Digitalisierung der Hochschullehre: Neue Anforderungen an die Evaluation?
Die Corona-Pandemie hat die Entwicklungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit digitaler Lehre an Hochschulen stark vorangetrieben – und damit zugleich zu Veränderungen im Bereich der Evaluation geführt. Das betrifft nicht nur die Forschungsmethodologie, sondern auch den eigentlichen Evaluationsgegenstand, also den Bereich von Studium und Lehre, sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf Organisationsformen von Hochschulbildung. Alle drei Aspekte wurden in der Veranstaltung aufgegriffen.
23.05.2022, 14:00 Uhr
Im Jahr 2017 widmete der Arbeitskreis Hochschulen in der Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) dem Thema digitale Hochschullehre erstmals eine eigene Frühjahrstagung. Das Thema war zu dieser Zeit bereits präsent, hat aber durch die Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie deutlich an Momentum gewonnen.
In der Online-Veranstaltung wurde sowohl zurück als auch nach vorn geblickt: Ausgangspunkt waren die Diskussionsstränge, die vor der Pandemie bearbeitet worden waren. Damals hatte eine öffentliche Debatte zu gesellschaftlichen Entwicklungen unter dem Einfluss der Digitalisierung bestanden, die zwischen euphorischen und dystopischen Zukunftsvorstellungen changierte. Dabei waren mögliche Entwicklungspfade beschrieben worden, die die Evaluation in forschungsmethodologischer Sicht unter dem Einfluss der Digitalisierung nehmen könnte. Ein zweiter Aspekt hatte die Entwicklung von Lehre und Studium unter dem Einfluss der Digitalisierung betroffen, also den Evaluationsgegenstand sui generis. Die dritte Perspektive hatte die Frage in den Blick genommen, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf Organisationsformen von Hochschulbildung nehmen könnte.
Die Vortragenden gingen auf diese drei Aspekte erneut ein und bezogen dabei Erfahrungen ein, die das Hochschulbildungssystem in den vergangenen zwei Jahren sammeln konnte. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wurden Entwicklungsbedarfe für die zukünftige Gestaltung von Hochschullehre in der digitalen Transformation diskutiert.