Erklärvideos selbst erstellen: Techniken, Planung und Umsetzung
Wie erstellt man ein „gutes” Lehr- bzw. Lernvideo? Welche Möglichkeiten und Techniken gibt es? Was brauche ich, was muss ich beachten, und was kostet das Ganze?
29.02.2016, 14:00 Uhr
Um diese und andere Fragen ging es in der Online-Schulung mit Birte Svea Philippi (wiss. Mitarbeiterin im Bereich Neue Medien am Institut für Kunstgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt). Anhand von Beispielen zeigte die Referentin wie sich Themen mit Hilfe animierter Videos vermitteln lassen. Konkret wurde die Produktion eines Erklärvideos mit Hilfe der Legetechnik vorgestellt.
Die Vorführung der während des Events gezeigten Clips erfolgte mit freundlicher Genehmigung der Macher bzw. dank offener Lizenzierung.
Die Referentin
Birte Svea Philippi war als Studentin Projektleiterin des SeLF-Projekts „Watch & Write“ und hat im Auftrag des Schreibzentrums der Goethe-Universität Frankfurt animierte Videos zur Vermittlung von Themen rund um wissenschaftliches Schreiben und Arbeiten erstellt. Heute arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Neue Medien am Institut für Kunstpädagogik der Goethe Universität Frankfurt. Im Rahmen des E-Learning-Qualifizierungsprogramms von studiumdigitale der Universität Frankfurt führt sie regelmäßig Workshops zur Erstellung von Lehrvideos durch.
Hilfreiche Linktipps aus dem Event
Welche Figuren können für Erklärvideos verwendet werden?*
- Playmobil/Lego unter Umständen rechtlich schwierig. Allerdings lohnt es sich wohl nachzufragen, gerade Lego bietet für Workshops sogar "Lego Serious Play" an:
- Knet- und Plastillinfiguren
- Modellier-Figuren für Maler, aus Holz mit Gelenken, z.B. diese hier.
- Flemo-Set
Welche Apps eignen sich zum Erstellen von Erklärvideos?*
- Powtoon
- Moovly
- Go Animate
- Snagit
- Explain Everything (besonders für Tablets)
- AdobeVoice (besonders für das iPad)
- PuppetPals (besonders für das iPad)
- Papershow for Teachers (als Alternative zum Zeichentablet)
- Sketchbook pro (besonders zum Zeichnen auf Tablets, kann mittels Screenflow direkt aufgezeichnet werden)
- Videoscribe (speziell für das Einfügen einer computeranimierten Hand)
- Für einen Überblick empfielt sich auch ein Blick in die Hinweise der Lernforscherin Dr. Sandra Schön.
Kann man mit Präsentationsprogrammen Videos aufzeichnen?*
Ja, der Video-Export ist in Powerpoint ab der Version 2010 ohne Plugins möglich. Auch mit Prezi ist ein Video-Export möglich. Office Mix ergänzt Powerpoint noch um Quizzes. Der Vorteil dieser Erstellungsform ist, dass fast alle Studierenden ein Präsentationsprogramm installiert haben.
Welche Lösungen gibt es für die Vertonung?*
- Alternative zum einem menschlichen Sprecher ist "Text-To-Speech (TTS)", d.h. das Vorlesen des Textes durch eine Computerstimme. Allerdings kann dies zu einer sehr künstlich-mechanischen Anmutung führen.
- Softwarevorschläge:
Wie kann man Erklärvideos barrierefrei gestalten?*
Die naheliegendste Lösung ist die Verwendung von Untertiteln. Diese können entweder direkt in das Video integriert, oder im Nachhinein über eine Untertitel-Funktion als "Closed-Caption", wie z.B. bei YouTube oder auf DVDs, ergänzt werden. Vorteil der letztgenannten Lösung ist, dass Untertitel dann per TTS maschinell vorgelesen werden können. Andere Video-Player, etwa der von Aktion Mensch, bieten zusätzlich die Einblendung von Gebärdensprache sowie Audiodeskription an, d.h. ein/e Sprecher/in beschreibt, was im Bild zu sehen ist. Insgesamt ist es sinnvoll, auch Alternativen zu Videos im Sinne der Barrierefreiheit bereitzuhalten.
Welche kostenlosen Schnittprogramme können für Erklärvideos eingesetzt werden?*
- imovie
- Camtasia
- Windows Movie Maker
- Shotcut
- für Audio: Audacity
*Die aufgeführten Produkte wurden von den Teilnehmern/-innen des Events genannt und stellen keine Empfehlungen der e-teaching.org-Redaktion dar.