Praktikum

Praktika sind in der Regel verpflichtender Bestandteil des Studiums. Sie dienen dem Erwerb fachbezogener praktischer und methodischer Fertigkeiten und erfordern ein erhöhtes Maß an Eigentätigkeit der Studierenden. Ob vollständig virtuell umgesetzt oder unterstützend: Der gezielte Einsatz digitaler Medien bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Praktika eröffnet vielfältige Möglichkeiten.

Vielfalt an (Pflicht-)Praktika im Studium

(Pflicht-)Praktika während des Studiums helfen den Studierenden, Einblick in berufliche Tätigkeiten und Anforderungen zu erhalten, praktische Erfahrungen zu sammeln sowie fachliche wie auch fachübergreifende Fähigkeiten und Kompetenzen zu erlangen. Je nach Studiengang unterscheiden sich Praktika hinsichtlich Durchführung, Dauer und Zielstellungen. Praktika können als Lehrveranstaltung an der Hochschule durchgeführt oder aber in Unternehmen und Institutionen außerhalb der Hochschule absolviert werden. Sie können in Gruppen oder auch individuell durchlaufen werden, semesterbegleitend als regelmäßige Veranstaltung angelegt sein oder als Blockpraktikum über mehrere Tage bis hin zu mehreren Monaten angeboten werden.

In vielen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern wird der Begriff „Praktikum“ mit der semesterbegleitenden Arbeit im Labor gleichgesetzt. Die Laborpraktika finden als verpflichtende Lehrveranstaltung in der Regel in speziell ausgestatteten Räumen der Hochschule statt, in denen die Studierenden beispielsweise unter Anleitung Versuche durchführen, den Ablauf von Experimenten beobachten oder eigene Prototypen entwickeln. Ein anderes Verständnis von Praktikum findet sich beispielsweise im Lehramtsstudium: Hier absolvieren die Studierenden ihr Praktikum an einer Schule, um authentische Unterrichtssituationen zu erleben und erste eigene Unterrichtserfahrungen zu sammeln. 

Digitale Medien im Praktikum

Abhängig von den Anforderungen an das Praktikum, den Rahmenbedingungen und den Zielstellungen können digitale Medien unterschiedlich eingesetzt werden. Digitale Medien können die klassische Durchführung sowie Vor- und Nachbereitung von Präsenzpraktika unterstützen, etwa durch die Bereitstellung und Distribution von digitalen Lehr-Lernmaterialien oder im Bereich der Betreuung und Dokumentation (z. B. durch E-Portfolios oder die Dokumentation von Entwicklungsschritten). Darüber hinaus werden an zahlreichen Hochschulen mit Hilfe von Simulationen oder virtuellen Laboren neue Lernräume für hybride bzw. Online-Szenarien eröffnet. Virtuelle Praktikumsumgebungen können beispielsweise helfen, den Einsatz kostenintensiver Materialien zu reduzieren oder komplexe Zusammenhänge erfahrbar zu machen, die sich in der realen Welt in sicherheitskritischen Kontexten abspielen. Virtuelle Lernumgebungen bieten beliebige Wiederholungsmöglichkeiten mit anpassbaren Schwierigkeitsgraden und geben Studierenden Zugang zu Situationen und einer (technischen) Ausstattung, die in der Realität nicht bzw. nur mit hohem Aufwand zugänglich wären. Nicht zuletzt aufgrund des teils hohen personellen und technischen Aufwands bei der Erstellung, Pflege und Betreuung digitaler Lehr-Lern-Materialien und virtueller Lernumgebungen sollte deren Einsatz im Praktikum jedoch stets einen Mehrwert bieten und das grundsätzliche Ziel, den Erwerb praktischer Fertigkeiten, unterstützen.