HIS-Institut für Hochschulentwicklung, 2015
Das HIS-Institut für Hochschulentwicklung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung hat eine Studie zum Thema „Massive Open Online Courses“ an deutschen Hochschulen veröffentlicht. Sie wurde von der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) in Auftrag gegeben. In zwei Umfragen erfasst die Studie die Einschätzungen von Hochschulleitungen sowie von Lehrenden, die MOOCs anbieten oder dies planen. Ziel war es zum einen, Bewertungen zur MOOC-Thematik von Präsidien und Rektoraten einzuholen und zum anderen, Erfahrungen der Personen, die in der Lehre mit MOOCs aktiv sind, abzubilden.
Die Ergebnisse der ersten Umfrage zeigen zunächst die aktuelle Situation bei der Verbreitung von MOOCs an Hochschulen auf. Bei der Entscheidung für MOOCs sind aus Sicht vieler Hochschulleitungen Faktoren wie ein vertretbarer Aufwand der Bereitstellung, Bereicherung der Lehre, Initiative der Lehrenden, eine finanzielle Förderung und eine ausgeprägte Nachfrage von Studierenden ausschlaggebend.
Bezüglich der Erfahrungen von MOOC-Akteuren zeigt die Studie, dass die hohen Teilnehmendenzahlen von MOOCs im anglophonen Raum für deutsche Kurse bislang untypisch sind. Am häufigsten wurde eine Größe von bis zu 499 Teilnehmern erreicht (25 Prozent). Etwa die Hälfte der Kurse wurde auf Englisch angeboten, die im Durchschnitt auch höhere Teilnehmerzahlen erzielten. Bislang dominieren Angebote in MINT-Fächern sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, propädeutische und allgemeinbildende Angebote.
Zur Publikation
HIS-Institut für Hochschulentwicklung (2015): Innovationen in der Hochschulbildung Massive Open Online Courses an den deutschen Hochschulen: Berlin