MEDIDA-PRIX

Mediendidaktischer Hochschulpreis der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW)

Idee

Die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) schreibt seit dem Jahr 2000 jährlich einen trinationalen Wettbewerb aus, um didaktisch motivierte Aktivitäten zu unterstützen, die einen besonderen Beitrag zur Qualitätssicherung und zur nachhaltigen Verankerung digitaler Medien in der Hochschullehre leisten.

Wir sehen ein großes Potenzial digitaler Medien für die Verbesserung der Lehre, sowohl was konkrete Veränderungen von Lehrveranstaltungen als auch was strukturelle Anpassungen in der Hochschule betrifft. Dabei stützen wir uns sowohl auf Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen als auch auf Erfahrungen aus der Praxis. Ebenso einhellig ist aber die Einschätzung, dass diese Potenziale bisher nicht ausreichend genutzt werden.

Der MEDIDA-PRIX versteht sich als Impulsgeber für eine nachhaltige Implementierung digitaler Medien in der Hochschullehre. Sein Ziel ist es, medienbasierte Angebote sowohl in der Lehre zu verankern, als auch organisationale Veränderungen zu fördern, die in (alle) Lehr-, Lern- und Verwaltungsprozesse der Hochschulen hineinwirken.

Ziele

Die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. und die Fachministerien der drei beteiligten Länder (D-A-CH) wollen mit dem Wettbewerb MEDIDA-PRIX die nachhaltige und beispielgebende Verankerung digitaler Medien in Hochschullehre und Hochschulentwicklung fördern.

Von politischer Seite wurde und wird bei den umfangreichen Fördermaßnahmen stets die Notwendigkeit der nachhaltigen Verankerung entsprechender Konzepte in der Hochschullehre betont. Dennoch zeigt die Bilanzierung dieser Maßnahmen, dass diese Prozesse nicht etabliert oder abgeschlossen sind. Neue Werkzeuge und erleichterte Zugriffsmöglichkeiten auf die digitalen Medien bieten weiterhin das Potenzial für neu zu entwickelnde Nutzungsformen und damit Raum für vielgestaltige innovative Ansätze und Realisierungen. Deren Integration in eine modernisierte Hochschullehre macht unbestritten auch Reformen der Organisationsstrukturen und Prozesse an Hochschulen notwendig.

Impulse bedarf es daher in beiden Bereichen. Die Auszeichnung innovativer Wege zur Qualitätsverbesserung der Lehre ebenso wie die Unterstützung innovationsfreudiger Hochschulorganisationen, die ihre Integration in den Hochschulalltag absichern. Der MEDIDA-PRIX will das tun und bewertet deshalb Einreichungen in zwei Kategorien:

  • Digitale Medien in der Hochschullehre
  • Hochschulentwicklung mit Digitalen Medien

In der Kategorie Digitale Medien in der Hochschullehre werden Einreichungen ausgezeichnet, die mit Hilfe digitaler Medien den individuellen und kooperativen Wissenserwerb/-transfer verbessern sowie die Vermittlung/Erarbeitung bestimmter Inhalte (z.B. durch Visualisierungen, Interaktivität, Exploration) oder kooperatives Arbeiten in Lerngruppen unterstützen. Einreichungen in dieser Kategorie werden in der Regel im Kontext von Fachdisziplinen entstanden sein (vgl. Prometheus, Gewinner 2005, oder eCF – get involved in Corporate Finance, Gewinner 2006). Durch den Vorbildcharakter ihrer Konzeption und die strukturellen Veränderungsimpulse weisen diese Aktivitäten aber deutlich über ihren fachlichen und institutionellen Kontext hinaus.

In der Kategorie Hochschulentwicklung mit Digitalen Medien werden Einreichungen ausgezeichnet, die die Entwicklung und Nutzung digitaler Medien in der Hochschullehre durch innovative Prozess- und Organisationsstrukturen in und zwischen Hochschulen (z.B. in Fach-Communities) fördern. Dies beruht auf der Erfahrung, dass E-Teaching-/E-Learning-Strategien innerhalb eines Gesamtkonzepts der Lehre nur dann sinnvoll verankert werden können, wenn sie durch entsprechende Vorkehrungen in der Organisationsstruktur und in den Prozessen der Hochschule abgesichert werden. Einreichungen in dieser Kategorie können von einzelnen Personen oder einer Institution (z.B. Instituts-, Fakultäts- oder Hochschulleitungen) kommen, die strategische Konzepte zur Implementation digitaler Medien in den Lehrbetrieb erfolgreich umgesetzt haben (vgl. etwa Initiative „Flexibles Lernen“, Gewinner 2005, oder Mediengestütztes Selbststudium, Gewinner 2006).

Der MEDIDA-PRIX spricht damit in beiden Kategorien ausdrücklich mediendidaktische Projekte mit strategischem Potenzial an.

Zentrale Aspekte des MEDIDA-PRIX sind damit:

  • Innovation
  • Medialer Mehrwert
  • Nachhaltigkeit
  • Diversität
  • Integration
  • Übertragbarkeit
  • Qualitätsmanagement

Hintergrund

Die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW) nimmt mit der Ausschreibung des MEDIDA-PRIX die Chance wahr, neue Akzente in der Bewertung mediendidaktischer Projekte in der Hochschullehre zu setzen. Der MEDIDA-PRIX unterstützt gleichzeitig aktuelle Entwicklungen im Bereich des Lernens mit digitalen Medien, die sich von Einzelprojekten zu umfassenden universitären Medienstrategien fortentwickeln.

Der MEDIDA-PRIX versucht, besonders solche Aktivitäten auszuzeichnen, die zeigen, dass sie den Projektcharakter und die Kurzfristigkeit überwinden können und erkennen lassen, dass sie sich langfristig in der Hochschule verankern können. Diese Qualitäten versucht der MEDIDA-PRIX in zwei Ausschreibungskategorien durch die Ausprägung verschiedener Kriterien zu erkennen.

Der MEDIDA-PRIX legt seit Beginn einen besonderen Akzent auf Aktivitäten, die darauf ausgerichtet sind, dauerhafte Innovationen in der Hochschullehre zu verankern. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Aktivitäten in diesem Bereich sehr unterschiedlich ausgerichtet sein können. Daher teilt sich der MEDIDA-PRIX seit 2005 in zwei Ausschreibungs- und Bewertungskategorien (Digitale Medien in der Hochschullehre, Hochschulentwicklung mit Digitalen Medien), um dem Charakter unterschiedlicher Projekte und Aktivitäten besser gerecht werden zu können. In beiden Kategorien geht es dem MEDIDA-PRIX um Aktivitäten, die nachhaltig Prozesse der Innovation auf der Basis digitaler Medien in der Hochschullehre verankern. Bei der ersten Kategorie stehen das Medium selbst und seine Einbettung in den didaktischen Kontext im Vordergrund, bei der zweiten die Hochschulentwicklung.

Der MEDIDA-PRIX wird vom schweizerischen Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF), dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) finanziell ausgestattet.

Das Preisgeld von insgesamt 100.000,- Euro wird auf Basis einer Juryentscheidung zweckgebunden für die weitere Projektentwicklung vergeben. Die Ausschreibung richtet sich an alle Studierenden, Hochschulmitarbeiter/innen und -lehrer/innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die wir hiermit recht herzlich zur Teilnahme einladen. Insbesondere sind auch Projekte bzw. Initiativen von Instituten, Fachbereichen, Fakultäten oder Hochschulen aufgefordert, ihre Konzepte zur Medienintegration in die Hochschullehre einzureichen.

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Jana Wedekind