eScouts für die digitale Lehre (TUM Medical Education Center, Fakultät für Medizin, TU München / MRI)
Ziel des Praxisbeispiels ist die Ausbildung von Medizinstudierenden zu eScouts. Diese beraten und unterstützen Dozierende im Bereich eLearning und innovative Didaktik.
Eckdaten
Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:
- Hohe Komplexität der Lerninhalte
- Geringe Lernmotivation
- Passivität der Studierenden
- Geringer Transfer in die Praxis
Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:
- Integration
Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:
Ein Leitziel des TUM Medical Education Center (TUM MEC) ist die Verbesserung der Lehre an der Fakultät für Medizin der TU München. Mit Blick auf innovative didaktische Lehrformate sehen wir im Blended Learning – Ansatz, insbesondere im Format Flipped Classroom, große Potentiale, unsere Lehre zukunftsfähig zu gestalten.
Bei allen positiven Erfahrungen in diversen Pilotprojekten zeigten sich aber auch verschiedene Herausforderungen: Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implementierung von Blended Learning und der Produktion von eLearning-Elementen sind sowohl der einfache, niedrigschwellige Zugang zu Technik, Tools, und Software, ebenso wie ein starker Bedarf an Beratung und Support zu den spezifischen didaktischen Grundlagen und deren technischer und methodischer Umsetzung.
Unsere Lösung: eScouts für die digitale medizinische Lehre. Studentische Tutoren (eScouts) entlasten die Dozierenden zeitlich in der Erstellung von digitalen Materialien und beraten sowohl zu rechtlichen, technischen, aber auch didaktischen Konzepten und Fragestellungen. Die eScouts werden in den entsprechenden Grundlagen von uns geschult und setzen diese vor dem Hintergrund ihres zunehmenden medizinischen Fachwissens ein. Sie sollen in der Neu- und Weiterentwicklung von Lehrveranstaltungen an der Fakultät beteiligt werden, können Lehrende zu mediengestützter Lehre beraten und mit ihnen gemeinsam didaktische Konzepte ausarbeiten.
Gleichzeitig sind sie für das Erstellen von digitalen Lehrinhalten zuständig, produzieren eLectures und Screencasts und überprüfen gegebenenfalls die Materialien der Dozierenden auf rechtliche Korrektheit. Ebenso können sie in den Präsenzveranstaltungen Moderatorenrollen übernehmen und interaktive Online-Befragungen vor Ort steuern.
Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses
Zu jeder Themeneinheit in Moodle werden verschiedene Fragetypen, vorwiegend MC-Fragen eingebettet; Fragen und Anmerkungen der Studierenden werden über offene Felder gesammelt und in der Präsenz vom Dozierenden aufgegriffen; in der Präsenz werden mit PINGO und Tweedback Meinung und Wissen von Studierenden eingeholt sowie Team Based Learning - Settings gewählt
es werden mit Blick auf den Datenschutz keine Daten erhoben
je nach Bedarf können synchrone Lern- und Kommunikationsprozesse in Form von Foren und Chats initiiert werden
Die Online-Einheiten beziehen sich immer auf die nachfolgende Präsenzveranstaltung (Flipped Classroom); in Moodlekursen werden audio-visuelle Inhalte eingebunden und mit Readiness-Assurance-Tests versehen - das Lernen in diesen Bereichen ist zeit- und ortsunabhängig möglich, Geschwindigkeit und Pausen obliegen den Studierenden selbst. Außerdem können Studierende durch Zusatzmaterial und Linksammlungen das Wissen selbstständig über die Grundlagen hinaus vertiefen.
Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre
Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:
- Hohe Komplexität der Lerninhalte:
In Moodlekursen kann das Faktenwissen vorab im individuellen Tempo erarbeitet und nach eigenem Ermessen vertieft werden.
- Geringe Lernmotivation:
eLearning ist beliebt: die audiovisuelle Aufbereitung von Faktenwissen in eigenverantwortlich zu absolvierenden Moodlekursen motiviert Studierende; mehr Zeit für Diskussionen und die Anwendung des Wissens in der Präsenz stärken die Aktivität.
- Passivität der Studierenden:
Die Interaktivität in der Präsenz wird durch Einsatz von JiTT (Just-in-Time Teaching), Team Based Learning - Settings und Umfrage-/Collaborationstools gestärkt. Studierende werden so zu aktiven Akteuren und nehmen selbst Einfluss auf die Ergebnisse der Präsenz.
- Geringer Transfer in die Praxis:
Durch Auslagern der Fakten in den Moodlekurs (vorab, online) entsteht in der Präsenz mehr Zeit für praxisnahe Inhalte, fallbezogenes- und problemlösungsorientiertes Denken. Transfer und das Ausbilden von Kompetenzen stehen im Mittelpunkt.
Virtualisierungsgrad
Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:
- Integration
Ressourcen
Soft- und Hardware
- Tablet mit der App "Explain Everything" (Screencast), Pingo/Tweedback (Umfragetools), Moodle
Kontakt
Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:
Katharina Mosene
TUM Medical Education Center, Fakultät für Medizin, TU München / MRI
Ismaninger Straße 22
D- 81675 München
Mail: katharina.mosene[at]tum.de
Teresa Welckmann
TUM Medical Education Center, Fakultät für Medizin, TU München / MRI
Ismaninger Straße 22
D- 81675 München
Mail: teresa.welckmann[at]tum.de