Zwischen Faszination und Skepsis: Wie verändert KI die Hochschulpraxis?
Das Thema KI in der Hochschulpraxis wird mittlerweile seit einem knappen Jahr hochschulübergreifend intensiv diskutiert. In zahlreichen Informationsveranstaltungen hat sich jedoch schnell gezeigt, wie viele Ungewissheiten es in diesem Themenfeld aktuell gibt – und wie groß der Wunsch nach Austausch und der gemeinsamen Entwicklung von Strategien zum Umgang mit KI an Hochschulen ist. In der abschließenden Podiumsdiskussion zum Themenspecial „KI in der Hochschulpraxis" ging es deshalb vor allem darum, ob und wie KI die Hochschullehre bereits jetzt verändert, welche Entwicklungen in der nächsten Zeit realistisch erscheinen – und was dies für alle Beteiligten bedeutet.
11.12.2023, 14:00 Uhr
Die Veröffentlichung einer kostenfreien Version des KI-basierten Chatbots ChatGPT Ende November 2022 hat einen neuen Hype ausgelöst. Seitdem erproben viele Studierende und Lehrende verschiedene Einsatzmöglichkeiten textgenerierender KI-Tools – teils mit großer Begeisterung und Neugierde, teils mit Skepsis und Sorge um weitere Entwicklungen in diesem Feld. Zahlreiche Veranstaltungen, aber auch viele an Hochschulen veröffentlichte Leitlinien befassten sich bislang mit praktischen Handhabungsfragen, Potenzialen für die Lehre bzw. Hinweisen zu didaktischen Themen, vor allem aber auch mit ethischen Fragen und Rechtsfragen. Weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen hingegen KI-Anwendungen, die bereits in der Hochschullehre eingesetzt bzw. derzeit erprobt werden.
Aus diesem Grund haben wir die Frage, wo und wie KI in der Hochschullehre bereits tatsächlich genutzt wird, in das Zentrum unseres Themenspecials „KI in der Hochschulpraxis“ gestellt: Welche Anwendungen kommen bereits erfolgreich – und nicht nur einmalig – zum Einsatz? Aber auch: Wie sollten beispielsweise Curricula und weitere Rahmenbedingungen (neu) gestaltet werden und was müssen Studierende – und Lehrende – über KI wissen?
Um möglichst vielfältige, fundierte Antworten auf diese Fragen zu erhalten, haben wir zur abschließenden Podiumsdiskussion der Online-Veranstaltungsreihe Expertinnen und Experten eingeladen, die sich bereits seit längerem und aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Themenkomplex KI und Lehre befassen: Prof. Dr. Peter Gerjets ist Professor für Lehr-Lernpsychologie der Universität Tübingen und Leiter der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM). Dr. Britta Leusing ist stellv. Geschäftsführerin des KI-Campus. Iris Neiske befasst sich als Sprecherin der AG digitale Medien in der Hochschuldidaktik der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) mit dem Thema KI und ist Mitinitiatorin der dghd-Themenreihe KI in der Hochschullehre. PD Dr. Malte Persike, Leiter des CLS an der RWTH, beteiligte sich u. a. als Partner des Projekts KI:edu.nrw an der Diskussion.