grundsätzliche Fragen aufwirft, z. B. bezüglich der zukünftigen Rolle der Hochschulen und dem damit verbundenen Bildungsbegriff.

Denn im Titel des „Themas im Fokus“ – „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung“ – kommt unausgesprochen auch die Annahme zum Ausdruck, dass sich der Bildungsbegriff, die Bildungsziele und eventuell auch die Formen des Medieneinsatzes im Kontext Hochschule von denen in anderen Bildungsbereichen unterscheiden (sollten), etwa von der schulischen Bildung oder der Erwachsenenbildung. Ist das richtig? Und wenn ja: Was sind die Unterschiede? Passt die digital veränderte Lehrpraxis zu einer Vorstellung von Hochschulbildung, die von allen Beteiligten geteilt wird? Greift das Humboldt‘sche Bildungsideal, auf das sich viele berufen, überhaupt noch? Oder sollte es in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und Bologna-Reform eher um die Vermittlung und den Erwerb von arbeitsmarktrelevanten Kompetenzen und 21st-Century-Skills gehen?

Auf solche Fragen gibt es – so scheint uns – noch keine fertigen oder allgemeingültigen Antworten. Vielmehr können solche Antworten nur im Dialog mit möglichst vielen Beteiligten ausgehandelt werden.

Um dieser Suche und dem Aushandlungsprozess Raum zu geben, richten wir im Sommersemester 2019 ein Themenspecial auf e-teaching.org und eine Tagung am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) aus, in deren Rahmen wir gemeinsam mit der e-teaching.org-Community und allen Interessierten aktuelle Digitalisierungspraktiken in der Hochschullehre reflektieren und eine gemeinsame Standortbestimmung der „digitalen Hochschulbildung“ durchführen möchten: Sind wir mit den aktuellen Entwicklungen in der Lehre auf dem richtigen Weg oder müssen wir unser Handeln – oder vielleicht auch unsere Ziele – überdenken oder sogar neu ausrichten?

1.1 Themenspecial: Online-Eventreihe und Beiträge Themenspecial

„Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ Mit der Frage des „Themas im Fokus“ befasst sich e-teaching.org ab Mai 2019 in einem Themenspecial. In der begleitenden Online-Eventreihe beleuchten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Universitäten und Fachhochschulen verschiedene Aspekte des Themas aus ihrer jeweiligen Perspektive. Zudem werden im Laufe des Themenspecials Praxis- und Forschungsberichte in Form von Audio-Interviews, Texten und Videos veröffentlicht. Alle Infos dazu und zu den Events finden Sie auch auf der Seite des Themenspecials.

Hier die sechs Online-Events zum Themenspecial im Überblick

Foto Referent
Prof. Dr. Sönke Knutzen (TU Hamburg)

Mittwoch, 08. Mai 2019, 14 Uhr
Was ist Hochschulbildung (im digitalen Zeitalter)?

Die Digitalisierung verändert unsere Lebens- und Arbeitswelt in bisher unbekannter Weise und Geschwindigkeit. Doch welche Rollen sollen dabei die Hochschulen einnehmen, wenn es nicht nur um Qualifizierung und Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt geht? Welchen Bildungsauftrag haben Hochschulen heute? Was versteht man überhaupt unter Hochschulbildung und wie hat sich dieses Verständnis im Zuge der zunehmenden Digitalisierung der Hochschulen gewandelt? Mit diesen Fragen befasst sich das erste Online-Event zum Auftakt des Themenspecials.

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Dr. Judith Ricken und Petra Danielczyk (beide Ruhr-Univ. Bochum)

Montag, 13. Mai 2019, 14 Uhr
Digitale fachspezifische Lehre an der Ruhr-Universität Bochum – Strategie und praktische Umsetzung

Die Ruhr-Universität-Bochum (RUB) hat Anfang 2019 ein Förderprogramm ins Leben gerufen, mit dem 1 Million Euro aus universitätseigenen Mitteln für digitale Lehrkonzepte in allen Fächern vergeben werden. Im Online-Event erläutert Dr. Judith Ricken, Abteilungsleiterin im Dezernat für Hochschulentwicklung und Strategie, die hinter diesem Förderprogramm stehende Digitalisierungsstrategie. Ihre Kollegin Petra Danielczyk aus dem E-Learning-Team der RUB zeigt anhand von praktischen Beispielen, welches konkrete Vorgehen sich aus der Digitalisierungsstrategie ergibt.

Foto Referent
Prof. Dr. Gabi Reinmann (Univ. Hamburg

Montag, 20. Mai 2019, 14 Uhr
Mittwoch, 22 Mai 2019, 14 Uhr
Lehre hochschulspezifisch gestalten: Forschendes Lernen mit digitalen Medien am Beispiel von Student Crowd Research

Forschendes Lernen – als Verbindung von Forschung und Lehre entsprechend dem Humboldt‘schen Bildungsideal – ist für viele Universitäten und Hochschulen zum Aushängeschild geworden. Neben einer Begriffsbestimmung des forschenden Lernens soll im Event am Beispiel des Forschungsprojekts Student Crowd Research beleuchtet werden, inwieweit forschendes Lernen mit digitalen Medien zusammenpasst und wo digitale Medien im Forschungszyklus verankert werden können.

Foto Referent
Prof. Dr. Verena Ketter (Hochschule Esslingen) und Dr. Tina Ladwig (TU Hamburg)

Montag, 27. Mai 2019, 14 Uhr
Teilen wir ein gemeinsames Verständnis von (digitaler) Hochschulbildung?

