Scholarship of Teaching and Learning: die eigene Lehre beforschen und weiterentwickeln
Die Auseinandersetzung und Weiterentwicklung von Hochschullehre im Sinne des „Scholarship of Teaching and Learning“ (SoTL) basiert auf einer Grundhaltung forschenden Lehrens. SoTL realisiert somit eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Hochschullehre, und damit verbunden deren (innovative, Evidenzen nutzende und Evidenzen schaffende) Weiterentwicklung sowie die Vergemeinschaftung entsprechender Akteurinnen und Akteure und Projekte. In diesem Online-Event wurde präsentiert und diskutiert, wie SoTL zur Weiterentwicklung der Hochschullehre beitragen kann und auf welchen Ebenen es dabei wirkt.
13.06.2022, 14:00 Uhr
Das Scholarship of Teaching and Learning, welches seinen Ursprung im angloamerikanischen Hochschulbildungssystem hat, ist auch in der deutschen Hochschullandschaft seit vielen Jahren im Gespräch. Oftmals vorangetrieben von hochschuldidaktisch Tätigen, ist es in der hochschuldidaktischen Weiterbildung oder auch in der Studiengangentwicklung verortet, mit vielfältigen Zielsetzungen. Was das Scholarship of Teaching and Learning eigentlich ‚meint‘, wie es umgesetzt wird und wie es dabei zur Qualitätsentwicklung der Hochschullehre beitragen kann, diesen Fragen widmeten sich die Referentinnen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Nach einer allgemeinen Einführung mit dem Fokus auf den Zusammenhang von SoTL und Qualitätsentwicklung durch Dr. Nerea Vöing folgten zwei Beispiele aus der Praxis, welche den Bogen auch zum Einsatz von digitalen Medien schlugen.
Katrin Rockenbauch und Ella Lindauer (beide Hochschuldidaktisches Zentrum Sachsen, HDS) skizzierten in ihrem Beitrag zunächst die vier digitalen Themenschwerpunkte in dem von der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre geförderten Projektvorhaben Digitalisierung in Disziplinen Partizipativ Umsetzen::Competencies Connexted (D2C2). In einem zweiten Schritt erläuterten sie die Einbindung der Konzepte SoTL und SoAD (Scholarship of Academic Development) in das Verbundvorhaben und beschrieben, wie dessen Implementierung erfolgt bzw. noch erfolgen soll. Eine erste Reflexion zu Chancen und Hindernissen bei solch einer systematischen Einbindung rundete den Impuls ab.
Im Anschluss daran berichteten Kati Lüdecke-Röttger und Janina Sörensen (beide Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, CAU) unter dem Titel „Ganz gleich oder ganz anders – die verschiedenen Lerngruppen im hybriden Sprachunterricht“ über ein SoTL-Projekt, dessen Forschungsfragen u. a. auf die verschiedenen Bedarfe unterschiedlicher Lerngruppen fokussiert (ausschließlich online Teilnehmende und Studierende, die vorwiegend im Präsenzraum lernen). Zur Beantwortung dieser Fragen wurden empirische Daten aus einem Projekt des Bereichs Deutsch als Fremdsprache der CAU vorgestellt, die Schlussfolgerungen für die didaktische Handhabung unterschiedlicher Lerngruppen im hybriden Sprachunterricht erlauben.