Video
Videos können simultan eine Vielzahl von Informationen wiedergeben: Gesprochene Sprache, bewegte und stehende Bilder, Grafiken, Animationen und auch schriftliche Einblendungen sind beliebig kombinierbar und modifizierbar.
Filme werden schon seit Langem in Unterrichtssituationen eingesetzt, denn sie bieten eine ganze Reihe an Möglichkeiten, Sachverhalte und Vorgänge sichtbar zu machen. Diese Möglichkeiten werden zusammen mit verschiedenen Gestaltungsmitteln im Folgenden vorgestellt. Grundlegende Informationen zum Thema, etwa zu Videoformaten, zu Hard- und Software sowie zu rechtlichen Aspekten und Anforderungen der Barrierefreiheit, finden Sie in unserem Portalbereich „Medientechnik“ auf der Seite Video.
Einsatz
In Lehr-Lernsituationen ist eine unmittelbare Erfahrung von Wirklichkeit zum Teil nur begrenzt möglich. Mit Videos können Sachverhalte und Vorgänge dargestellt werden,
- die räumlich und zeitlich entfernt und dadurch unmittelbarem Erleben nur schwer zugänglich sind (wie z. B. historische Ereignisse oder Exkursionen zu unzugänglichen Orten),
- die sich aufgrund der Größenverhältnisse einer unmittelbaren Beobachtung entziehen (z. B. Laborexperimente),
- die eine lange Verlaufsdauer haben und deshalb nicht in allen Phasen unmittelbar beobachtet werden können (z. B. Zeitraffer oder Animationen),
- die so schnell ablaufen, dass sie überhaupt erst durch filmische Mittel der Beobachtung zugänglich gemacht werden können (z. B. in der Grundlagenforschung),
- die in der Realität gefährlich sind (z. B. in der Chemie oder Physik).
Die dynamische Visualisierung bzw. das Video kann zudem per se das Interesse an einem Thema erhöhen, wenn es gelingt, es durch filmische Mittel interessant(er) darzustellen. Dabei kann die Visualisierung dazu beitragen, die Auseinandersetzung zu erleichtern und die Erinnerungsfähigkeit zu unterstützen.
Gestaltung
Das Medium Video bietet eine Vielzahl filmischer Gestaltungsmittel, die sich unter didaktischen und lernpsychologischen Aspekten einsetzen lassen, um die Wahrnehmung zu lenken und die Erschließungs- und Verarbeitungsprozesse zu erleichtern:
- Zeitlupe und Zeitraffer machen Vorgänge erkennbar, die in der Realität für unsere Wahrnehmung zu schnell bzw. zu langsam ablaufen.
- Per Zoom lassen sich Objekte optisch vergrößern, um Details sichtbar zu machen.
- Über die (virtuelle) Kameraführung lassen sich Ausschnitte verengen und erweitern sowie Fahrten und Schwenks einbinden.
- Dynamische Schnitte und Musik erhöhen die Attraktivität und intensivieren bzw. verlängern die Betrachtungsdauer.
Diese Gestaltungsmittel können die Aufmerksamkeit steuern und fokussieren. Auch verschiedene Formen der Collage (verschiedener, aber simultan verlaufender Ereignisse in einem Bild) und Animationen können die Attraktivität des Lernvideos steigern und die Lernleistung positiv beeinflussen.
Die Vielfalt filmischer Gestaltungsmöglichkeiten birgt aber auch die Gefahr, dass es zu einer Reizüberflutung kommt. Deshalb sollten die Informationen, die über Bild und Sprache vermittelt werden sollen, sorgfältig aufeinander abgestimmt werden.