E-Mail steht für "electronic mail". Die elektronische Post ist einer der meist genutzten Dienste im Netz und spielt auch im Hochschulalltag eine wichtige Rolle.
Die Bedeutung der E-Mail für die persönliche Kommunikation unter Jugendlichen hat in den letzten Jahren erheblich abgenommen. Angeschoben durch die Verbreitung der Smartphones präferieren Jugendliche Kurznachrichten-Dienste. Neben der klassischen SMS nutzen sie dabei überwiegend internetbasierte Dienste wie WhatsApp, iMessage, Google Hangouts oder Dienste, die über Soziale Netzwerkplattformen wie Facebook zur Verfügung stehen (BITKOM, 2014).
Die Kommunikation per E-Mail bietet Vorteile hinsichtlich der zeitlichen und räumlichen Flexibilität, es bleibt jedoch zu beachten, dass bei einer großen Anzahl der zu betreuenden Studierenden ein hoher Arbeitsaufwand für den Dozierenden anfallen kann. Hinzu kommt die Textgebundenheit von E-Mail. Der Zwang zur Schriftform wirkt zwar strukturierend, ist jedoch auch zeitaufwändig und bietet für die Dozierenden nur begrenzte didaktische Gestaltungsmöglichkeiten (Gaiser, 1997). Konfliktträchtige Gespräche oder kritische Rückmeldungen sollten daher wenn möglich in einer Präsenzsituation erfolgen.
Vor der Entscheidung für ein Kommunikationsmedium ist es sinnvoll, sich zu überlegen, in welchem Zeitraum eine Reaktion erwünscht wird. Während SMS und Kurznachrichten von den meisten Personen innerhalb von Minuten oder zumindest Stunden wahrgenommen werden, kann es bei E-Mails erheblich länger dauern. Hilfreich ist es verbindliche Antwortzeiten festzulegen. Bei längerer Abwesenheit können Sie dem Wunsch nach einer Rückmeldung mit automatisch generierten Antworten begegnen (Beuschel & Gaiser, 1999). Wird die E-Mail als Hauptkanal für die genutzt, kann dies in einem erhöhten bzw. überhöhten Betreuungsaufwand resultieren. Deswegen kann es sinnvoll sein, die Beantwortung inhaltlicher Fragen auf mehrere Personen aufzuteilen. Mit Hilfe einer Sammeladresse und der Vereinbarung von Zuständigkeiten lässt sich dies angemessen organisieren. Bedenken Sie dennoch, ob Sie über entsprechende personelle Kapazitäten verfügen. Die technischen und organisatorischen Hinweise zum E-Mail-Verkehr können Sie auf Ihrer Homepage veröffentlichen.
Einsatz
Sie können E-Mail als One-to-one Kommunikationsmedium nutzen, um einzelne Studierende anzusprechen aber auch für One-to-many Kommunikation, indem sie mehrere Empfänger adressieren. Auch Many-to-manySettings sind per E-Mail realisierbar, wenn Sie Mailinglisteneinsetzen. Jeder Empfänger der Mailingliste kann dabei gleichzeitig auch Sender sein. Mehr Informationen zum Thema Mailinglisten erfahren Sie im Bereich Medientechnik
One-to-one Kommunikation per E-Mail
E-Mail kann zur individuellen Betreuung der Studierenden, zur Distribution von Lehrmaterialien, für organisatorische Ankündigungen, zur Diskussion und zur Arbeit in Kleingruppen eingesetzt werden. Wenn Sie organisatorische Hinweise oder Lehrmaterialien an alle Teilnehmenden verschicken wollen, sollten Sie zu Beginn der Veranstaltung eine Teilnehmerliste, auf der auch die E-Mail Adressen vermerkt sind, ausgeben.
One-to-many Kommunikation per E-Mail
Die Beratung per E-Mail ist eine verbreitete Form des Medieneinsatzes bei der Betreuung von Studierenden. Sie können Studierenden per E-Mail Feedback zu Hausarbeiten und Referaten geben und eine zusätzliche Möglichkeit für die Fragen und Absprachen seitens der Studierenden anbieten.
Um eine E-Mail Diskussion anzuregen, können Sie eine - z.B. in der Lehrveranstaltung aufgeworfene -Frage an einen Studierenden schicken, mit der Bitte, die Frage zu beantworten und ggf. weitere Diskussionsdimensionen hinzuzufügen. Danach sollte die E-Mail in einer definierten Reihenfolge weitergesendet und von den jeweiligen Adressaten ergänzt werden. Der oder die letzte Teilnehmerin in der Kommunikationskette sendet dann die Nachricht zurück an den Veranstalter. Solche Diskussionen lassen sich auch in Form einer Mailingliste organisieren.
Many-to-many Kommunikation per Mailingliste
Eine Beispiel für die E-Mail basierte Arbeit in Kleingruppen ist das Tandem-Verfahren im Fremdsprachenunterricht: Um die fremdsprachliche Kompetenz zu verbessern, tauschen sich Studierende mit unterschiedlichen Muttersprachen per E-Mail aus. So wird nicht nur die Ausdrucksfähigkeit geübt, sondern auch interkulturelle Kompetenz erworben (vgl. auch Ushioda, 2000). Wenn Sie E-Mail zum Austausch von Studierenden in Kleingruppen einsetzen, sollten Sie sich regelmäßig über den Arbeitsstand informieren und in der Veranstaltung Zeiten einplanen, in denen die Arbeit im Plenum präsentiert wird.
Eine interessante, wenn auch aufwändigere didaktische Methode ist das E-Mail-basierte Rollenspiel. Die Studierenden erhalten hierbei die Legende ihrer Spielfigur sowie bestimmte Spielaufträge, die per E-Mail erledigt werden können. Weitere Informationen bietet das Magazin Eduworx sowie die Vertiefung Lernspiele.
Beispiele
- Beispiele und weitere Informationen für den Einsatz des Tandem Verfahrens zum Erwerb von Fremdsprachen bietet das Projekt eTandem Europa der Ruhr-Universität Bochum und des International Tandem Network.
Weitere Informationen
- Technische Tipps und Tricks zur effizienten Nutzung von E-Mail und Informationen zu Mailinglisten finden Sie in der Rubrik Medientechnik.
- Die Lehrende Anna-Susan Franke hat für Studierende der Fakultät für Kulturwissenschaften an der Uni Paderbortn eine E-Mail-Etiquette auf die Webseite gestellt.
- Leitlinien zur Kommunikation mit Professoren finden Sie auf der Webseite des Zentrums für Abeitsbeziehungen und Arbeitsrecht der Uni München.
- Hinweise zum Verfassung von E-Mails im Hochschulkontext stehen auch den Seiten des Lehrstuhls für Photonische Technologien der Uni Erlangen.