Rezension Panke (2009)

Rezension zu: Stefanie Panke (2009): Informationsdesign von Bildungsportalen. Struktur und Aufbau netzbasierter Bildungsressourcen. Boizenburg: Werner Hülsbusch Verlag.


In ihrer Untersuchung geht es Stefanie Panke darum, Portale – als zentrale Informationsangebote für bestimmte Zielgruppen – dahingehend zu analysieren, wie es ihnen gelingt, Zugangsmöglichkeiten zu situativ und individuell relevanten Informationen zu erschließen. So besteht bei e-teaching.org, das im 7. Kapitel der Arbeit als Fallstudie untersucht wird, die adressierte Gruppe in Hochschulangehörigen, denen niedrigschwellige Informationen zum Thema E-Teaching/ E-Learning angeboten und erschlossen werden sollen.
In den vorausgehenden Kapiteln 1 bis 6 wird – ausgehend von der untersuchten Praxis – zunächst ein Theorierahmen gewählt. Stefanie Panke orientiert sich dabei an der Aktionsforschung, die u.a. durch ein Wechselspiel zwischen strukturierender Reflexion, planvollem gestalterischem Handeln und Beobachtung der Praxis gekennzeichnet ist. In der konkreten Untersuchung resultiert dies in einem Mix mehrerer etablierter Methoden der Sozialforschung, hier Inhaltsanalyse, Experteninterviews und die genannte Fallstudie.
Aus einer Produktperspektive werden typische Portalbausteine identifiziert, aus einer Prozessperspektive folgen Gestaltung und Betrieb von Bildungsportalen. In jedem Kapitel werden die spezifischen theoretischen und methodischen Grundlagen sowie die empirischen Ergebnisse dargestellt. Diese Abfolge erschwert ein wenig das Erkennen des roten Fadens der Arbeit. Deutlich wird dieser dann wieder in der Fallstudie, in der für die Handlungsfelder Konzeption, Design, Technik, Nutzer und Evaluation der iterative Prozess der Portalentwicklung mit theoretisch begründeten Gestaltungsentscheidungen und unterschiedlichen Evaluationsmaßnahmen zu einem schlüssigen Entwicklungskonzept zusammen geführt werden.
Nicht alle Leserinnen und Leser werden gleich ein ähnlich ambitioniertes Produkt wie e-teaching.org planen. Die Lektüre des Bandes lohnt sich dennoch, denn er bietet eine spannende Zusammenführung verschiedener Zugangsweisen, die bei vielen Informationsangeboten im Kontext formaler Lehr-/Lernsettings vor allem aber auch im Kontext informeller Lernprozesse eine zentrale Rolle spielen. Stefanie Panke gelingt es, ihren komplexen Ansatz am Ende in einen konkret nutzbaren "Werkzeugkasten" zu kondensieren, der Orientierung bietet bei der Konzeption, Gestaltung, und Fortschreibung von (nicht nur Bildungs-) Portalen.
Eine digitale Fassung der Arbeit ist auf dem Bielefelder Server für Online-Publikationen abrufbar: http://bieson.ub.uni-bielefeld.de/frontdoor.php?source_opus=1534
Letzte Änderung: 08.04.2015