Anschluss der VISPA-Internetplattform an den Lernraum L2P
Die VISPA-Internetplattform bietet eine allgemeine Programmier- und Entwicklungsumgebung für Algorithmen im Web-Browser. Das Akronym steht für „Visual Physics Analysis“. Als Lernplattform bietet VISPA Dozenten und Studierenden die Möglichkeit zu individuell programmierbaren Algorithmen ohne dass Benutzer spezielle Software auf ihren Personal Computern und Notebooks installieren müssen. Gemeinsame Dateien, Updates von Programmen etc. stehen allen Benutzern unmittelbar zur Verfügung. Seit mehreren Jahren wird VISPA in Veranstaltungen der Physik erfolgreich mit über 100 Studierenden für die Analyse von experimentellen Daten eingesetzt. Über den VISPA-Server können Studierende wahlweise zeitgleich in Teams am Bildschirm arbeiten, alternativ unabhängig von Ort und Zeit virtuell kooperieren. Ihre Resultate und Programme werden direkt durch die Dozenten bzw. Tutoren beurteilt.
Um VISPA auch für Blended Learning Projekte anderer Fachbereiche der RWTH anbieten zu können, wurde in diesem Projekt ein direkter Zugang zu VISPA über den Lernraum L²P geschaffen. Das Projekt wurde gemeinsam von der Arbeitsgruppe von Prof. Erdmann (Phys. Inst. 3A, VISPA-Entwicklung) und der Arbeitsgruppe von Prof. Schroeder (CiL, Lernraum L²P) durchgeführt.
VISPA besitzt ein eigenes Authentifizierungssystem mit individuellen Benutzernamen und Zugangscodes. Für die Integration in L²P wurden die entsprechenden VISPA-Schnittstellen erweitert. Dabei werden die von L2P System angebotenen Schnittstellen verwendet, um Single Sign-On mittels Token zu realisieren. Seitens des CiL wurden die erforderlichen Abstimmungen mit dem Datenschutzbeauftragten über die Verarbeitung der übertragenen Daten durchgeführt. Weiterhin wurden Anpassungen des User Interface für die gewohnte L²P-Interaktion, Usability und funktionale Tests speziell für den VISPA-Anschluss durchgeführt. Dabei wurde gezeigt, dass der Zugang zu VISPA über den Lernraum L²P erfolgreich funktioniert. Für einen sinnvollen Einsatz von VISPA über den L²P müssen die Benutzer mindestens einer Veranstaltung zugeordnet werden, so dass sie Zugriff auf die freigeschalteten Ressourcen nur dieser Veranstaltung haben. Zu den Ressourcen zählen veranstaltungsspezifische Dateien, sowie Software-Bibliotheken und Zugang zu erheblicher Rechenleistung. Um diese Nutzergruppen und ihre Ressourcenzuordnung steuern zu können, wurde ein User-Managementsystem in VISPA entwickelt. Dabei werden Dozenten und Gruppen von Tutoren mit weitreichenden Zugriffs- und Schreibrechten versorgt, während die Gruppe der Studierenden mit Leserechten auf gemeinsame Dateien und vollen Zugriffsrechten auf ihren individuellen Arbeitsbereich ausgestattet wird. Eine unvorhergesehene Limitierung ergab sich dadurch, dass das VISPA-Browserfenster Teil des L²P-Fensters wird und dadurch nur ein Teil des Fensters für die Arbeit in VISPA zur Verfügung steht. Hier sind Lösungsmöglichkeiten anvisiert und werden zukünftig umgesetzt werden. Weiterhin muss ein Benutzer, der beim erstmaligen Zugang auf die VISPA-Plattform über den L²P kommt, immer den L²P-Zugang wählen. Wünschenswert ist, dass jeder Benutzer sich zusätzlich direkt auf der VISPA-Internetplattform einloggen kann. An einer entsprechenden Lösung wird gearbeitet.
Im Rahmen dieses Projekts wurde gezeigt, dass die VISPA Internetplattform über den Lernraum L²P zugänglich gemacht werden kann und dass damit allen RWTH-Studierenden die Möglichkeit zur Entwicklung von Algorithmen im Web-Browser angeboten werden kann. Weitere Entwicklungen sind erforderlich, um einen Produktionsmodus zu erreichen, in dem VISPA über den L²P in verschiedensten Veranstaltungen simultan eingesetzt werden kann.
Rahmendaten
- Naturwissenschaft und Mathematik