Lernen im Kontext der voranschreitenden Digitalisierung – inklusiv oder exklusiv?
(Weitgehend) online lernen zu können: Für manche Studierende ist das eine große Erleichterung – für andere entstehen gerade dadurch neue Hürden. Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion stand die Frage, ob und wie es möglich ist, unterschiedliche, einander teilweise widersprechende Bedürfnisse bei der Planung und Durchführung von Lehrveranstaltungen zu berücksichtigen.
22.11.2021, 14:00 Uhr
Präsenzhochschulen sind keineswegs barrierefrei, und oft kann der Einsatz digitaler Medien – Lernmanagement-Systeme, Lernmaterialien, Online-Veranstaltungen, Veranstaltungsaufzeichnungen usw. – einen erheblichen Beitrag zum Nachteilsausgleich und zur Inklusion von Studierenden mit Behinderungen leisten.
Doch häufig genügt es nicht, digitale Medien entsprechend zu gestalten und ggf. assistive Technologien einzusetzen. Wichtig sind auch organisatorische Rahmenbedingungen und nicht zuletzt eine barrierefreie Didaktik. Können beispielsweise aktivierende Methoden – die sich während der Corona-Semester als wesentliche Elemente in der Online-Lehre erwiesen haben – Studierende mit bestimmten Einschränkungen ausschließen? Ist der Anspruch einer „barrierefreien Hochschullehre” überhaupt einlösbar? Und wie können Studierende, Lehrende und Service-Einrichtungen damit umgehen, wenn manche Anforderungen (zunächst) nicht umgesetzt werden können?
Bei diesem Online-Podium berichteten unsere Gäste aus ihren jeweiligen Arbeitsbereichen und diskutierten mit den Teilnehmenden über deren Erfahrungen. Zu Gast auf dem Podium waren Dr. Björn Fisseler, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Psychologie der FernUniversität in Hagen mit Forschungsschwerpunkt Barrierefreiheit, Katrin Lux, Beauftragte für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen sowie für Diversity Management an der Georg-August-Universität Göttingen und Dr. Sarah Voß-Nakkour, Abteilungsleitung Medienproduktion/Innovationsforum Barrierefreiheit bei studiumdigitale, der Zentralen E-Learning-Einrichtung der Goethe-Universität Frankfurt.
Live-Untertitelung durch eine Schriftdolmetscherin
Als zusätzliches Unterstützungsangebot im Sinne einer barrierefreien Teilnahme wurde eine Live-Untertitelung durch eine Schriftdolmetscherin zur Verfügung gestellt.