Linklabel

Formal betrachtet ist ein Hyperlink ein Hinweis aus einem Knoten auf einen anderen Knoten. Inhaltlich betrachtet kann der Charakter eines Hyperlinks assoziativ sein, aber auch annotativ, argumentativ, kausal, konzeptuell, kontrastierend, relativierend, illustrativ, organisatorisch, hierarchisch und vieles mehr.

Die Bedeutung eines Hyperlinks wird ihm nur implizit mitgegeben: Hotwords und hotspots funktionieren im Hypertext als Reiz, der beim Rezipienten eine bestimmte Erwartungshaltung hervorruft. Einerseits kann sie der ursprünglichen Intention des Hypertextautors völlig widersprechen, andererseits zeigen sich Nutzer aufgrund des hohen Grades an Assoziativität häufig sehr enttäuscht, wenn sich hinter einem Link nicht die erwartete Information verbirgt. Wiederholen sich die Frustrationserlebnisse, steigt der Nutzer entnervt aus der Hypertextbasis aus.

Deshalb ist es in hypertextbasierten Lernkontexten sinnvoll, einem Link Vorabinformationen über die Inhalte des Zielknotens mitzugeben, besonders wenn ein Knoten mehrere Ziele anbietet. Dies erreicht man, indem Hyperlinks mit so genannten labels (engl. für Etikett) versehen werden. Labels unterstützen zudem die Orientierung und den Aufbau kognitiver Muster. Sie drücken aus, in welcher Beziehung Ziel- und Ausgangspunkt zueinander stehen. In der Regel befindet sich ein label vor dem eigentlichen Link. Darüber hinaus kann ein Hyperlink durch ein label eine zusätzliche Bedeutung erhalten. Zum labeln stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:

Textlabels

Die Beziehung zwei miteinander vernetzter Knoten kann mit einem kurzen Text erläutert werden. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Anmoderation oder einem moderierten Link. Ein Beispiel: Alles Wissenswerte für die praktische Umsetzung zum Thema Hyperlink haben wir für Sie in der Checkliste Hypertext & Hyperlink zusammengefasst. Weiterhin ist es möglich, eine Quick-Info einzublenden. Positionieren Sie für eine Demonstration den Mauszeiger auf diesen Hyperlink.

Ikonografische Labels

Durch eine unterschiedliche grafische Gestaltung können Links typisiert werden. Auf e-teaching.org werden zum Beispiel externe Links ( ) und Glossarlinks ( ) durch verschiedene Icons kenntlich gemacht. Briefumschläge weisen im Internet auf die Verknüpfung mit einer Email-Adresse hin. Durch ein Icon als Label erhält der Nutzer Informationen darüber, wohin ein Hyperlink führt.

Beispiel:

o Im Portal zur deutschten Geschichte des 20. Jahrhunderts LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online werden ikonografische Labels genutzt, um

Audio- undVideolinks sowiezeitgeschichtliche Dokumentefür die Nutzer unterscheidbar zu machen.

Optische Labels

Über optische Variationen wie Farbe, Größe oder Laufweite können Sie Links ebenfalls typisieren. Die Orientierung der Studierenden unterstützt es zum Beispiel, wenn bereits gesichtete Links (visited links) eine andere Farbe annehmen. Ferner können über eine farbliche Markierung unterschiedliche Klassen von Links definiert werden. So sind Hyperlinks in LIDWIG, einem Hypertext zum Thema „Lesen“ nach didakti-schen Kriterien gruppiert. Je nach Schwierigkeitsgrad sind sie rot, gelb oder grün. Cascading Style Sheets (CSS) erleichtern den Einsatz optischer und ikonografischer Labels.

Beispiel:
o Das Internethandbuch Botanik Online ist intensiv in sich verflochten. Bereits besuchte Links werden zur besseren Orientierung grün darge-stellt.
o Im pädagogischen Online-Seminar Didaktische Modelle signalisieren rote Links den aktuellen Standort des Nutzers.
o Im Statistik-Tutorial LernSTATS erkennen Studierende die Gruppe der Glossarlinks an einer grauen Rahmung, die weiteren Hyperlinks durch Unterstreichung.

Letzte Änderung: 31.03.2016