Selbstgesteuertes personalisiertes Lernen in einem Flipped Classroom

Studierende erhalten verschiedene Aufgabentypen, Medien und Tools zur Vorbereitung, vertiefen interaktiv in der Vorlesung und reflektieren abschließend in einem E-Portfolio.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Passivität der Studierenden
  • Heterogenes Vorwissen
  • Geringer Transfer in die Praxis

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Integration

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)
Adaptivität: 4 (trifft eher zu)
Synchronizität: 3 (trifft zu)
Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)

Durch das Kurskonzept können die Studierenden sich orts- und zeitunabhängig selbstgesteuert auf die Vorlesung vorbereiten. Sie nehmen dadurch deutlich aktiver an der Vorlesung teil. Das macht die Vorlesung für die Lehrenden interessanter aber auch fordernder. E-Portfolios werden eingesetzt, um über größere Themenkomplexe der Vorlesung zu reflektieren und das Gelernte anzuwenden. E-Portfolios und eine abschließende Klausur bilden gemeinsam die Endnote.

Das Kurskonzept nutzt ILIAS als zentrale Plattform und verweist in den Vorbereitungsphasen auf externe Inhalte (z.B. YouTube, wissenschaftliche Artikel, Internetartikel, Umfragen, Quiz). Das Konzept eignet sich insbesondere zur Vermittlung prozeduralen Wissens, in unserem Fall Verhandlungsmanagement. Trotzdem ist eine explizite Schulung der Studierenden im Umgang mit dem ILIAS-Kurs im Umfang ca. einer Vorlesungseinheit notwendig.

Das Kurskonzept erhöhte die Zufriedenheit der Studierenden stark. Insbesondere gelobt wurden ILIAS als zentrale Plattform, die starke Strukturierung des Kurses sowie das eigenverantwortliche Lernen.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)

Bereits in der Vorbereitungsphase des Flipped Classroom wird Interaktivität durch Umfragen zur Selbsteinschätzung und Selbstlernfragen zur Überprüfung des vorbereiteten Stoffes gefördert. Die Studierenden beschreiben Gamification-Erfahrungen.

Adaptivität: 4 (trifft eher zu)

Der vorgestellte Ansatz zielt auf eine selbstgesteuerte Anpassung durch die Studierenden, nicht das System ab. ILIAS bietet rudimentäre Anpassungsfunktionen z.B. des Layouts. Die Studierenden wählen didaktische Alternativen in Form unterschiedlicher Medien, Aufgabentypen und Tools.

Synchronizität: 3 (trifft zu)

Synchronizität wird primär in den Vorlesungen des Flipped Classrooms erreicht. Vorbereitung und Reflektion bietet parallele aber nicht synchrone Bearbeitung.

Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)

Selbststeuerung wird dadurch ermöglicht, dass für die Vorbereitungsphase Lernziele festgesetzt werden, die durch unterschiedliche Medien, Aufgabentypen und Tools erreicht werden können. Die Studierenden bereiten sich eigenständig auf die Vorlesung vor und vertiefen darin dann das Gelernte. Die E-Portfolios unterstützen die Reflektion über das Gelernte in einem dauerhaft verfügbaren individuellen Tagebuch. Studierende definieren hierbei zu Beginn ihre individuellen Erwartungen an den Kurs und setzen die weiteren Einträge dazu in Bezug.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Passivität der Studierenden:
    Der Flipped Classroom Ansatz bietet viele Möglichkeiten, die Vorlesung interaktiv zu gestalten z.B. durch Diskussionen, Fallstudien, Rollenspiele, Gruppenarbeit, etc.
  • Heterogenes Vorwissen:
    Die selbstgesteuerte Vorbereitung ermöglicht es von einem heterogenen Wissensstand auf ein gemeinsames Verständnis zu kommen.
  • Geringer Transfer in die Praxis:
    Interaktive Vorlesungen und E-Portfolios bieten die Möglichkeit das Gelernte in praktischen Aufgaben z.B. auch über größere Zeiträume anzuwenden.

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Integration

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • ILIAS (Lernmodule, Umfragen, Tests, E-Portfolio), YouTube, PDF, MS Office

Weitere Informationen zum Praxisbeispiel

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Dr. Philipp Melzer
Universität Hohenheim, Wirtschaftsinformatik 1
Schwertzstraße 40
D- 70599 Stuttgart
Mail: melzer[at]uni-hohenheim.de
Home: https://www.uni-hohenheim.de/organisation/person/msc-philipp-melzer

Prof. Dr. Mareike Schoop
Universität Hohenheim, Wirtschaftsinformatik 1
Schwertzstraße 40
D- 70599 Stuttgart
Mail: schoop[at]uni-hohenheim.de
Home: https://www.uni-hohenheim.de/organization/person/prof-dr-mareike-schoop