Diversität als Anlass zur Lehrkompetenzentwicklung: Ideen für eine heterogenitätsgerechte Lehre (mit digitalen Medien)

Viele Hochschulen nehmen das Bewusstsein der wachsenden Heterogenität der Studierenden zum Anlass für institutionelle Entwicklungsprozesse und formulieren entsprechende Leitbilder. Doch das Ziel, heterogenitätsgerechte und diversitätssensible Lehr- und Lernsettings zu schaffen, erfordert von Lehrenden andere Kompetenzen als bisher und von den Hochschulen Strukturen, die die Lehrentwicklung und die Kompetenzentwicklung der Lehrenden unterstützen.

23.07.2018, 14:00 Uhr

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Dr. Birgit Szczyrba und Timo van Treeck (beide Technische Hochschule Köln)

An der TH Köln ergab eine umfassende innerinstitutionelle Studie (Szczyrba & van Treeck 2015), dass Studierende und Lehrende zwar ähnliche Zielvorstellungen über ein gelungenes Studium und gute Lehre haben, dass aber Diversität der Studierenden häufig eher nivelliert wird: Obwohl Lehrende die Diversität der Studierenden zunächst durchaus wahrnehmen, wird sie nicht als Potential zu deren Kompetenzentwicklung genutzt.

Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des Hochschulprogramms Educational Diversity ein Qualifizierungskonzept zur Förderung einer diversitätssensiblen Lehr- und Lernkultur entwickelt, das im Online-Event vorgestellt wurde. Dabei wurden auf Basis der Ergebnisse der Studie hochschuldidaktische (Coaching)-Maßnahmen folgenden Fragen erstellt: Wie wurde ein verpflichtendes Coachingprogramm für Neuberufene als Kernelement der Lehr-/Lernkultur entwickelt? Wie werden in diesem Rahmen und darüber hinaus digitale Medien zur Gestaltung einer diversitätssensiblen Lehre thematisiert? Welche Grenzen zeigen sich? Welche Anlässe führen zur kritisch-konstruktiven Reflexion der (digitalen) Gestaltung der Lehre und der hierfür notwendigen Strukturen?

Beitragende

Birgit Szczyrba, Dr. paed., Dipl.-Soz.-Wiss., ist seit 2010 Leiterin der Hochschuldidaktik im ZLE – Zentrum für Lehrentwicklung der TH Köln und dort zuständig für die wissenschaftliche Konzeption und Beforschung von Coaching- und Weiterbildungsprozessen
im Bereich Lehren und Lernen an der Hochschule. Hier befasst sie sich mit Verläufen der Lehrkompetenzentwicklung von Neuberufenen und erfahrenen Lehrenden und begleitet sie als Critical Friend in ihren Scholarship of Teaching and Learning-Projekten. Wissenschaftliche Nachwuchskräfte coacht sie auf ihrem Weg zur Professur an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. In der Akkreditierungskommission der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik e.V. (dghd) leitet sie das Ressort Akkreditierungsverfahren/Programme und Personen. Im Netzwerk Wissenschaftscoaching war sie Gründungsmitglied, 16 Jahre Sprecherin und Beauftragte für die wissenschaftliche Begleitung. Seit 2014 ist sie Vertrauensdozentin der Hans-Böckler-Stiftung.
Timo van Treeck ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Lehrentwicklung der TH Köln, aktuell in den Projekten ILU und ILIAS.NRW tätig, sowie Coach im Coaching für die Wissenschaftspraxis und hat gemeinsam mit Dr. Birgit Szczyrba die wiss. Leitung
der TURN Conference 2023 inne. Timo van Treeck promoviert zum Thema: Wechselwirkungen zwischen Lehrenden-Diversität, Hochschulzielen und Lehrpraxis. Er hat Erziehungswissenschaft, Germanistik und Philosophie studiert und ist seit 2005 in verschiedenen Projekten rund um elearning und Hochschuldidaktik tätig gewesen (u.a. Online-Lehrbuch Jugendforschung, eLearning-Integrationsprojekt HeinEcomp, Diversity-Verbundprojekt KomDiM und ProfiL²). 2015-2019 war er Mitglied im Vorstand der dghd. Auf Twitter immer zu erreichen unter @timovt - und im Fediverse unter @timovt@social.cologne

Weitere Informationen

Diese Online-Veranstaltung ist Teil des Themenspecials Heterogenität im Studium.