Diese Frage soll im Online-Event multiperspektivisch geklärt werden. Vor dem Hintergrund (erster) Forschungsergebnisse zweier Projekte wird diskutiert, wie sich Hochschulbildung in Zeiten des digitalen Wandels definieren lässt und ob es überhaupt ein gemeinsames, grundlegendes Verständnis davon gibt, was unter (digitaler) Hochschulbildung zu verstehen ist. Zwei sich ergänzende Perspektiven bieten dabei das Projekt DISTELL, in dem das handlungsrelevante Wissen von Hochschulakteuren an der HS Esslingen rekonstruiert und ein sozialwissenschaftlich fundierter Begriff digitaler Hochschulbildung entwickelt wurde, sowie das interdisziplinäre Forschungsprojekt BRIDGING, welches (Hochschul-)Bildungskonzepte in komplexen Hochschulverbundprojekten betrachtet.

Foto Referent
Stefanie Brunner (Univ. Vechta) und Peter England (Carl von Ossietzky Univ. Oldenburg)

Dienstag, 04. Juni 2019, 14 Uhr
Revolutionieren digitale Medien die Hochschulbildung?

Digitale Medien kommen seit mittlerweile mehr als 20 Jahren in der Hochschullehre zum Einsatz. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten haben zu einer Vielzahl an neuen Lehr- und Lernformaten geführt und neue Angebote in Studium und Lehre ermöglicht. Aber kann deshalb von einer „Revolution”, d. h. einem grundlegenden Wandel in der Hochschulbildung gesprochen werden? Im Online-Event sollen verschiedene Aspekte der Digitalisierung von Hochschulbildung in Bezug auf ihren revolutionären Charakter diskutiert werden. Die Referenten laden zu einem Streitgespräch ein, an dem sich die Teilnehmenden über die Chatfunktion beteiligen und ihre Perspektive in die Diskussion mit einbringen können.

Foto Referent
Prof. Dr. Michael Kerres (Univ. Duisburg-Essen; Foto: Klaus Schwarten) und Prof. Dr. Marianne Merkt (HS Magdeburg-Stendal)

Donnerstag, 13. Juni 2019, 14 Uhr
Bis hierher und wie weiter? Gestaltung von Hochschule im digitalen Zeitalter

Den Abschluss der Eventreihe bildet eine Diskussion mit Prof. Dr. Michael Kerres und Prof Dr. Marianne Merkt. Beide haben in den vergangenen Jahren die Entwicklung der Hochschullehre mit digitalen Medien bzw. die hochschuldidaktische Forschung entscheidend mitgestaltet. Wie beurteilen sie im Rückblick frühere Schwerpunkte und Entscheidungen – und welche Konsequenzen ziehen sie daraus für aktuelle Aktivitäten? Wie beurteilen sie die Leitfrage des Themenspecials „Sind wir auf dem richtigen Weg?” – auch über ihren eigenen Kontext hinaus? Und haben sie Hinweise für die Gestaltung? In die Diskussion dieser Fragen sollen auch alle Teilnehmenden im Chat einbezogen werden.

Die Teilnahme an den Online-Events ist kostenlos. Alle Veranstaltungen finden im Rahmen der e-teaching.org-Community statt, wo Sie auch weitere Informationen erhalten, sich einloggen sowie die Aufzeichnungen vergangener Events abrufen können.

Bereits zu Beginn des Themenspecials finden Sie auf e-teaching.org neue Praxis- und Forschungsberichte, die wir hier kurz vorstellen. Weitere neue Beiträge sind bereits in Vorbereitung und werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.

Praxisbeispiel und Audiointerview: Mit Lernlaboren Lehrkonzepte erproben, evaluieren und weiterentwickeln

Bis die Idee eines digitalen Lehrkonzepts zu einer etablierten Digitalisierungspraktik der Hochschulbildung wird, ist es oft ein weiter und teilweise schwieriger Weg. Das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg will diesen Weg erleichtern, indem es durch sogenannte Lernlabore den Lehrenden die Möglichkeit zur Erprobung und umfassenden Evaluierung von digitalen Lehrkonzepten gibt. Die verantwortlichen Mitarbeiter des @LLZ, Elisa Thieme und Benjamin Abicht, stellen den Ansatz der Lernlabore in einem Audiointerview vor und schildern ihre Erfahrungen beispielhaft anhand eines Projekts zur Wissensvermittlung via Twitter.

Audiointerview: Mit digitalen Medien die eigene Lehre verändern: Interverted Classroom in der Neuroinformatik

Mit dem Einsatz digitaler Medien bieten sich für Lehrende an Hochschulen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Lehrveranstaltungen zu gestalten und neue Praktiken zu entwickeln. Im Audiointerview berichtet Prof. Dr. Laurenz Wiskott von der Ruhr-Universität Bochum, welche Erfahrungen er mit dem Inverted-Classroom-Modell in seiner Lehrveranstaltung in der Neuroinformatik gemacht hat und benennt dabei Herausforderungen und Potenziale der digitalen Lehre anhand seiner Lehrveranstaltung.

1.2 Die Tagung zum Thema

Zu unserem „Thema im Fokus” erwartet Sie in diesem Sommersemester nicht nur ein Themenspecial mit Online-Events, Forschungsberichten und Praxisbeiträgen. Am 27. und 28. Juni 2019 laden wir Sie zudem ganz herzlich zur Tagung „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ nach Tübingen ans Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) ein.

Inhaltlich rundet die Tagung das vorangegangene Themenspecial ab. Sie greift dessen Fragestellungen auf, erweitert die Perspektive aber auch durch den Blick über den deutschsprachigen Tellerrand hinaus auf internationale Entwicklungen und bezieht zudem den Bereich der Erwachsenenbildung ein.

Vor allem aber bietet sie vielfältige Möglichkeiten zur Diskussion und zur gemeinsamen Reflexion. So gibt es nicht nur mehrere Keynotes, sondern auch Workshops und Diskussionsräume, deren Ergebnisse in die abschließende Podiumsdiskussion einfließen.

