Soziale Interaktion als Erfolgsfaktor des Lernens mit digitalen Medien
Kooperation und Kollaboration werden beim Lernen großgeschrieben, da sie beispielsweise Kommunikationsprozesse in Gang bringen oder das Engagement der Studierenden fördern und dadurch den Lernerfolg positiv beeinflussen können. Im Online-Event wurden derartige soziale Wirkmechanismen fokussiert, psychologische Erkenntnisse zur sozialen Interaktion im Lernprozess betrachtet und anhand des Projekts „IKARion“ erläutert, wie Kleingruppenarbeit unterstützt werden kann.
28.11.2017, 14:00 Uhr
Digitale Medien können auf vielfältige Art und Weise dazu beitragen, gemeinsame Lernprozesse zu realisieren, indem sie beispielsweise neue Kommunikationsformen ermöglichen, die Gruppe über die Anwesenheit und den Arbeitsfortschritt der anderen Mitglieder informieren oder Gruppenaktivitäten koordinieren.
In der Online-Veranstaltung wurden Prozesse dargestellt, die mit diesen Mehrwerten einhergehen und aus psychologischer Sicht für die Wirksamkeit von sozialer Interaktion für das Lernen verantwortlich sind. Prof. Dr. Nicole Krämer (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Nikol Rummel (Ruhr-Universität Bochum) stellte in diesem Zusammenhang das BMBF-Projekt „IKARion – Intelligente Unterstützung für Kleingruppenarbeit in der online-gestützten Hochschullehre“ vor und veranschaulichte an diesem Beispiel, wie digitale Medien durch automatisierte Interventionen dabei helfen können, soziale Wirkfaktoren zugunsten des Lernprozesses einzusetzen.
Weiteren Einblick in die Thematik gibt der Erfahrungsbericht Intelligente Unterstützung von Kleingruppenarbeit in der online-gestützten Hochschullehre, der auf grundlegende Voraussetzungen für die technologiebasierte, intelligente Unterstützung von Kleingruppenarbeit in der Online-Lehre eingeht, wie sie im Forschungsprojekt „IKARion“ entwickelt wird.
Prof. Dr. Nikol Rummel
Nikol Rummel ist seit 2010 Professorin für Pädagogische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum und seit 2008 als Adjunct Professor am Human Computer Interaction Institute an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA, kooptiert. Ihre Forschungsinteressen liegen im Schnittpunkt von Pädagogischer und Kognitiver Psychologie, empirischer Lehr-Lernforschung und Bildungstechnologie mit einem Schwerpunkt auf der (adaptiven) instruktionalen Unterstützung des computergestützten Lernens und Arbeitens in Gruppen. Sie hat in diesem Bereich zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte (BMBF, DFG, MERCUR sowie EU, NSF und IES) initiiert und geleitet. Aktuell ist sie Mitglied im Board of Directors der International Society of the Learning Sciences und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirat des Leibniz-Wissenschafts-Campus „Cognitive Interfaces“, Tübingen.