Quiz
Eine unterhaltsame Methode, Lernende zu einer selbständigen Vertiefung der im Rahmen der Präsenzsitzungen vermittelten Inhalte zu motivieren, stellen Quizrunden dar.
Frage-Antwortspiele als Wissenstest erfreuen sich in den meisten Gesellschaften großer Aufmerksamkeit. Der internationale Erfolg des Sendeschemas von "Wer wird Millionär?" ist dafür ein aktueller Beleg, doch auch auf anderen Ebenen als dem Fernsehen funktioniert das Prinzip seit langem. Im Bereich der Hochschulausbildung ist das Quiz jedoch ein recht neues Phänomen, zumal in seiner virtuellen Variante.
Multiple-Choice Quiz
Die klassische Form eines Quiz, bei der man Fragen aus einem oder mehreren Wissensgebieten entweder für sich oder mehr noch im Wettbewerb mit anderen beantwortet, kann Lernanreize bieten und ist zudem auch elektronisch umsetzbar - wenn auch oft beschränkt auf Multiple-Choice-Formulare.
Vertiefende Informationen zu verschiedenen Formen solcher Tests finden Sie im Bereich Mediengestaltung in der Vertiefung Interaktivitätsdesign.
Beispiel
Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet verschiedene Lernspiele mit Quizanteilen an. Dort können Lernende zum Beispiel bei einer "Internet-Rallye Wahlen" die Geschichte und Funktionsweise demokratischer Wahlen erforschen, indem sie zu Multiple-Choice-Fragen weiterführende Links erhalten, die ihnen Hinweise zur Beantwortung geben.
Chat-Quiz
Die Möglichkeiten der Interaktivität bzw. der Vernetzung werden durch einfache Multiple-Choice Tests nicht ausgeschöpft. Mit einigem Mehraufwand sind jedoch maßgeschneiderte Lösungen möglich. Beißwenger et al. (2003) stellen einen von ihnen durchgeführten Quiz-Wettbewerb auf Chatbasis vor. Dabei traten in einem (ein entsprechendes Fachseminar begleitenden) Wettbewerb – der „Ruhrmeisterschaft Grammatik“ - mehrere Kleingruppen von Lernenden aus drei verschiedenen Universitäten gegeneinander an. Im Gegensatz zu normalen Chats wird die Kommunikation von einem Moderator kontrolliert, der die Quizfragen einstellt, die Antworten bewertet und die Einhaltung der Spielregeln überwacht.
Gestaltung
Im konkreten Beispiel des Grammatikwettbewerbs war die Moderation weiter ausdifferenziert und bezog erstens Assistenten des Moderators ein, die u.a. den Punktestand betreuen, die zeitlichen Limits überwachen und Wortmeldungslisten führen. Zweitens kam einem unabhängigen Fragensteller die Aufgabe zu, erst auf ein Zeichen des Moderators hin die Fragen freizuschalten. Schließlich befand sich an einem vierten Ort eine Jury, die die Richtigkeit der Antworten beurteilte. Eine weitere für den Ablauf wichtige Rolle kam den Coachs der insgesamt zwölf Kleingruppen zu, die dem Moderator auf einem separaten Chatkanal jeweils rückmeldeten, ob ihr Team eine neu geschaltete Frage auch über das Internet angezeigt bekam.
Einschränkungen
Angesichts der erforderlichen Schnelligkeit im Spiel müssen technische Ungleichheiten bestmöglich ausgeschlossen werden, was angesichts unterschiedlich ausgelasteter Netzwerke schwer zu gewährleisten ist.
Nimmt man hinzu, dass die Spielregeln in der Praxis schnell sehr komplex werden, erweist sich das elektronische Quiz zwar als reizvolle, zeitgemäße und didaktisch wertvolle Methode der Wissensvermittlung, aber dem steht, zumal bei einer Vernetzung verschiedener Wettbewerbsstandorte, ein beträchtlicher Aufwand entgegen.