PELE: Personal Exploratory Learning Environments
Im Rahmen des Konzepts studierenden-zentrierter Lehre an der RWTH wird in dem Projekt PELE ein Ansatz verfolgt, der Studierende die Möglichkeit bietet, in selbst definierten Projekten, neu erlangtes Wissen in (quasi-)authentischen Projekten direkt anzuwenden, dabei Methoden und Werkzeuge zu evaluieren, und neue Erkenntnisse durch Kombination der Konzepte, Methoden und Technologien zu generieren (create). Es werden somit die höchsten Ebenen der Bloom’schen (bzw. Andersson, Krathwohl) Lernzieltaxonomie angestrebt.
In der Veranstaltung werden mehrere studierenden-zentrierte, aktivierende Elemente integriert. Nach einer Darstellung der theoretischen und konzeptionellen Grundlagen mit begleitenden vorbereitenden Übungen, bearbeiten die Studierenden semesterbegleitende Projekte. Das besondere an den Projekten ist, dass Studierende sowohl das Thema der Projektarbeit als auch die zur Lösung einzusetzenden Technologien selbst aussuchen. Dadurch erwirbt jede Gruppe in einem spezifischen Anwendungsbereich tiefgehende Expertise. Diese wird im Rahmen eines Vortrags für die Vorlesung aufbereitet und dort von den Studierenden für ihre Kommiliton-inn-en präsentiert. Bei der Betreuung der Projekte ist es unmöglich, dass zwei wissenschaftliche Mitarbeiter Expertise in den zahlreichen unterschiedlichen Technologien haben und alle Projekte fundiert begleiten können. Die betreuenden Mitarbeiter nehmen daher eine moderierende Rolle ein und organisieren Peer Reviews, indem sie die zeitlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen vorgeben, die Art der Dokumentation und Präsentation der Zwischenergebnisse der Projekte vorstrukturieren und Bewertungskriterien vorgeben. Dann wird jeweils eine Gruppe bestimmt, die Zwischenergebnisse einer anderen Gruppe zu evaluieren, Feedback zu geben. Die Feedback sessions werden von den Betreuern des LuFG moderiert. Im Wintersemester 2011/12 konnte das Konzept PELE mit insgesamt 67 Studierenden in 16 Gruppen umgesetzt werden. In der finalen Evaluation hat sich gezeigt, dass das integrierte Konzept durch die Studierenden als äußerst positiv bewertet wurde. Besonders die Projektarbeit ist hier hervorzuheben. Es zeigte sich auch, dass der meist subjektiv empfundene zeitliche Mehraufwand (Ø=11,7 h/Wo.; entspricht den vergebenen Credits) durch Spaß an der Projektarbeit und gute Lernerfolge kompensiert werden konnte. Einzig das Gruppen-Peer-Review wurde als nicht positiv bewertet, diese Komponente wurde in einer weiteren Iteration des Konzepts überarbeitet.
Rahmendaten
- Informatik