Trierer Cross-Mentoring-Programm
Vor dem Hintergrund ordnungspolitischer Umgestaltungen, die durch die nationale Berufsbildungspolitik und den Bologna-Prozess initiiert wurden, sind die Durchlässigkeit allgemeiner und beruflicher Bildung und die Ermöglichung Lebenslangen Lernens gefordert. Zugleich stehen die Hochschulen vor der Herausforderung die neuen Bachelorstudiengänge kompetenzorientiert umzusetzen und die Weiterbildung als gleichwertige Säule in das Hochschulsystem zu integrieren. Ziel des „Trierer-Cross-Mentoring-Programms“ ist es, auf die oben genannten Herausforderungen durch eine pädagogisch begleitete Integration von Theorie und Praxis zur reagieren und damit Professionalisierungsprozesse zu initiieren. In diesem Projekt sollen Beruflich Qualifizierte (Non-Traditionals), die weiterbildend ein Zertifikatsprogramm absolvieren, und die Bachelor-Studierenden des Studiengangs Erziehungswissenschaften in Lern-Tandems zusammengeführt werden, um betriebliche Lernprojekte zu realisieren (vgl. Abb.1). Dabei gelten beide Lerngruppen als Experten (Men-toren) für ihren jeweiligen Wissens- und Erfahrungskontext. Durch die Vernetzung der unter-schiedlichen Perspektiven sowie die Kopplung der Lernorte werden neue Lehr- und Lern-möglichkeiten wechselseitig erschlossen und die Verzahnung von Theorie und Praxis wird angeregt. Zudem unterstützt das Vorhaben die theoriebasierte Reflexion durch Aufhebung der Hierarchieebenen zwischen Lehrenden und Lernenden. Durch den Gewinn des Exzellenzwettbewerbs Studium und Lehre 2010 können eine wis-senschaftliche Begleitung und breit angelegte Evaluation des Vorhabens erfolgen, sodass daraufhin Empfehlungen zum Transfer des Modells in andere Studiengänge entwickelt wer-den können. Im Zuge der Professionalisierungsbestrebungen für das Berufsbildungspersonal hat das Pro-jekt in dreierlei Hinsicht Relevanz: Das Projekt trägt zur Professionalisierung des beruflich qualifizierten Aus- und Weiterbildungspersonals und des zukünftigen Bildungspersonals, der Bachelorstudierenden, bei. Dies erfolgt durch die reflexive Verknüpfung theoretischen Wis-sens und praktischen Handelns im Kontext des Studienangebots. Zudem leistet das Modell-projekt Erkenntnisse zum Lerntransfer beider Studiengruppen im Hinblick auf die Verbindung zwischen Theorie und Praxis.