Online-Fernleihe
Die traditionelle Fernleihe mit Hilfe der rosa Leihscheine wird bald flächendeckend durch die Möglichkeit der Online-Fernleihe ergänzt sein. Dabei funktioniert diese zunächst auf Ebene der Bibliotheksverbünde; an der Umsetzung verbundübergreifender Fernleihe wird gearbeitet.
Was ist Online-Fernleihe?
Online-Fernleihe bedeutet, dass Sie über Recherche in einem der
Verbundkataloge ein Exemplar des für Sie interessanten Titels finden und
dann direkt über das Benutzerkonto bei Ihrer eigenen Bibliothek bestellen
können. Gegenüber den alten Leihscheinen ergibt sich der Vorteil, dass das
für die Ausleihe in Frage kommende Exemplar schon identifiziert ist und die
betreffende Bibliothek automatisch benachrichtigt wird. Damit entfällt die
oft zeitraubende manuelle Bearbeitung der Leihscheine.
Die Fernleihe ist geregelt über die Leihverkehrsordnung der deutschen
Bibliotheken. Sie stellt eine Dienstleistung der Bibliotheken untereinander
dar und beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Als Nutzer der Fernleihe
bleiben Sie 'Kunde' Ihrer eigenen Bibliothek, die an Ihrer Stelle die
Ausleihe mit der gebenden, fernen Bibliothek abwickelt. Dies ist ein
zentraler Unterschied zu
Dokumentlieferdiensten.
Was kann ausgeliehen werden und welche Kosten entstehen?
Über Fernleihe ausleihen können Sie ganze Bücher, aber auch Aufsätze aus
Sammelbänden oder Zeitschriften. Diese werden dann in der Regel als
Fotokopie an Ihre Bibliothek geschickt. Streng genommen ist die Fernleihe
kostenlos, in der Regel wird aber eine geringe Bearbeitungsgebühr erhoben,
die die anfallenden Kosten aber keineswegs deckt. Die Gebühr fällt dabei in
dem Moment an, wo Sie eine Bestellung aufgeben, auch wenn diese nicht
erledigt werden kann, muss die Gebühr dennoch entrichtet werden. In ihr
enthalten sind im Fall der Lieferung eines kopierten Aufsatzes die Kosten
für 20 Kopien.
Die Grenzen der elektronischen Recherche und Beschaffung
Sollten Sie einen gewünschten Titel nicht selbst im Verbundkatalog
nachweisen können, werden Sie auch in Zukunft einen rosa Fernleihschein
ausfüllen müssen. Denken Sie auch immer daran, dass viele Bestände noch gar
nicht elektronisch erfasst und damit auch nicht in den Verbundkatalogen
recherchierbar sind. 'Nicht gefunden' heißt nie, dass es etwas nicht gibt!
Praktisches Vorgehen
Wie die Online-Fernleihe an Ihrer Bibliothek abläuft hängt davon ab, in
welchem Bibliotheksverbund Ihre Bibliothek organisiert ist, und wie die
Abwicklung bei Ihnen vor Ort organisiert ist. In der Regel werden Sie aber
über den betreffende Bibliotheksverbund recherchieren müssen, um eine
Bestellung auslösen zu können. Für die netzgebundene Abwicklung ist es dabei
üblich, dass die anfallenden Gebühren als Guthaben auf Ihrem Nutzerkonto
eingezahlt werden.
- für Norddeutschland der Gemeinsame Bibliotheksverbund GBV
- für Berlin und Brandenburg der Kooperative Bibliotheksverbund KOBV
- für Hessen und Thüringen das Hessische Bibliotheksinformationssystem HeBIS
- für Nordrhein-Westfalen der HBZ-Verbundkatalog
- für Südwestdeutschland und Sachsen der Südwestdeutsche Bibliotheksverbund SWB
- für Bayern der
Bibliotheksverbund Bayern BVB
Im SWB und KOBV wird derzeit (Stand Dezember 2003) an der flächendecken Umsetzung der Online-Fernleihe gearbeitet. Ob die Möglichkeit an Ihrer Bibliothek bereits besteht, müssen Sie ggf. vor Ort erfragen.