Videoportale zur Förderung professioneller Unterrichtswahrnehmung in der Lehrkräftebildung

An der Universität Münster werden Videoportale eingesetzt, die Unterrichtsvideos zur praxisnahen und theoriebasierten Reflexion anbieten, z. B. zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Lehramtsstudierenden sowie in der Lehrkräftebildung.

Hauptbild des Beitrags

Videobasiertes Analysewerkzeug (Bild: © ProVision)

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte
  • Heterogenes Vorwissen
  • Geringe Selbstregulationsfähigkeit der Studierenden
  • Geringer Transfer in die Praxis

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration
  • Virtualisierung

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)
Adaptivität: 4 (trifft eher zu)
Synchronizität: 3 (trifft zu)
Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)

Um die professionelle Unterrichtswahrnehmung für Lehrende und Lehramtsstudierende von Hochschulen, Seminarleitungen und Lehramtsanwärter/innen sowie für Lehrpersonen an Schulen und Fortbildner/innen bzw. Multiplikatoren/innen zu fördern, bietet die Universität Münster Unterrichtsvideos zur praxisnahen und theoriebasierten Reflexion an. Diese stehen auf den Videoportalen ProVision und ViU: Early Science zur Verfügung.

Mehrwert für die Lehrkräftebildung
Unterrichtsvideos ermöglichen eine motivierende, authentische Verzahnung von Theorie und Praxis in der Lehrkräfteaus- und -fortbildung, wodurch die Qualität von Unterricht verbessert werden kann. Sie fördern eine professionellen Unterrichtswahrnehmung, den Erwerb situierten Wissens und die Erfahrung von Faktoren, die zu einer effektiven Unterrichtsgestaltung beitragen.

Innovationen zur Unterstützung des Lernprozesses mit digitalen Werkzeugen und Medien
Unterrichtsvideos ermöglichen als Medium die mehrperspektivische Wahrnehmung von Unterricht, entsprechend der Vielzahl von Unterrichtsfächern, Klassenstufen und Kompetenzdimensionen, wie Klassenführung und Lernunterstützung. Sie bieten eine Lerngelegenheit, um verschiedene Handlungsstrategien von Lehrkräften und Facetten des videographierten Unterrichts zu erfahren und zu bewerten.

Digitale, videobasierte Analysewerkzeuge für Unterrichtsvideos...

  • bieten die Möglichkeit, flüchtige Unterrichtsereignisse und -situationen zu beobachten und zu reflektieren
  • ermöglichen eine adaptive Lernunterstützung im Prozess, auch bei selbstgesteuerten Lernaktivitäten
  • erlauben kollaborative Lernprozesse in einer digitalen Lernumgebung

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)

Den Studierenden stehen interaktive Selbstlernmodule und Analysewerkzeuge zur eigenständigen Annotation von Unterrichtsvideos zur Verfügung.

Adaptivität: 4 (trifft eher zu)

Die Videoplattformen erheben prozessbasierte Daten und verwenden diese unmittelbar als Lernunterstützung wieder. Ebenso bieten die Lernmodule verschiedene Lernpfade an, die auf der Leistungseinschätzung basieren, die innerhalb des Lernprozesses im Modul erfolgt.

Synchronizität: 3 (trifft zu)

Kollaborative Lernaktivitäten sind möglich über Kommentare und digitale Annotationen von Unterrichtsvideos.

Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)

Die Selbstlernmodule können eigenständig bearbeitet werden und beinhalten Feedback und Funktionen zur Selbstkontrolle im Lernprozess.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte:
    Bereitstellung von Feedback, Lernunterstützung und kollaborative Lernprozesse
  • Heterogenes Vorwissen:
    Bereitstellung individueller Lernpfade
  • Geringe Selbstregulationsfähigkeit der Studierenden:
    Kognitive und metakognitive Prompts in Lernmodulen; Motivation durch Praxisnähe
  • Geringer Transfer in die Praxis:
    Verzahnung von Theorie und Praxis durch Unterrichtsvideos als Medium

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration
  • Virtualisierung

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • Digitale Lernangebote und Werkzeuge der Videoportale
  • Opencast
  • Opencast Annotation Tool

Open Educational Resources

Weitere Informationen zum Praxisbeispiel

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Manuel Oellers
Universität Münster
Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung (IPBE)
Fliednerstr. 21
48149 Münster
Mail: manuel.oellers@uni-muenster.de