Massive Online Courses: Flexibles Lernen in Großveranstaltungen

Massive Online Courses – das neue, flexibel einsetzbare Lehrformat der Freien Universität Berlin fördert Teilnehmeraktivierung, Interaktion und selbstgesteuertes Lernen mit Lehrvideos und Lernmodulen.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Geringe Lernmotivation
  • Passivität der Studierenden
  • Geringe Selbstregulationsfähigkeit der Studierenden
  • Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Integration
  • Virtualisierung

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)
Adaptivität: 1 (trifft überhaupt nicht zu)
Synchronizität: 3 (trifft zu)
Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)
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Um verbreiteten Problemen in Massenveranstaltungen zu begegnen (z.B. überfüllte Hörsäle, vorgegebenes Lerntempo, begrenzte Interaktionsmöglichkeiten und heterogene Zielgruppen), wurde an der Freien Universität Berlin das neue Blended-Learning-Lehrformat „Massive Online Courses“ (MOC) entwickelt. Es bietet einen modularen „Baukasten“ mit variablen E-Learning-Elementen, die passend zu den jeweiligen didaktischen und fachspezifischen Bedarfen unterschiedlicher Vorlesungen zusammengestellt werden können. Besonders eignet sich das Modell für Grundlagen- und Einführungsvorlesungen.

Zentraler Bestandteil ist die Bereitstellung von Online-Selbstlerninhalten in Form von Lernmodulen oder didaktisch aufbereiteten Vorlesungsaufzeichnungen/Lehrvideos über die zentrale Lernplattform der Universität. Für die videobasierte Variante wurde eine eigene Lernumgebung entwickelt und in die Lernplattform integriert. Individuell ergänzt werden können Elemente zur Aktivierung und Anwendung (z.B. Online-Aufgaben, Online-Diskussionen, Lernspiele), zur Wissensüberprüfung, zur Lernunterstützung (Lerntagebuch, Lerngruppen etc.) sowie zur Kommunikation, Betreuung und Vernetzung (z.B. Foren, Blogs, Online-Sprechstunden/-Tutorien per Webkonferenz oder auch Präsenztutorien). Die Umsetzung ist sowohl als Online-Vorlesung mit wenigen flankierenden Präsenzveranstaltungen als auch im Integrationsformat mit kontinuierlich wechselnden Online- und Präsenzphasen, z.B. im Rahmen des Inverted Classroom Models, möglich.

Für die Studierenden liegt ein besonderer Mehrwert in der Flexibilität bei der Aneignung der Lerninhalte- sowohl die Zeiteinteilung, das Lerntempo und die Möglichkeit zur Wiederholung und Unterbrechung betreffend- als auch bezüglich der jeweils bevorzugten Medien wie Videos, Audiodateien oder PDFs. Auch die strukturierte Aufbereitung sowie insbesondere die Angebote zur eigenständigen Wissensüberprüfung wie Selbsttests oder Lernspiele werden sehr positiv wahrgenommen.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)

In Videos integrierte Denkanstöße mit automatischem Videostopp dienen der Reflexion und Anwendung der vermittelten Informationen; interaktive Selbsttests ermöglichen eine direkte Wissensüberprüfung und Lernspiele mit integriertem Feedback tragen zur Lernmotivation bei.

Synchronizität: 3 (trifft zu)

Online-Sprechstunden und Tutorien über Adobe Connect ermöglichen die Klärung von Fragen und einen direkten Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden oder auf Peer-Ebene.

Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)

Das umfangreiche digitale Angebot an Lernmaterialien in verschiedenen Formaten (z.B. Video, Audio, PDF), an optionalen Zusatzmaterialien und lernunterstützenden Elementen bietet den Studierenden die Möglichkeit, unabhängig von Ort und Zeit sowie im eigenen Tempo und in der individuell präferierten Art zu lernen, zu wiederholen, ihr Wissen zu überprüfen und interessengeleitet zu vertiefen.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Geringe Lernmotivation:
    Einbeziehung und Diskussion praxis- und alltagsnaher Inhalte, Zugang zu den Inhalten über unterschiedliche Medien, Lernspiele zur Motivation, gezielte Unterstützung der Prüfungsvorbereitung durch Selbsttests und Midterm-Klausur
  • Passivität der Studierenden:
    Aktivierung durch Leit- und Lernfragen, Denkanstöße, Aufgaben und Selbsttests
  • Geringe Selbstregulationsfähigkeit der Studierenden:
    Klare Strukturierung der Inhalte, Aufbereitung durch Lernziele und Leitfragen, Lern-Unterstützungsangebote wie Lernpass, Lerntagebuch, Lerngruppen sowie Online-/Präsenz-Tutorien
  • Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen:
    Das umfassende Online-Lernangebot ermöglicht je nach Detailkonzept ein weitgehend oder komplett individualisiertes und flexibles Lernen

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Integration
  • Virtualisierung

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • Basis: Lernplattform Blackboard, integrierte videobasierte Lernumgebung auf Basis des JW-Players, Adobe Connect (DFN), LPLUS für E-Examinations; Erweitert: LearningApps, Audience

Weitere Informationen zum Praxisbeispiel

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Ulrike Mußmann
Freie Universität Berlin, Universitätsbibliothek, Center für Digitale System
Ihnestraße 24
D- 14195 Berlin
Mail: e-learning[at]cedis-fu-berlin.de
Home: https://www.cedis.fu-berlin.de/cedis/mitarbeiter/beschaeftigte/umussmann.html

Gabriele Wohnsdorf
Freie Universität Berlin, Universitätsbibliothek, Center für Digitale System
Ihnestraße 24
D- 14195 Berlin
Mail: e-learning[at]cedis-fu-berlin.de
Home: https://www.cedis.fu-berlin.de/cedis/mitarbeiter/beschaeftigte/gwohnsdorf.html

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