Kriterienkatalog
Kriterienkataloge ermöglichen eine schnelle und ökonomische Überprüfung der Produktqualität unter vorwiegend pädagogisch-didaktischen und technischen Aspekten. Es liegen eine Vielzahl von Kriterienkatalogen vor, die jeweils für unterschiedliche Intentionen entwickelt wurden.
Kriterienkataloge sind ein beliebtes Verfahren zur Beurteilung von Lehr- Lernsoftware. Die Bewertung erfolgt in Form von Checklisten. Aus der Summe der Einzelbewertungen ergibt sich das Gesamturteil über die Qualität eines E-Learning Angebots. Die Qualitätskriterien umfassen in der Regel Dimensionen wie Inhalt, Didaktik und Design. Bekannte Kriterienkataloge sind beispielsweise der CBT-Kriterienkatalog AKAB, MEDA ´97 und SODIS (vgl. Tergan, 2003).
Vorteile
Vorteile von Kriterienkatalogen liegen nach Baumgartner (1997) im Bereich Aufwand, Organisation und Methodik.
- geringer Aufwand: Kriterienkataloge sind ein kostengünstiges Verfahren, da die Beurteilung der Software durch einen Mitarbeiter erfolgen kann, der lediglich das entsprechende Programm und die nötige Hardware zur Verfügung haben muss.
- arbeitsteilige Organisation: Da die Bewertung nicht an das reale Lehrgeschehen gebunden ist, kann sie durch zentrale Stellen erfolgen.
- transparente Methode: Durch die Abarbeitung nicht variierender Kriterien wirkt das Verfahren objektiv und die Ergebnisse sind leicht vergleichbar.
Nachteile
Als Probleme von Kriterienkatalogen nennt Baumgartner (1997) mangelnde Vollständigkeit bzw. Detailliertheit; fehlende oder strittige Bewertungs- und Gewichtungsverfahren sowie die Vernachlässigung der zugrunde liegenden Lerntheorie. Hinzu kommt, dass ein allgemeiner Kriterienkatalog, der mit vorgegeben Kriterien arbeitet, die Passung eines E-Learning-Angebotes auf Faktoren wie Lernziele, Zielgruppe und Rahmenbedingungen der Lehrveranstaltung nicht berücksichtigt (vgl. Zeitler, 2002).