Die drei Keynotes behandeln die folgenden Themen:

  • Dr. Maren Lübcke (HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V.) befasst sich in der Eröffnungskeynote mit dem Thema: „Wo führt uns der Weg hin? Eine Trendanalyse digitaler Hochschulbildung im Jahr 2030“.
  • Prof. Dr. Josef Schrader (Univ. Tübingen und Wiss. Direktor im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE)) geht in einer Abendkeynote darauf ein, „Wie Wissen über digitale Lernmedien praktisch werden kann – Leistungen und Grenzen von Digitalisierungsstrategien“.
  • Den zweiten Veranstaltungstag eröffnet Prof. Dr. Christian Kohls (TH Köln) mit einer Keynote zur Frage: „Digitalisierung der eigenen Lehre – warum warten, wenn's schon geht?”

Die Tagung beginnt am Donnerstag, den 27. Juni 2019 um 11 Uhr und endet am Freitag, den 28. Juni 2019 gegen Mittag. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine verbindliche Anmeldung ist bis 7. Juni 2019 online über die Tagungsseite auf e-teaching.org möglich. Dort finden Sie auch weitere Details zum Programm: https://www.e-teaching.org/digihs2019.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) geförderten Projekts „Smart Teaching Baden-Württemberg“ in Zusammenarbeit mit e-teaching.org ausgerichtet.

1.3 Ihre Meinung zum Thema

Auch wer nicht zur der Tagung nach Tübingen kommen kann, kann sich am Meinungsaustausch zum „Thema im Fokus“ beteiligen. Denn wie in vielen vergangenen Specials gibt es auch diesmal wieder eine Online-Umfrage zum Thema.

Dabei haben Sie wie immer die Möglichkeit zu bewerten, für wie zutreffend Sie verschiedene Aussagen zu der Frage halten, ob wir im Bereich der Hochschulbildung mit digitalen Medien wirklich auf dem richtigen Weg sind. Und Sie können uns auch ganz direkt Ihre Meinung zum Thema mitteilen. Sie finden die Umfrage in unserer Meinungsrubrik.

2. Neue Portalinhalte

e-teaching.org entwickelt sich ständig weiter. Hier finden Sie eine Übersicht über Inhalte, die seit Oktober 2018 neu im Portal hinzugekommen sind, diesmal vor allem im Rahmen des Qualifizierungsspecials „learning e-learning“ und auf der interaktiven Deutschlandkarte „Digital Learning Map – Datenbank für digitale Hochschullehre“, die Ende September 2019 offiziell an den Start gegangen ist.

2.1 Rückblick auf das Qualifizierungsspecial „learning e-learning“

Für jedes Themenspecial auf e-teaching.org gibt es eine eigene Seite im Portal, auf der alle Inhalte und die Aufzeichnungen der Online-Events zu finden sind.

Doch das Qualifizierungsspecial „learning e-learning“, das von Oktober 2018 bis Februar 2019 auf e-teaching.org stattfand, bestand aus sechs jeweils zweiwöchigen Themeneinheiten. Für alle Themeneinheiten gibt es eigene Seiten auf e-teaching.org, die dauerhaft online verfügbar bleiben. Dort finden Sie grundlegende Informationen zu den unterschiedlichen Themen, sowie weiterführende Links, Tool-Tipps und die Aufzeichnungen der Online-Events. Hier noch einmal die Themeneinheiten im Überblick:

  • 1. Themeneinheit: Kollaborative Lehrszenarien – Gruppen beim gemeinsamen Lernen unterstützen; Themenpatin: Claudia Bremer (Univ. Frankfurt)

  • 2. Themeneinheit: Constructive Alignment – eine didaktische Methode zur Anpassung und zum Abgleich der Lernziele, Lernaktivitäten und Leistungskontrolle; Themenpate: Prof. Dr. Heribert Nacken (RWTH Aachen University). In dieser Einheit entstand auch eine neue Seite zum Constructive Alignment auf e-teaching.org.

  • 3. Themeneinheit: Blended Learning in Großgruppen – mehr als Flipped Classroom; Themenpatin: Dr. Julia Sommer (Univ. Frankfurt), externer Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Handke (Univ. Marburg)

  • 4. Themeneinheit: Videos für das Lehren und Lernen konzipieren – Gestaltungskonzepte für unterschiedliche Szenarien; Themenpatin: Dr. Melanie Germ (PH Weingarten)

  • 5. Themeneinheit: Studierende aktivieren – Live-Quizzes, digitale Spiele & Co.; Themenpate und Themenpatin: Tobias R. Ortelt (TU Dortmund) & Dr. Valerie Stehling (RWTH Aachen University)

  • 6. Themeneinheit: Digital Literacy – Informationskompetenz für Lehrende und Studierende; Themenpate: Sebastian Horndasch (HFD)

Das Qualifizierungsspecial wurde von e-teaching.org gemeinsam mit dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW e.V.) ausgerichtet. Für uns alle war es ein Experiment mit vielen offenen Fragen. Im Zentrum stand dabei der begleitende optionale Moodle-Kurs: Würde sich dazu überhaupt jemand anmelden? Und wie würde der Kurs genutzt werden? Würde die Betreuung durch die unterschiedlichen Patinnen und Paten funktionieren? Auch wenn sicher noch einiges verbessert werden kann, können wir nach Abschluss des Qualifizierungsspecials insgesamt eine sehr positive Bilanz ziehen:

  • Schon im Vorfeld wurden von Community-Mitgliedern 34 Vorschläge für die Themen der Kurseinheiten gemacht. Aus den über 600 abgegebenen Votes wurde dann das Programm zusammengestellt.
  • Während der sechs Themeneinheiten wurden 15 Online-Events durchgeführt –und die Aufzeichnungen wurden über 135.000 mal abgerufen.
  • Mehr als 900 Personen meldeten sich zum Moodle-Kurs an (der übrigens ebenfalls nach Kursabschluss weiterhin zur Verfügung steht).

