KI in der Medizin hautnah – Entwicklung und Implementierung eines KI-Curriculums

Künstliche Intelligenz (KI) ist für alle Fachbereiche an Hochschulen hochrelevant. Doch wie kann das notwendige Wissen curricular verankert werden? In der Online-Veranstaltung stellten Frau Prof. Dr. Herrmann-Werner und Frau Dr. Festl-Wietek (beide Univ. Tübingen) am Beispiel des Projekts TüKITZMed ein erstes, exemplarisches Beispiel für ein interprofessionelles Curriculum mit Schwerpunkt „KI in der Medizin“ vor und gingen dabei auch darauf ein, welche Ansatzpunkte es zur Übertragung in andere Fachbereiche gibt.

20.11.2023, 14:00 Uhr

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Prof. Dr. Anne Herrmann-Werner und Dr. Teresa Festl-Wietek (beide Tübingen Institute for Medical Education; Fotos: Verena Müller, Universitätsklinikum Tübingen)

Künstliche Intelligenz (KI) ist in der Medizin – wie auch in allen anderen Disziplinen – ein hoch relevantes und aktuelles Thema, welches sich entsprechend in der universitären Ausbildung wiederfinden muss. An diesem Punkt setzt das vom BMBF geförderte Projekt „TüKITZMed – Tübinger KI-Trainingszentrum für die Medizin“ an, das in enger Zusammenarbeit mit dem Team um Frau Prof. Dr. Kay Nieselt von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät entsteht.

Im Rahmen des Projekts wird ein fakultätsübergreifendes interprofessionelles Curriculum mit Schwerpunkt „KI in der Medizin“ für Studierende der Medizin und medizinnaher Studiengänge entwickelt. Ziel ist es, KI-fachfremden Studierenden auf verschiedenen Ebenen Grundkonzepte und Methoden der künstlichen Intelligenz sowie deren klinische Anwendungsmöglichkeiten kompetent, effektiv, kompakt und studienbegleitend zu vermitteln. Neben theoretischen Lerneinheiten soll das erworbene Wissen durch praktische Übungen transferiert und gefestigt werden. Gleichzeitig erfolgt eine KI-gestützte virtuelle Begleitung des Entwicklungsfortschritts. Final sollen die Arbeiten in ein virtuelles KI-gestütztes Trainings-Krankenhaus (Future HealthCare Lab) einfließen.

Das im Projekt TüKITZMed entwickelte Curriculum ist ein erstes, exemplarisches Anwendungsbeispiel zur Einbettung von KI in die curriculare Lehre. Im Online-Event stellten Frau Prof. Dr. Herrmann-Werner und Dr. Festl-Wietek das innovative Projekt vor und gingen u. a. darauf ein, wie verschiedene Module entwickelt und implementiert werden können – und wie im Erfolgsfall eine Ausweitung der Inhalte auf weitere Fakultäten aussehen könnte.

Beitragende

Teresa Festl-Wietek ist Psychologin und Leiterin des Bereichs Research am TIME – Tübingen Institute for Medical Education. Neben Kommunikation und Interkation sowie sozialer und kognitiver Kongruenz im Peer-assisted learning fokussiert ihre Forschung
auch Themen wie Digitalisierung und KI in der medizinischen Ausbildung. Sie hat Psychologie in Tübingen studiert.
Anne Herrmann-Werner ist Professorin für Medizindidiaktik, klinische Simulation und Ausbildungsforschung und in dieser Funktion Direktorin des TIME – Tübingen Institute for Medical Education. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt bereits seit vielen Jahren
u.a. auf Digitalisierung im Medizinstudium z.B. digitale Fertigkeiten von Medizinstudierenden oder Einsatz von Chatbots und hat sich zuletzt auf den Bereich Einsatz von KI in der Medizin erweitert. Sie strebt hierbei einen translationalen Ansatz an, um theoretische Erkenntnisse direkt mit der Praxis zu verbinden. Im Sommersemester 2023 etablierte und leitete sie die erste Ringvorlesung „KI in der Medizin“ und legte somit den Grundstein für die Einbettung von KI in der curricularen Lehre an der Medizinischen Fakultät Tübingen. Frau Herrmann-Werner studierte Humanmedizin in Marburg, London und Zürich. Sie ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und hat einen Lehrstuhl für Medical Education mit Schwerpunkt Medizindidaktik an der Medizinische Fakultät Tübingen inne. Interessenschwerpunkte: Kommunikation&Interaktion, Stress/Resilienz, Digitalisierung, KI.

Weitere Informationen

Diese Online-Veranstaltung ist Teil des Themenspecials KI in der Hochschulpraxis.