Text & Bild
Bilder haben keine grammatische Struktur und können nur begrenzt logische
Verknüpfungen ausdrücken. Bilder alleine sind oft mehrdeutig. Sprachliche
Ergänzungen haben die Aufgabe, die Mehrdeutigkeit der Bilder für den
Adressaten einzuschränken und die Interpretation zu präzisieren (Kroeber-Riel, 1996).
Text und Bild müssen sich aufeinander beziehen und sich ergänzen, um ein
integratives Gesamtverständnis zu erreichen.
Ballstedt (1997)
unterscheidet drei Arten von inhaltlichen Text-Bild
Beziehungen:
- Kongruente Bezüge: Der Text beschreibt, was das Bild zeigt.
- Komplementäre Bezüge: Der Text hat Leerstellen, die das Bild ausfüllt (und umgekehrt).
- Elaborative Bezüge: Der Text geht über die Bildinhalte hinaus (und umgekehrt).
Die kongruente Beziehung unterstützt den Wissenserwerb durch die Verdopplung von Informationen. Didaktisch empfehlenswert ist vor allem eine komplementäre Gestaltung, die für das Gesamtverständnis die Auswertung beider Darstellungsformen erfordert. Die elaborative Beziehung ist nur sinnvoll, wenn das adäquate Vorwissen vorausgesetzt werden kann (Ballstedt, 1997).
Voraussetzung für ein integratives Text-Bild Verständnis ist die räumliche Nähe von Text und Bild, damit die Augen hin und her springen können.
Die Auswertung eines Bildes kann durch sprachliche oder visuelle Hinweise beeinflusst werden. Sprachliche Hinweise bieten Bildtitel, Bildbeschriftung und Bildlegende, als visuelle Hinweise können Pfeile und farbige Hervorhebungen verwendet werden. Sprachlichen Bezeichnungen im Text und im Bild sollten übereinstimmen.
In der Vertiefung Lernen mit Text und Bild von Uwe Oestermeier wird das Abhängigkeitsverhältnis von Text und Bild aus kognitionspsychologischer Sicht betrachtet. Es werden daraus abgeleitete praktische Konsequenzen zur sprachlichen Einbettung bildlicher Informationen gegeben und mit Beispielen illustriert.