Auch als Ausrichter des Kurses haben wir einiges gelernt. So werden wir z.B. bei der Koordination von so vielen unterschiedlichen Patinnen und Paten und bei der Gestaltung des Moodle-Kurses bei einem nächsten Durchgang sicher manches ändern. Aber insgesamt ist der Versuch doch erfreulich gut gelungen: Vielen Dank an alle Beteiligten!

Übrigens: Wer uns im Nachhinein noch seine Eindrücke zum Kurs mitteilen möchte, kann noch bis zum 15. Mai an der Abschlussumfrage teilnehmen.

2.2 Neue Praxisbeispiele in der Digital Learning Map – weitere können eingereicht werden

Bereits bei ihrem offiziellen Launch auf e-teaching.org im September 2019 enthielt die Digital Learning Map etwa 60 Praxisbeispiele digitaler Lehre aus ganz Deutschland. Inzwischen sind über 40 weitere hinzugekommen – und die digitale Landkarte wächst weiter. Wie vielfältig sich die Inhalte gestalten, zeigen exemplarisch die drei neuesten Beispiele: Sie befassen sich u.a. mit digitalen Prüfsystemen an der TU München, Inverted Classrooms an der Universität Paderborn und Open Educational Resources an der Ruhr-Universität Bochum.

Die frei zugängliche Datenbank entstand im Rahmen des IWM-Projekts Digital Learning Map 2020 in Kooperation mit dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD), auf dessen Seite sie ebenfalls angezeigt wird. Die digitale Landkarte macht Projekte und Initiativen digitaler Hochschullehre aus ganz Deutschland sichtbar und regt so den praxisorientierten Austausch über das Potential digitaler Medien in der Hochschule an. Aus diesem Austausch sollen Erfolgskriterien für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien abgeleitet werden.

Die Digital Learning Map wird kontinuierlich aktualisiert und ergänzt. Machen Sie mit: Reichen Sie Ihre eigenen praxiserprobten Beispiele für Hochschullehre mit digitalen Medien ein und lassen Sie sie in die Datenbank eintragen. Füllen Sie bitte dafür das Eingabeformular aus und schicken Sie es an Bianca Diller (b.diller[at]iwm-tuebingen.de).

2.3 Rubrik „Meinung”: Umfrageergebnisse zum Thema „Heterogenität im Studium“

Im Juli des vergangenen Jahres haben wir zum Abschluss des Themenspecials „Heterogenität im Studium: Was leisten digitale Medien“ eine Umfrage gestartet, die bis Februar diesen Jahres online war. Insgesamt haben sich daran 92 Personen beteiligt – vielen Dank für Ihr Interesse und die Bereitschaft zum Mitmachen. Im Folgenden haben wir einige zentrale Ergebnisse der Umfrage zusammengefasst. Eine ausführliche Darstellung finden Sie in unserer Rubrik Meinung.

Zum Thema „Heterogenität im Studium: Was leisten digitale Medien?“ gaben ungefähr 25 % der Befragten an, überhaupt nicht bzw. überwiegend nicht auf dem aktuellen Stand der Diskussionen zu sein. Nur etwa 32 % der Befragten bejahten dies voll und ganz bzw. überwiegend. Trotzdem gaben knapp 74 % der Befragten an, dass sie unter geeigneten Rahmenbedingungen verstärkt (voll und ganz bzw. überwiegend) auf digitale Bildungsmaterialien setzen würden, um der zunehmenden Heterogenität unter den Studierenden gerecht zu werden. Dies entspricht in etwa den Ergebnissen vergangener Umfragen zu Nutzungserwägungen in Bezug auf digitale Bildungsressourcen allgemein (78 % im Jahr 2017), Lernmanagement-Systeme (72 % in der Umfrage 2016/17) sowie Open-Educational-Resources (70 % in der Umfrage 2015/16).

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Links: „Zum Thema ‚Heterogenität im Studium: Was leisten digitale Medien?‘ bin ich auf dem aktuellen Stand der Diskussionen.“

Rechts: „Solange dies durch geeignete Rahmenbedingungen abgesichert ist, würde bzw. werde ich als Lehrende/r verstärkt auf digitale Bildungsmaterialien setzen, um der zunehmenden Heterogenität unter den Studierenden gerecht zu werden.“

Hinsichtlich der Vorteile digitaler Bildungsmedien im Kontext von Heterogenität wurden vor allem zwei Aspekte als besonders überzeugend bewertet: (1) Der erste ist die mit digitalen Bildungsmedien einhergehende Flexibilität bezüglich Ort, Zeit, Dauer und Tempo von Lernprozessen, die es erlaubt, dass unterschiedlichste außeruniversitäre Lebenskontexte, Verpflichtungen und Zeitbudgets berücksichtigt werden können. (2) Der zweite Aspekt bezieht sich darauf, dass digitale Bildungsmaterialien die Anpassung und Angleichung im Hinblick auf unterschiedlichste Wissensbestände und Erfahrungen ermöglichen, beispielsweise im Rahmen von Vorbereitungs- und Begleitkursen. Aber es gab auch kritische Aussagen, die als vergleichsweise stark überzeugend eingestuft wurden, z.B. dass zunächst die Lehrenden mediendidaktisch und im Umgang mit Heterogenität besser geschult werden müssten. Denn ohne solche Schulungen könnten auch digitale Bildungsmaterialien nicht erfolgreich eingesetzt werden. Ein weiterer kritischer Punkt bezog sich auf den mit der Erstellung heterogenitätssensibler Materialien einhergehenden hohen Aufwand, beispielsweise wenn differenzierte Materialien mit Blick auf unterschiedliche Wissenstiefen erstellt werden.

