JISC Studie: Web 2.0 in Großbritannien
07.08.2007 | KurzmeldungFranklin & Harmelen (2007). Web 2.0 for Content for Learning and Teaching in Higher Education.
Die von der Organisation JISC geförderte Studie zur Nutzung von Web 2.0 Anwendungen für die Erstellung von Lehr-/Lerninhalten im Hochschulbereich beschreibt den Status quo der Aktivitäten an Hochschulen Großbritanniens: Viele Einzelkämpfer und Enthusiasten befassen sich mit Web 2.0; institutionelle Strategien sind dagegen noch rar. Die Autoren gewinnen ihre Erkenntnisse aus Literatursichtungen, durch Interviews mit Lehrenden, die innovative Werkzeuge und Bausteine einsetzen, sowie aus einem Online-Expertenworkshop (einwöchiges „Webseminar“).
Franklin & Harmelen sehen neue technische Systeme und ein verändertes Nutzerverhalten für den Hochschulsektor als wichtig, aber nicht als bestimmend an: „Web 2.0 is just one part of the higher Education ecosystem“.
Interessant ist die systematische Einführung im ersten Kapitel. Web2.0-Anwendungen werden in sieben Gruppen unterteilt: Weblogs, Wikis, Social Bookmarking, Social Networking & Social Presence, Collaborative Editing sowie Syndification & Notification (RSS).
Im zweiten Kapitel setzt sich das Autorenduo speziell mit Einführungsstrategien auf institutioneller Ebene auseinander. Welche Strategien Hochschulen im Umgang mit dem Phänomen Web 2.0 entwickeln, wird in 4 Fallstudien analysiert. Als Beispiel dienen die Universitäten Warwick, Brighton, Leeds und Edinburgh.
Im dritten Kapitel geht es um Inhalte, bzw. den Austausch wissenschaftlicher Texte. Die Autoren referieren hier insbesondere die Ergebnisse anderer Studien wie den „CDLOR Report“. Demnach wird der Austausch von Ideen, Entwürfen und vorläufigen Ergebnissen im Hochschulbereich in der Hauptsache per E-Mail organisiert. Media-Sharing spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Kapitel 4 und 5 setzen sich mit der Lehr-/Lernkultur und der curricularen Einbindung von Web 2.0 auseinander.
Ihre Ergebnisse fassen Tom Franklin und Mark van Harmelen in 21 Empfehlungen für die Fördergelder JISC zusammen. Zu einem Großteil sind diese Hinweise generischer Natur und rücken potentielle Probleme sowie interessante Forschungsfragen in den Blickpunkt.
Die Studie gibt es online als PDF zum Download: http://tinyurl.com/3a2775