Videointeraktion über Multi-Angle-Classroom-Videos
Evaluation des Schneidens von "Analytical Short Films" (ASF) in Seminaren der Lehrerbildung. Dabei wird mehrperspektivisches Videomaterial vom (Musik-)unterricht von Studierenden zu Kurzfilmen (< 3 min) mit spezifischer Aussage zusammengeschnitten und diskutiert.
Eckdaten
Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:
- Geringe Lernmotivation
- Passivität der Studierenden
- Heterogenes Vorwissen
- Geringer Transfer in die Praxis
Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:
- Anreicherung
Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:
Bei dem Projekt handelt es sich um wissenschaftliche Begleitforschung mit den daraus folgenden Handlungsempfehlungen für den Einsatz der Methode des Analytical Short Films: Im Rahmen des Teilvorhabens werden die Potentiale videobasierter Lehr-Lern-Methoden im Bereich der Lehrerbildung untersucht. Im Fokus steht die Erprobung und Evaluation des noch recht jungen Formates „Music Pedagogic Shortcut“ (MPS). Dabei wird existierendes Multi-Angle-Videomaterial (mind. drei Kamerawinkel) von Praxisbeispiel-Musikunterrichten unter Zuhilfenahme zusätzlichen Materials (Interviews, Kontextinformationen, Untertitel etc.) durch die Musikstudierenden neu arrangiert. Als Produkte entstehen Kurzfilme (2-3 Min), die eine musikdidaktische Perspektive darstellen. Diese dienen wiederum als Diskussionsgrundlage und Ausgangspunkt für die Erstellung neuer Lehr-Lern- wie auch Forschungsmaterialien (Open Educational Resources). Im Rahmen des Projektes werden zwei Seminare, in denen MPS zum Einsatz kommt, wissenschaftlich begleitet.
Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses
Die Studierenden haben die Aufgabe, aus der Basis von Videomaterial einer Unterrichtsstunde (je 3 Winkel á ca. 45 min) einen Kurzfilm (ASF) zu schneiden, der aus persönlicher oder theoriegeleiteter Sichtweise eine Aussage darstellt.
Anhand der erstellten Kurzfilme (ASFs) diskutieren die Studierenden ihre jeweiligen Standpunkte und kommunizieren dabei in besonderer Weiße auf der Basis von Kompetenzen professioneller Unterrichtswahrnehmung.
Durch die hohe Eigenständigkeit der gestalterischen Aufgabe (Schneiden eines Kurzfilms (ASF)) legen die Studierenden weitestgehend selbst ihre Arbeitsgeschwindigkeit und -tiefe fest.
Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre
Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:
- Geringe Lernmotivation:
Durch das Herausfordern der Eigenkreativität der Studierenden im Schneiden eines ASF ergibt sich meist eine hohe Motivation der Studierenden. Sie fühlen sich "ernst genommen", da nicht aufgrund vorgegebener Kriterien, sondern aus persönlichen Sichtweisen eine (fundierte) Aussage getroffen werden muss.
- Passivität der Studierenden:
Dadurch, das jeder Studierende einen eigenen persönlichen ASF schneiden und verteidigen muss, ist jeder Studierende dazu aufgefordert, Stellung zu beziehen.
- Heterogenes Vorwissen:
Heterogenes Vorwissen von Studierenden kann beim Schneiden von ASFs aus einer persönlichen Perspektive sehr diskussionsanregend wirken, da diverse Sichtweisen auf Unterricht verhandelt werden.
- Geringer Transfer in die Praxis:
Durch den konkreten Bezug auf Unterrichtspraxis im Video üben die Studierenden professionelle Wahrnehmung von Unterricht an "Real World"-Beispielen.
Virtualisierungsgrad
Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:
- Anreicherung
Kontakt
Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:
Prof. Dr. Christopher Wallbaum
Hochschule für Musik und Theater Leipzig
04109 Leipzig
Mail: christopher.wallbaum[at]gmail.com
Daniel Prantl
Hochschule für Musik und Theater Leipzig
04109 Leipzig
Mail: daniel.prantl[at]hmt-leipzig.de
Home: https://hmt-leipzig.academia.edu/DanielPrantl