Die optionalen Freitext-Kommentare wurden von vielen Umfrageteilnehmenden genutzt. In einem dieser Kommentare wurde das Thema „Heterogenität im Studium: Was leisten digitale Medien?“ als „enorm wichtig“ eingestuft. In einem anderen Kommentar wurde als großer Vorteil digitaler Medien beispielsweise die Möglichkeit genannt, den „optimalen Lernkanal“ ansprechen und einen „selbstbestimmten Lernprozess“ ermöglichen zu können. Ein Kommentar verwies jedoch darauf, dass „digitale (Vor-)Kurse“ als „Möglichkeit der Ergänzung, der Effektivierung (z.B. Inverted-Classroom-Szenario) und der Entlastung der Lehrenden“ angesehen werden sollten und „nicht als Ersatz für Präsenzkurse“. Wiederholt wurde betont, dass vor allem „didaktische Planung wesentlich für den Erfolg“ sei und dass „didaktische Rahmenbedingungen“ entscheidend seien und somit „immer Pädagogik und didaktische Konzepte vor Fragen der Digitalisierung stehen sollten“. Es wurde außerdem darauf hingewiesen, dass insbesondere den „Unterschieden im Bereich von Medienkompetenz und selbstständigem Lernen“ die notwendige Beachtung geschenkt werden sollte. Ein weiterer Kommentar betonte allerdings, es würden „viel zu sehr diejenigen Aspekte hervorgehoben, die mit der Leistungsfähigkeit der Studierenden zusammenhängen“ und weniger „die simplen Unterschiede“, so unter anderem „welche Lernarten jemand lieber mag“. Schlussendlich wurde auch die Frage aufgeworfen, „ob wir ‚analog‘ schon genug Erfahrung und Wissen zu Heterogenität in der Lehre haben, um es auf eine ‚digitale Stufe‘ zu bringen“.

Weitere Ergebnisse dieser Umfrage und aller vorherigen Befragungen finden Sie in unserer Rubrik Meinung. Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an Dr. Jens Jirschitzka: j.jirschitzka@iwm-tuebingen.de.

3. Kooperationen

Die Hochschullehre mit digitalen Medien wird von vielen unterschiedlichen Akteuren gestaltet, von Einzelpersonen, Projekten und Initiativen, E-Learning-Zentren und Hochschulleitungen, Landesinitiativen und vielen anderen Beteiligten. Das macht die Aktivitäten vielfältig und treibt die Entwicklung voran – doch oft ist es auch schwer, den Überblick zu behalten und Doppelentwicklungen zu vermeiden. Deshalb ist es ein Ziel, von e-teaching.org, mit möglichst vielen Beteiligten zusammenzuarbeiten, sie untereinander zu vernetzen und so Synergien zu schaffen. In diesem Abschnitt des Newsletters stellen wir aktuelle Kooperationen von e-teaching.org vor: mit IWM-Projekten wie Digi-EBF, aber auch über das IWM hinaus.

3.1 e-teaching.org auf der LEARNTEC 2019

Vom 29. bis 31. Januar 2019 stand die Messe Karlsruhe ganz im Zeichen des digitalen Lernens: Auf der 27. LEARNTEC – der Fachmesse für digitale Bildung in Schule, Hochschule und der beruflichen Bildung – ging es um Anwendungen, Innovationen sowie Best-Practice-Beispiele für den Einsatz digitaler Medien in der Bildung. e-teaching.org ist seit bereits seit drei Jahren Kooperationspartner des Messeforums university@LEARNTEC, mit dem die LEARNTEC seit 2016 eine Plattform zur Darstellung von Best-Practice-Beispielen und Innovationen im Bereich der Digitalisierung der Hochschulbildung bietet.

Foto Referent
Konferenz Digitale Hochschullehre im Rahmen der LEARNTECT2019

In diesem Jahr wurde das Fachprogramm university@LEARNTEC erstmals auf zwei Tage ausgeweitet. Neu im Programm war 2019 die Konferenz „Digitale Hochschullehre“, die am ersten Messetag angeboten wurde und mit mehr als 170 angemeldeten Teilnehmenden auf großes Interesse stieß. Mit einem prominent besetzten Vortragsprogramm richtete sich die Tagung insbesondere an Hochschulakteure aus der Leitungsebene.

Das bereits etablierte Branchenforum university@LEARNTEC am zweiten Messetag bot ein ganztägiges Vortragsprogramm mit insgesamt 15 nationalen wie internationalen Beiträgen. Einen thematischen Schwerpunkt bildeten dabei in diesem Jahr vor allem Best-Practice-Beispiele zur fach- bzw. hochschulübergreifenden Kooperation.

Das Programm für die beiden Tage wurde gemeinsam von Prof. Dr. Peter A. Henning (Hochschule Karlsruhe), e-teaching.org, dem Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND BW) und der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) gestaltet.

3.2 HFDcert – das Community Certificate des Hochschulforums Digitalisierung

Wer e-teaching.org bisher nutzte, hatte in der Regel keine Möglichkeit, sich diese selbstorganisierte und selbstgesteuerte Auseinandersetzung mit Inhalten im Bereich der digitalen Hochschullehre anerkennen zu lassen. Und auch der Besuch von Tagungen, die Integration digitaler Medien in Lehrveranstaltungen, das Verfassen von Blogbeiträgen usw. war bisher einfach nur freiwilliges Engagement.

