Open Space Baden-Württemberg
22.06.2007 | Kurzmeldung, VeranstaltungshinweisVom 19. bis 20. Juni fand in Stuttgart die erste baden-württembergische Open-Space-Konferenz zum Thema E-Learning statt. Unter den Gästen war auch das Redaktionsteam von e-teaching.org vertreten. Es galt Kontakte zu knüpfen und zu erfahren, welche Themen den Berater/innen aktuell unter den Nägeln brennen. Im Konferenzbericht schildert Stefanie Panke Ihre Eindrücke.
Als Auftakt der Tagung erwartete die Besucher/innen ein Stuhlkreis, die sie aus dem Telekomhotel im schwäbischen Stuttgart in ein „afrikanisches Dorf“ versetzen sollte. Mit diesem Bild stimmten die Organisatoren auf das „kalkulierte Chaos“ Open Space ein. Die neu gekürten „Stammesangehörigen“ sollten in den folgenden zwei Tagen miteinander in lebendigen Austausch treten.
Knapp 80 Personen hatten sich versammelt, um das Experiment zu wagen, eine E-Learning-Tagung ganz ohne Programm und Referenten zu gestalten. Moderatorin Claudia Bremer lobte dann auch als Erstes den Mut des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, eine solch progressive Veranstaltungsform ideell und finanziell zu unterstützen. Sie bekannte ihre Begeisterung für aktivierende Lernformen und stimmte die Teilnehmenden auf ihre aktive Rolle für das Gelingen der Veranstaltung ein. Ziel sei eine „Vernetzung über die Veranstaltung hinaus“.
Doch zunächst galt es, die grundlegenden Regeln des Ablaufs zu klären. Regel Nummer ein: Wer ein Thema einbrachte, hatte auch die entsprechende Arbeitsgruppe zu moderieren. In einer offenen Runde wurden Vorschläge gesammelt. Eine Arbeitsgruppe entstand, sofern sich genug Mitstreiter/innen für das vorgeschlagene Problem interessierten. Dabei war die anfängliche Zuordnung eine Verbindung, die sich jederzeit lösen ließ: Der Wechsel von einer Gruppe zur nächsten gehörte zum Konzept.
In insgesamt acht Arbeitsgruppen mit 4 bis 24 Mitgliedern gingen die Teilnehmenden frisch ans Werk. Für Transparenz sorgte ein Zwischenplenum am Ende des ersten Tages. Hier berichteten die Gruppen über ihre Fortschritte und luden Interessierte zur Mitarbeit ein. Den Abschluss und Endpunkt bildete das erneute Treffen im Plenum am zweiten Tag. Die Arbeitsgruppen waren aufgefordert, ihre Ergebnisse zu präsentieren und ggf. weitere Schritte und geplante Aktivitäten darzustellen. Unter anderem wurden Fragen der Systemarchitektur behandelt, Ideen für ein Doktorandennetzwerk präsentiert, Besonderheiten von Online-Prüfungen dargestellt und Themen aus dem Bereich Organisationsnetwicklung wie Geschäftmodelle, Anreizstrukturen und Marketing aufgegriffen.
Abgerundet wurde die kommunikationsreiche Veranstaltung durch ein liebevoll organisiertes Begleitprogramm. Vermutlich war es ein Zufall, dass im Hotel-Restaurant gerade Afrika-Wochen auf dem Programm standen, doch die Abendveranstaltung im Cafe Nil sollte die Besucher/innen sicherlich an den afrikanischen Strom erinnern, der nicht nur aus gleich zwei Quellen entspringt, sondern auch in einem Delta mündet.
Die Open-Space-Tagung sollte in der verzweigten E-Learning Landschaft Brücken bauen und Vernetzung herstellen. Einige Gruppen haben beschossen, auch nach der Veranstaltung weiter zu kooperieren. Hierzu soll die e-teaching.org Community als Plattform genutzt werden. Wir sind gespannt, ob die Begeisterung anhält und hoffen auf viele motivierte Akteure in der Community!