Persönliche Unterstützungsangebote mit digitalen Medien: Buddies, Mentoring und Co
Im Online-Event wurden zwei ganz unterschiedliche Ansätze vorgestellt, die zeigen, wie persönlichen Betreuungs- und Mentoring-Angebote mithilfe digitaler Medien gestaltet werden können.
28.05.2018, 14:00 Uhr
Unterstützungsangebote zum Ausgleich heterogener Ausgangssituationen im Studium konzentrieren sich oft auf die Entwicklung bzw. Bereitstellung digitaler Lernmedien, mit deren Hilfe Studierende oder Studieninteressierte Wissenslücken schließen können.
Doch zur Unterstützung von Lernenden mit heterogenen Hintergründen gehören nicht nur inhaltliche Angebote. Für einen erfolgreichen Einstieg ins Studium sind beispielsweise Hilfen bei der Entscheidung für ein Studienfach und Unterstützung bei der Bewältigung von ungewohnten Lernensituationen und der Aufrechterhaltung der Studienmotivation sinnvoll. Beratung und Tipps zur Gestaltung der Übergangsphase von der Schule oder aus beruflichen Kontexten ins Studium, zur Entwicklung von Lernstrategien oder zum Umgang mit Stress können meist am besten durch persönliche Ansprechpersonen gegeben werden, sei es von Lehrenden oder auch von Mentoren, Buddys oder Peers. Im Online-Event wurden zwei ganz unterschiedliche Ansätze vorgestellt, die zeigten, wie solche persönlichen Betreuungs- und Mentoring-Angebote auch mithilfe digitaler Medien gestaltet werden können.
- Zunächst ging es um ein virtuelles Buddy-Programm, das in den vergangenen Jahren an der FernUniversität in Hagen eingesetzt wurde. Vorgestellt wurden u.a. Daten und Fakten zur Diversität von Studierenden im (Fern-)Studium, etwa deren Bedeutung für die Aufnahme eines Studiums und den Studienerfolg. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt jedoch insbesondere auf empirischen Ergebnissen zur Wirksamkeit der eingesetzten Unterstützungsmaßnahmen.
- In einem ganz anderen Kontext arbeitet das Projekt CyberMentor, ein Mentoring-Programm, in dem MINT-interessierte Schülerinnen ein Jahr lang von einer persönlichen Mentorin begleitet werden, die als Rollenvorbild zu MINT-Aktivitäten anregt. Das Mentoring erfolgt rein online per Mail, Chat und Forum über eine geschützte Plattform und bietet vielfältige Informationen zu MINT, Studium und Berufswahl. Das bereits seit 2005 laufende Programm hat eine hohe Erfolgsquote: 71% der ehemaligen Teilnehmerinnen wählen ein MINT-Fach als Studienfach oder Ausbildungsrichtung.
Dr. Sigrun Schirmer ist akademische Rätin am Lehrstuhl für Pädagogik (Schulpädagogik) an der Universität Regensburg und Koordinatorin des Projekts CyberMentor. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der MINT-Mädchenförderung/Mentoring sowie in der der Unterrichts- und Geschlechterforschung.
Prof. Dr. Stefan Stürmer ist Leiter des Lehrstuhls für Sozialpsychologie an der FernUniversität in Hagen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. kollektive Identität und zivilgesellschaftliches Engagement, Xenophilie und Intergruppenkontakt sowie Diversität im Hochschulkontext. Er gehört zu den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungsschwerpunkts "Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung" an der FernUniversität in Hagen.