Nun bietet das Hochschulform Digitalisierung (HFD) mit dem HFDcert allen Interessierten die Möglichkeit, solche informell und autodidaktisch erworbenen Kompetenzen in einem Online-Portfolio zu dokumentieren, durch ein Peer-Review prüfen zu lassen und auf diese Weise sogenannte „E-Points“ zu erwerben. Die Vergabe von E-Points ist an Zeiteinheiten gebunden, das bedeutet: Ein E-Point bescheinigt, dass man sich eine Stunde mit einem ELearning-Thema auseinandergesetzt hat, z.B. dass man in dieser Stunde an einem Online-Event auf e-teaching.org teilgenommen hat.

Das HFDcert ist im Dezember 2018 in einer Beta-Version online gegangen – so bot es sich an, das HFDcert gleich beim Qualifizierungsspecial „learning e-learning“ zu erproben. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben diese Gelegenheit genutzt und so für Aktivitäten bei der Aufgabenbearbeitung E-Points erworben.

Weitere Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter: https://hfdcert.de/.

3.3 Ein neues Projekt am IWM: Digi-EBF – e-teaching.org goes Lehrerbildung

Im Oktober 2018 startete am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen ein neues Projekt, das in den nächsten Jahren eng mit e-teaching.org zusammenarbeiten wird: das BMBF-geförderte Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (Digi-EBF).

Beteiligt an diesem Kooperationsprojekt sind außer dem IWM auch die Universität Duisburg-Essen, das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für lebenslanges Lernen (DIE). Gemeinsam werden die Partner in dem Metavorhaben bis 2023 etwa 50 Projekte begleiten und unterstützen, die das BMBF im Rahmenprogramm „Empirische Bildungsforschung“ in den Bildungssektoren Kindheit, Jugend und Familie, schulische Bildung, berufliche Bildung, Lehrerbildung und Erwachsenenbildung fördert. Die Unterstützung erfolgt z.B. durch die jährliche Ausrichtung von Experten- und Dialogforen sowie durch die Erstellung von Dossiers, in denen der Forschungsstand zu relevanten Fragestellungen zusammengefasst wird; im ersten Projektjahr geht es dabei darum, welche Bedeutung die Digitalisierung für das pädagogische Personal in den verschiedenen Bildungsbereichen hat und welche Implikationen damit für die Aus- und Fortbildung verbunden sind. Darüber hinaus führt das Metavorhaben eigene Forschungsvorhaben durch. Die Projektpartner des Metavorhabens trafen sich Mitte Dezember 2018 zu einem Kickoff-Treffen in Frankfurt.

Das erste Vernetzungstreffen mit allen Projekten der BMBF-Förderlinie fand drei Monate später im Anschluss an die BMBF-Bildungsforschungstagung in Berlin am 13. März 2019 statt. Im Mittelpunkt stand das gegenseitige Kennenlernen. Wie groß Bandbreite der Fragestellungen in den Förderprojekten ist, wurde deutlich, als sich jedes Projekte mit jeweils drei Hashtags vorstellen sollten. Im World-Café diskutierten die Teilnehmenden methodische Fragestellungen, mögliche Kooperationen, Serviceangebote und den Transfer zwischen Theorie und Praxis.

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Die Mitwirkenden des BMBF-Metavorhabens „Digi-EBF“ beim Kickoff-Treffen am DIPF in Frankfurt, 14.12.2018

Digi-EBF am IWM – „e-teaching.org goes Lehrerausbildung“

Im Gesamtkontext des Metavorhabens ist das IWM thematisch für den Sektor Lehrerbildung zuständig und arbeitet hierzu eng mit e-teaching.org zusammen. Im Rahmen des Projekts soll das Portal um einen Bereich erweitert werden, der sich speziell an Hochschullehrende aus der Lehrerbildung richtet.

Am 6. Juni 2019 veranstaltet das IWM dazu ein Experten- und Dialogforum. Unter dem Titel „e-teaching.org goes Lehrerbildung” werden ca. 20 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Lehrerbildung und Schule darüber diskutieren, wie die neue Rubrik gestaltet werden und welche Inhalte sie enthalten soll. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach den spezifischen Anforderungen an Hochschullehrende im Bereich der digitalisierten Lehrerbildung. Die Ergebnisse des Forums werden dokumentiert und auf e-teaching.org zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Digi-EBF-Projekt am IWM ist zurzeit die Vorbereitung des Dossiers zur Bedeutung der Digitalisierung für das pädagogische Personal im Bereich der Lehramtsausbildung. Darüber hinaus werden in einem anderen Projektteil am IWM standardisierte Fragebögen zur Evaluation der Wirksamkeit von digitalen Medien in der Hochschullehre entwickelt.

Nähere Informationen zur Arbeit des Metavorhabens und zum Experten- und Dialogforum am IWM finden Sie auf der Projektseite https://digi-ebf.de/.

4. In eigener Sache: Neue Kolleginnen am IWM

Ohne die Zusammenarbeit mit anderen Projekten am IWM könnte e-teaching.org viele gute Ideen nicht in die Tat umsetzen. In zweien dieser Projekte haben in den letzten Monaten neue Kolleginnen angefangen, die wir Ihnen in diesem Newsletter vorstellen möchten: Jackie Reichert arbeitet seit Februar 2019 im Projekt Smart Teaching Baden-Württemberg, Erika Érsek hat im Oktober 2018 im Projekt Digi-EBF angefangen. Mit welchen Themenfeldern befassen sie sich und was interessiert sie besonders?

