Statement zum Themenspecial: Dr. Maren Lübcke
24.06.2019 | Themenspecial„Was ist Hochschulbildung im digitalen Zeitalter?" Diese Frage haben wir Dr. Maren Lübcke vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. im Rahmen unseres Themenspecials „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?" gestellt. Die Zukunft der Hochschulbildung wird auch das Thema ihrer Keynote „Wo führt uns der Weg hin? Eine Trendanalyse digitaler Hochschulbildung im Jahr 2030" auf der Tagung am 27. Juni 2019 am Leibniz-Institut für Wissensmedien sein.
Was ist Hochschulbildung im digitalen Zeitalter?
Maren Lübcke: „Es gibt eigentlich zwei große Pole, an die sich Hochschulbildung im digitalen Zeitalter ausrichten kann. Der radikal disruptive führt dazu, dass Hochschulbildung in den bekannten Strukturen sich auflöst und z.B. durch Microcredentials und Online Badges hochgradig individualisiert, flexibilisiert und digitalisiert stattfindet. Der andere Pol bedeutet eine Rückkehr zu einem Bildungsverständnis, das Diskurs und Interaktion in den Mittelpunkt rückt, wo Hochschulbildung identitätsstiftend, persönlichkeitsbildend und transformativ ist und kritische Schlüsselkompetenzen wie Umgang mit permanentem Wandel und Data Literacy von zentraler Bedeutung sind. Hochschulbildung im digitalen Zeitalter wird zwischen den Punkten oszillieren und den Raum dazwischen füllen müssen."
Zur Person
Dr. Maren Lübcke ist Soziologin und Hochschuldidaktikerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. in Hannover, wo sie als Autorin an der AHEAD-Studie mitwirkte, einer Trendanalyse zu einer Hochschullandschaft in 2030. Maren Lübcke beschäftigt sich schon seit langem mit Digitalisierungsprozessen im Zusammenhang mit politischer Partizipation und Interaktionsprozessen im Internet, dann im Hochschulbereich.