Als Jackie Reichert im Februar 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Smart Teaching Baden-Württemberg“ anfing, waren das Themenspecial „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ und die anschließende Fachtagung bereits in Planung – Jackie Reichert wurde also direkt „ins kalte Wasser geworfen“. (Weitere Infos zum Special und zur Tagung finden Sie im Newsletter unter „Thema im Fokus“). Zudem berichtet sie auf e-teaching.org über Ergebnisse aus dem Projekt „Smart Teaching BW“, redigiert Erfahrungsberichte und veröffentlicht im NotizBlog Informationen aktuellen Themen im Bereich der digitalen Hochschullehre bereit.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Erziehungswissenschaft hat Jackie Reichert den Masterstudiengang Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Universität Tübingen studiert. Schon während ihres Studiums interessierte sie sich besonders für Lehr-/Lernprozesse Erwachsener und dafür, wie sich diese Prozesse durch die zunehmende Digitalisierung verändern. In einem Praktikum bei der Firma Trumpf beschäftigte sie sich bereits mit digitalen innovativen Lernformaten beispielsweise mit VR/AR-Technik für die betriebliche Weiterbildung oder der Gestaltung von Virtual Classrooms. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie im Rahmen eines Förderprojekts des Wirtschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg den Wissenstransfer einer betrieblichen Qualifizierung zum Thema „Fit für die digitalisierte Arbeitswelt“.

Mit der Stelle am IWM bleibt Jackie Reichert also beim Thema Digitalisierung, wechselt aber den Bildungssektor von der betrieblichen Bildung zur Hochschulbildung: „Ich bin schon sehr gespannt auf unser Themenspecial „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ und freue mich auf den Austausch mit der Community und den Experten zur aktuellen Standortbestimmung und Chancen von digitaler Hochschulbildung“, so Jackie Reichert. „In meinem eigenen Studium, das ja noch gar nicht so lange hier ist, haben digitale Medien keine große Rolle gespielt. Es motiviert mich sehr, dazu beitragen zu können, dass Hochschullehre neu gedacht und gestaltet wird.“

Erika Érsek ist seit Oktober 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (Digi-EBF, das in diesem Newsletter unter 3.3 ausführlich vorgestellt wurde). Der Fokus des Projekt-Teilvorhabens am IWM liegt auf der Digitalisierung der Lehrerbildung. Ziel ist es, Hochschullehrende an Universitäten und pädagogischen Hochschulen bei der Vermittlung von digitalen Kompetenzen an angehende Lehrkräfte zu unterstützen. Hierfür arbeitet Digi-EBF am IWM eng mit e-teaching.org zusammen, das mit einer neuen Rubrik die Digitalisierung der Lehrerbildung fördern möchte. Erika Érsek wird für die Plattform zielgruppenspezifische Online-Angebote konzipieren. Um die Erfordernisse der digitalisierten Lehrerbildung zu eruieren, richtet sie ein Experten- und Dialogforum aus, das am 06.06.2019 am IWM stattfinden wird. Auch in den kommenden Jahren soll jährlich ein Forum stattfinden, die zum einen der Auseinandersetzung mit thematischen Schwerpunkten dienen, zum anderen aber auch dem Transfer der Projektergebnisse in die Praxis sowie der Vernetzung der Akteure.

Erika Érsek studierte Geschichte und Kunstgeschichte (Magister) an der Eberhard Karls Universität in Tübingen. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Assistentin bei der Denkmalpflege in Tübingen und Esslingen war sie 2017 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im BMBF-Förderprogramm „eHeritage“ Projektbearbeiterin des Forschungsprojekts „3D-Digitalisierung von Kulturdenkmalen der Technik als Quellen der Technikgeschichte“. Für das Projekt hat sie Industrieanlagen, die zum kulturellen Erbe gehören, digitalisiert und zu virtuellen 3D-Modellen für die Objektforschung aufbereitet. Die im Projekt entstandenen Digitalisate setzte sie 2018 an der Universität Stuttgart in der Lehre ein.

Am IWM greift Erika Érsek bei der Planung von Maßnahmen zur Kompetenzförderung von Hochschullehrenden beim Einsatz digitalisierter Lehrinhalten auf diese Erfahrungen zurück: „Digitale Medien können in der Lehre durchweg sinnvoll eingesetzt werden und das Lernen unterstützen. Die digitale Aufbereitung von Wissen, beispielsweise durch Virtual Reality, ist eine erweiterte Darstellungsform, die es ermöglicht Inhalte zu vermitteln, die mit analogen Instrumenten gar nicht dargestellt werden könnten. Das Sichtbarmachen solcher Informationen fördert das Verständnis und neue Erkenntnisse. Hier eröffnet der Einsatz digitaler Medien ganz neue Möglichkeiten.“

5. Ausblick

Was tut sich in den kommenden Monaten im Themenfeld „digitale Medien in der Hochschullehre”? Im Newsletter sind wir bereits ausführlich auf die beiden Veranstaltungen eingegangen, die im Juni am IWM stattfinden: das Experten- und Dialogforum im Rahmen des Projekts Digi-EBF am 6. Juni und die Tagung „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ am 26./27. Juni, zu der wir nochmals herzlich einladen möchten. Doch auch darüber hinaus bieten der Frühling und Sommer 2019 zahlreiche spannende Veranstaltungen im Bereich der Hochschullehre mit digitalen Medien. Auf einige möchten wir Sie an dieser Stelle aufmerksam machen: zum Beispiel auf den Call zum e-Prüfungssymposium, das e-teaching.org auch in diesem Jahr wieder mitausrichtet oder das vom BMBF-geförderte Metavorhaben Digi-EBF veranstaltete EdTech Research-Forum Anfang September in Essen.

  • Konferenz zur Qualität der Lehre an der FH Kiel: „Was ist gute Lehre? Hochschuldidaktik im Spiegel der Fachkulturen“, Kiel, 09. – 10. Mai 2019. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrende aller Fachdisziplinen, Hochschuldidaktiker/innen und Interessierte, die sich intensiv mit Fachkulturen und deren Wirkung auf die Lehre auseinandersetzen wollen. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen parallele Workshops, die sich mit verschiedenen Aspekten der Fachkulturforschung befassen.

  • 2. Weizenbaum Konferenz: „Challenges of Digital Inequality: Digital Education, Digital Work, Digital Life“, Berlin, 16. – 17. Mai 2019. Das Ziel der Veranstaltung ist es, verschiedene Disziplinen und Perspektiven zusammenzubringen, um die Herausforderungen, Einflussfaktoren und mögliche Konsequenzen von Ungleichheit im Zeitalter der Digitalisierung hervorzuheben.

  • EMOOCs 2019 – European MOOCs Stakeholders Conference: Neapel, Italien, 20. - 22. Mai. Im „EMOOCs Summit“ geht es u.a. um politische Strategien, wie man MOOCs und Open Learning-Angebote fördern kann. Die Konferenz verbindet Forschung und Praxis, politische und geschäftliche Faktoren. Organisiert wird sie vom Federica Weblearning Centre der Universität Neapel Federico II

  • Media & Learning 2019: „Video in Higher Education“, Leuven, Belgien, 05. – 06. Juni 2019. Die internationale Konferenz konzentriert sich in diesem Jahr auf die neuesten Entwicklungen im Bereich des videogestützten Lehrens.

  • 17. Koblenzer E-Learning-Tage & DINI-Zukunftswerkstatt 2019; „Agile Lehr- und Lernformate“, Koblenz, 13. – 14. Juni 2019. Gemeinsam mit der DINI-Zukunftswerkstatt untersuchen die Koblenzer E-Learning-Tage 2019 sowohl die Potentiale als auch die Grenzen von Agilität als gestaltendes Prinzip für Bildungsangebote.

  • Junges Forum für Medien- und Hochschulentwicklung (JFMH): „Schöne neue (digitale) Welt?! – Zwischen Potential und Herausforderung“, Weingarten, 29. – 30. Juli 2019. Das JFMH tagt am Institut für Bildungsconsulting der PH Weingarten (IfB-PHWG) und beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wie (zukünftige) Lehrende systematisch auf die mit der Digitalisierung verbundenen Aufgaben vorbereitet werden können.

  • European Association für Research on Learning and Instruction – EARLI 2019, Aachen, 10.-16.08.2019. Auf der internationalen Konferenz kommen Forscherinnen und Forscher aus aller Welt zusammen, um aktuelle Forschungserkenntnisse aus dem Untersuchungsfeld „Lernen und Unterricht” zu teilen und zu diskutieren. Das Schwerpunktthema lautet in diesem Jahr „Thinking Tomorrow's Education: Learning from the past, in the present and for the future”.

  • EdTech Research Forum: „Digitalisierung in der Bildung“, Essen, 4.-5. September 2019. In Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung der Universität Duisburg-Essen veranstaltet das BMBF-geförderte Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (Digi-EBF) eine Tagung, die die Schnittstelle von Bildungsforschung und Bildungspraxis thematisiert sowie untersucht, wie diese zu einem wechselseitigen Nutzen entwickelt werden kann.

  • Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW) mit der Fachtagung der GI-Fachgruppe E-Learning (DeLFI): „Teilhabe an Bildung und Wissenschaft“, Berlin, 16. – 19. September 2019. Die gemeinsame Tagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW) und der Fachgruppe E-Learning (DeLFI) beschäftigt sich mit dem Abbau von Zugangshürden, der partizipativen Entwicklung von Inhalten sowie mit der Förderung aktiver Teilnahme durch adaptive und personalisierbare Medien.

  • E-Prüfungs-Symposium (ePS) 2019: „E-Assessment 2.0”, 26. - 27. September 2019, Universität Siegen. Das ePS hat sich in kurzer Zeit zur zentralen Austauschplattform zu allen Fragen des E-Assessment im Hochschulbereich entwickelt. Bereits zum sechsten Mal sind insbesondere Prüfungsverantwortliche sowie alle Interessierten eingeladen, gute Beispiele und Konzepte für E-Prüfungen im Hochschulbereich zu präsentieren, sich zu vernetzen sowie Kooperationen zu initiieren. Mit dem diesjährigen Konferenz-Titel soll die Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden, dass E-Prüfungen in vielen Fachbereichen Möglichkeiten zur Prüfung von Kompetenzen bieten, die analog gar nicht geprüft werden könnten. In solchen Fällen sind dies also keine zusätzlichen oder „alternativen“ Prüfungsformen, sondern die einzig mögliche Form für angemessenes, kompetenzorientiertes Prüfen. Noch bis zum 28. Juni 2019 können Beiträge zum ePS eingereicht werden. Neben Vorträgen, Postern und Workshops wird es auch ein Knowledge Café sowie Thementische zu fachspezifischen elektronischen Prüfungsformaten geben. Umfassende Informationen zu Umfang und Anforderungen für Beiträge gibt es im Call for Papers.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen, die hier nicht genannt werden können, finden Sie im umfangreichen e-teaching.org-Veranstaltungskalender, im NotizBlog und über Facebook – oder abonnieren Sie einfach unseren RSS-Feed.

6. Labyrinth – finden Sie den richtigen Weg!

Ganz eindeutig ist es nicht, welcher Weg zu guter Lehre mit digitalen Medien führt … Denn unterwegs gibt es einige Barrieren und Sackgassen, aber auch viele Anregungen, Ideen und unerwartete Möglichkeiten. Was gehört unbedingt dazu – und was würden Sie lieber umgehen?

Anders formuliert: Ich packe meine (digitalen) Koffer und was nehme ich mit?

 

HOCHSCHULBILDUNG – MIT DIGITALEN MEDIEN!

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